HattiMb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Walter, Über Altertümer und Ausgrabungen in Pommern.<br />
und neben den früheren Arbeiten von Kasiski und Schumann<br />
werden S. 16 nnr diese Jahresberichte angeführt, in denen zuletzt, wie<br />
mau zugebeu wird, auch schon mehrfach auf diesen Gesichtspunkt hingewiescn<br />
wordeu ist. Wenn aber von pommerschen Siedlnngen dort nur<br />
<strong>der</strong> heilige Stadtberg bei Schöningen^) mit dem angeglie<strong>der</strong>ten Burgwall<br />
dargestellt werden kouute, so sind inzwischen nach dem Vorbilde von<br />
Mainz auch iu uuserer Sammlnng zunächst ewige Modelle angefertigt<br />
und ausgestellt, sodann ist die Siedluugsgeschichte vou Stettin gerade<br />
im letzten Jahre wesentlich geför<strong>der</strong>t worden. Der geschickten Hand des<br />
Formers H. Schnlz, <strong>der</strong> lei<strong>der</strong> auch schou eiu Opfer dcs Krieges<br />
geworden uud bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung vorgeschichtlicher Fundstücke in<br />
unserer Sammlung schmerzlich vermißt werden wird, verdanken wir<br />
wohlgelullgcne Nachbilduugeu eines Dolmcngrabes, eines steinzeitlichen<br />
Kisteugrabcs, eines bronzezeitlicheu Hügelgrabes, einer Steinkiste aus<br />
dem Übergänge zur Eisenzeit, endlich von wendischen Gräbern; alle sind<br />
im nördlichen Eckzimmer des neuen Museums ausgestellt uud wohl<br />
gceiguet, den Nesucheru eiue Vorstellung vou den Beisetzungen <strong>der</strong><br />
verschiedenen Perioden zn vermitteln, Inv.-Nr. 7602—6.<br />
Über Erwarten bald hat sich dann <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holt geäußerte Wuusch<br />
erfüllt, uun auch die Anfänge <strong>der</strong> Stettincr Stadtgeschichte nach den uenern<br />
Anschauungen ausgeführt zu sehen. Herr Professor Fried eri chsen<br />
gab die zeitgemäße Anreguug dazu, und Herr Dr. H. Kroch er hat<br />
diese Aufgabe iu keuutuisreicher und ergebnisvoller Weise durchgeführt^).<br />
Auf geologischer Grundlage wird dargctan, warum überhaupt eine<br />
menschliche Ansiedlung mit <strong>der</strong> Abficht einer Verbindung nach Hinterftommern<br />
nnr da entstehen konnte, wo die letzte Möglichkeit eines Überschreitens<br />
<strong>der</strong> O<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Mündung gegeben war, <strong>der</strong>en Tal nach<br />
<strong>der</strong> ^itorinasentung mit seinen allnvialen Bildungen bis Damm<br />
8 Kilometer breit war nnd erst in historischer Zeit durch eiue Dammaufscküttung<br />
dem Wagen- uud Fußgängerverkehr erschlossen wurde. Im<br />
letzten Jahresbericht S. 174 ist dies bereits weiter ausgeführt und die<br />
Häufigkeit eines früheren Übergangsverkehrs dnrch erstaunlich zahlreiche<br />
Einzelfuude in den einzelnen Flußläufeu bei gelegentlichen Baggerungen<br />
festgestellt, denn alle diese Dinge können kaum angeschwemmt, son<strong>der</strong>n<br />
meist bei Überfahrten, Schiffbrüchen, Kämpfen verloren sein, zumal<br />
vorwiegeud Waffen vom Steinbeil bis zum mittelalterlichen Schwert<br />
gefuudeu werden. Auf die wissenschaftliche Bedeutung dieser Bagger-<br />
') a. a. O, Taf. X, Nr. 9.<br />
2) Stettill, Ein Beitrag zur mo<strong>der</strong>nen Stadtgeographie. Mit 4 Tafcln.<br />
Baltische Studien N. F. XVIII,