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2 Stand der Wissenschaft<br />

Die Qualität amtlicher Liegenschaftsdaten beschäftigt die Katasterverwaltungen schon seit einigen<br />

Jahrzehnten. Während in der Vergangenheit traditionell die geometrische Genauigkeit der Liegenschaftsvermessung,<br />

der Punktkoordinaten und der Liegenschaftskarte im Vordergrund standen,<br />

wendet sich der Schwerpunkt der Qualitätsanforderungen und -bemühungen stärker auch Fragen<br />

der strukturellen Qualität und der Widerspruchsfreiheit zu. Gefördert wurde diese Schwerpunktverschiebung<br />

durch die Digitalisierung der Nachweise, denn dieser Umstand versetzte die Katasterverwaltungen<br />

erstmals in die Lage, die Datenbestände effizient auf Konsistenz zu prüfen. Mit der Einführung<br />

von ALKIS sollen Datenstrukturen geschaffen werden, die die bisherigen Redundanzen auflösen.<br />

Die Vorüberlegungen zur integrierten Modellierung des Liegenschaftskatasters Anfang der 1990er<br />

Jahre fielen in eine Ära, in der aufgrund der Verfügbarkeit und Anwendung digitaler Geodaten auch<br />

Aspekte der Geodatenqualität stetig an Bedeutung gewannen. Der wissenschaftliche Diskurs wurde<br />

zur damaligen Zeit unter anderem durch Caspary gefördert. Er publizierte bereits 1992 zu dem Thema<br />

„Qualitätsmerkmale von Geodaten“ 14 und 1993 zu „Qualitätsaspekten bei Geo-Informationssystemen“<br />

15 . Damit wurde bereits die Basis für die Unterscheidung grundlegender Qualitätselemente<br />

wie Positionsgenauigkeit, thematische Genauigkeit und logische Konsistenz gelegt. Des Weiteren<br />

wies Caspary schon damals auf die Notwendigkeit eines Qualitätsmanagementsystems für Geobasisdaten<br />

hin. Im deutschsprachigen Raum folgten Forschungsbeiträge und Veröffentlichungen unter<br />

anderem von Scheuring 16 und Plümer 17 . Scheuring vertieft 1995 die Thematik der „Qualität der Basisdaten<br />

von Landinformationssystemen“ und widmet sich vor allem der Positionsgenauigkeit, während<br />

Plümer 1996 einen Beitrag zur geometrisch/topologischen Konsistenz von Landkarten veröffentlichte.<br />

Er zeigte, wie das graftheoretische Konzept der Landkarte durch Integritätsbedingungen<br />

ausgedrückt werden kann. Entscheidende Beiträge leistete auch Joos 18 mit seinen Ausführungen zur<br />

Konsistenz- und Plausibilitätsprüfungen von Geodaten sowie zur Qualität von objektstrukturierten<br />

Geodaten im Allgemeinen. Er beschäftigte sich unter anderem auch mit der praktischen Fragestellung<br />

der Formulierung von Integritätsbedingungen und konzipierte den Regelkatalog FRACAS, welcher<br />

von ihm beispielhaft vorgestellt wurde, aber keine Bedeutung für die GeoInfoDok erlangte.<br />

Diese, auf den Bereich der Geodaten konzentrierte Arbeiten widmeten sich größtenteils den grundsätzlichen<br />

Aspekten der Geodatenqualität, ohne dabei auf die spezifischen Bedürfnisse des amtlichen<br />

Liegenschaftskatasters einzugehen. Die praktischen Bezüge bei Joos beziehen sich auf den Bereich<br />

der Geotopografie.<br />

Parallel zu den genannten Forschungsbeiträgen wurde im gleichen Zeitraum auch auf internationaler<br />

Ebene die Modellbildung und Prüfung der Qualität von Geodaten aufgegriffen. Hier sei vor al­<br />

14 Caspary (1992)<br />

15 Caspary (1993)<br />

16 Scheuring (1995)<br />

17 Plümer (1996)<br />

18 Joos (1996), Joos (1999a), Joos (1999b)<br />

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