Download (14Mb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt
Download (14Mb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt
Download (14Mb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sinne einer anwenderbezogenen Qualitätssicht). Daher scheiden in der Systematik der Semiotik die<br />
Varianten 1, 2, 4 und 5 aus und es verbleibt die Variante 3. Auf der Grundlage der Definition<br />
Daten = Zeichen + Syntaktik + Sigmatik + Semantik<br />
Information = Daten + Pragmatik<br />
gelingt es, nicht erst auf der Ebene der Information bedeutungsrelevante Aspekte zu verleihen, sondern<br />
bereits auf der Datenebene. Daher ergibt auch die Einführung des Begriffs der Datenqualität<br />
einen Sinn, wenn es dabei nicht nur um die Qualität im Sinne einer korrekten physikalischen Repräsentation<br />
von Informationen gehen soll.<br />
Für die beiden Begriffe der Daten und der Informationen werden hier folgende Definition etabliert:<br />
Daten sind Darstellungen von Zuständen der realen Welt. Aufgrund ihrer physikalischen Struktur<br />
sind sie geeignet, in einem Datenverarbeitungssystem digital erzeugt, gespeichert, verarbeitet, ausgegeben<br />
und transferiert werden zu können. Daten besitzen eine anwendungsneutrale Bedeutung.<br />
Sie sind allgemeinverständlich, nachvollziehbar und interpretierbar.<br />
Aus Daten werden Informationen gewonnen, indem sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem<br />
konkreten Kontext einer zweckgerichteten Anwendung zugeführt werden.<br />
Zu ergänzen bleibt, dass digitale Daten auch hier als Zusammensetzung von Zeichen eines bestimmten<br />
Zeichenvorrates aufgefasst werden. Zu unterscheiden sind numerische Daten (Zahlen), alphabetische<br />
Daten (Buchstabenfolgen) und alphanumerische Daten (beliebige Zeichen) 142 . Bereits auf der<br />
Ebene des konzeptuellen Schemas (nicht erst im internen Schema) werden Dateneinheiten strukturell<br />
einem Datentypen zugeordnet (zum Beispiel Festkommazahl, Gleitkommazahl, Zeichenkette).<br />
Im Computer erfolgt die Darstellung von Daten durch lediglich zwei unterschiedliche physikalische<br />
Zustände (Binärzeichen 0 und 1).<br />
Der Vorgang der Informationsgewinnung kann im Hinblick auf Geodaten aus einer schlichten Selektion<br />
bestehen oder aber aufwendigere Verarbeitungsschritte erforderlich machen. Dies hängt im<br />
Wesentlichen von der im Datenmodell gewählten Datenstruktur ab. Soll beispielsweise die Information<br />
gewonnen werden, wie groß die Fläche eines bestimmten Flurstücks unter Angabe des Flurstückskennzeichens<br />
ist, kann die Information durch einfache Selektion des entsprechenden Objektes<br />
AX_Flurstueck und Entnahme des Wertes aus dem Attribut „amtlicheFlaeche“ erfolgen. Soll hingegen<br />
die Frage beantwortet werden, welche Person Eigentümer eines bestimmtes Grundstücks unter<br />
Angabe der Lagebezeichnung ist, sind mehrere Objekte anhand ihrer relationalen Verbindung auszuwerten.<br />
Ein Beispiel für eine Informationsgewinnung mit räumlichen Operatoren ist die Auskunftserteilung<br />
über die Abschnittsflächen eines Flurstücks. Hier sind Flächenverschneidungen, also<br />
geometrische Berechnungen, erforderlich, um aus den Daten die gewünschte Information abzuleiten.<br />
Auch die Analyse und Prüfung der Datenqualität entspricht einer solchen Anwendung. Die aus dem<br />
Prüfprozess gewonnenen Ergebnisse stellen Informationen dar. Inwieweit diese Informationen den<br />
Anforderungen des strategischen und operativen Qualitätsmanagements genügen, kann mit der Informationsqualität<br />
zum Ausdruck gebracht werden. Dieser Zusammenhang lässt sich mit dem ein<br />
142 Schneider, Werner (2001), S. 64<br />
42