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drei Größenordnungen kleiner. Der Diffusionskoeffizient von Cadmium ist 10 −18 cm 2 /s [42],<br />
der von Zink 10 −11 cm 2 /s [43] und der von Schwefel 10 −13 cm 2 /s [44]. Natrium sorgt im CIGS<br />
für eine geringere Interdiffusion von Indium und Gallium [45].<br />
Mit steigender Korngröße, welche durch eine Cu-reiche Abscheidung im CIGS erreicht wird,<br />
steigt die Diffusionsgeschwindigkeit von In und Ga [46]. Eine Diffusion über Korngrenzen ist<br />
auszuschließen [47].<br />
Die chemische Stabilität einer Grenzfläche und deren Eigenschaften hängen maßgeblich von der<br />
Fähigkeit zur Interdiffusion der beteiligten Spezies ab. So wurde eine Interdiffusion von S, Se<br />
und In an der Grenzfläche von CIGS/CdS von Heske et al. [48] nachgewiesen. Hierbei diffundiert<br />
S in Cu-reichem CuInSe 2 leichter als in Cu-armen [44]. Eine Cd-Diffusion vom CdS in das<br />
CIGS und eine Cu-Verarmung an der Grenzfläche vom CIGS zum CdS wurde von Nakada et al.<br />
[49] detektiert.<br />
Der dominierende Mechanismus der Kupferdiffusion ist in der Literatur noch in der Diskussion.<br />
Aufgrund von theoretischen Berechnungen der Bildungsenthalpien ∆H f für die möglichen<br />
diffundierenden Spezies sind zwei energetisch günstige Spezies identifiziert worden: Hierbei<br />
handelt sich um Kupferleerstellen, die nach der Kröger-Vink Notation [50] mit V Cu (∆H f =<br />
0.63 eV [51]) abgekürzt werden und interstitielles Kupfer Cu + i<br />
(∆H f = 0.17 eV [52]); beide<br />
Werte wurden bei E F = E V B berechnet. Mit Hilfe von zusätzlich bestimmten Migrationsbarrieren<br />
kann, für das typische Fermi-Niveau in kupferarmen Absorbermaterialien, wie es für CIGS<br />
Solarzellen verwendet wird, die Aktivierungsenergie für die einzelnen Diffusionsmechanismen<br />
berechnet werden. Die Aktivierungsenergie beträgt für die Diffusion über interstitielles Kupfer<br />
1.14 eV für den direkten Mechanismus und 1.26 eV für den indirekten und 1.26 eV für die Diffusion<br />
über Kupferleerstellen [52]. Aufgrund der ähnlichen Aktivierungsenergien tragen somit<br />
alle drei Mechanismen zur Diffusion von Kupfer in CIGS bei.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass die mobile Spezies, sprich das Kupfer, auch eine native Dotierung<br />
darstellt, kann es durch die Diffusion von Kupfer zu lokalen p- und n-dotierten Bereichen im<br />
CIGS kommen [53]. Dies ist bei kupferarmen Oberflächen von p-dotiertem Volumenmaterial<br />
der Fall. Die Oberfläche besitzt eine n-Dotierung und es liegt somit eine Typinversion vor<br />
[54, 55].<br />
Für Natrium wird eine schnellere Diffusion in oxidativer Atmosphäre, sprich an Luft, beobachtet<br />
[56]. Hierbei ist die Diffusion nicht von der Na-Diffusion in die Mo-Schicht limitiert, sondern<br />
von der geringen Affinität des Absorbers für Na und der Diffusion aus dem Glas. Des weiteren<br />
benötigt Na Austauschpartner um die Ladungsneutralität zu gewährleisten. Hierfür kommt H +<br />
aus dem Mo und Ga 3+ aus dem Absorber in Frage. In 3+ und Cu + werden von der Mo-Schicht<br />
geblockt [57].<br />
16 2 Grundlagen