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HattiMb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Mine Untersuchung über die Grundbesitzerwerbung des Klosters Kolbatz<br />

muß sich in erster Hinsicht mit einer Prüfung <strong>der</strong> überlieferten Quellen<br />

befassen. Da ist es nun von vornherein zu bedauern, daß von den<br />

Urkunden, die allein hier in Frage kommen, keine einzige uns im<br />

Original erhalten ist. Wir sind lediglich auf die „Kolbatzer Matrikel" ^)<br />

angewiesen, die aber, wie wir sehen werden, uuglaublich lie<strong>der</strong>lich<br />

geschrieben ist und mit Vorsicht gebraucht werden muß. Es kommt<br />

dazu, daß die Kolbatzer Mönche sich nicht scheuten, zu Urkundenfälschungen<br />

zn schreiten, wenn es galt Besitz und Recht zu erwerben o<strong>der</strong> zu erhalten.<br />

Klempin und v. Nießen haben schon mehrere <strong>der</strong> Kolbatzer Urkunden<br />

als Fälschungen erwiesen, an<strong>der</strong>e angezweifelt. Diese Urkunden noch<br />

einmal zu untersuchen, durfte hier nicht umgangen werden. Da es<br />

nicht möglich ist, mit <strong>der</strong> Diplomatik an die Urkunden heranzugehen,<br />

muß man an<strong>der</strong>e Wege <strong>der</strong> Kritik einschlagen. Dr. Friedrich Salis^)<br />

hat einige von ihnen kritisch behandelt und zu retten versucht, indem er<br />

beson<strong>der</strong>s die „mangelhafte Urkundentechnik <strong>der</strong> Kolbatzer Brü<strong>der</strong>" als<br />

Grund dafür anführt, daß fo viele Urkunden den Eindruck <strong>der</strong><br />

Unechtheit machen. Ob die sonst, wie wir sehen werden, ganz gewitzigten<br />

Brü<strong>der</strong> wirklich Jahrhun<strong>der</strong>te hindurch erbärmliche Kanzlisten gehabt<br />

und nie etwas dazu gelernt haben o<strong>der</strong> ob doch recht viel absichtliche<br />

Verdrehung und direkte Fälschung vorliegt, darüber sollen die<br />

folgenden Zeilen einige Klarheit bringen. Vieles muß in <strong>der</strong> Schwebe<br />

bleiben, mancher wird manches an<strong>der</strong>s deuten, aber das Vorhandensein<br />

einer großen Fabrik unechter Urkunden, von denen mehrere wahrscheinlich<br />

auf einen Fälscher zurückgehen, wird nicht in Abrede gestellt werden<br />

können.<br />

Außerdem bezweckt die Arbeit aber auch die Festlegung <strong>der</strong> Zeit<br />

und die möglichst genaue Begrenzung <strong>der</strong> klösterlichen Erwerbungen,<br />

l) Msk. I, 13 im Kgl. Staatsarchiv zu Stettin.<br />

'j Untersuchungen zum Pommerschen Urkundenwesen in Balt. Stud. N. F.<br />

13 S. 146 ff

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