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2<br />

Der jeweilige Stand von Wissenschaft und Technik sowie bundeseinheitliche Strukturen<br />

für die Erhebung, Führung und Bereitstellung der Geobasisinformationen sollen dabei<br />

beachtet werden.<br />

3<br />

Die Geobasisinformationen sollen insbesondere zur Sicherung des Grundeigentums,<br />

zur Besteuerung des Grund und Bodens sowie zur Verwendung in den Bereichen Raumordnung,<br />

Landesplanung, Bauleitplanung, Bodenordnung nach dem Baugesetzbuch,<br />

Flurbereinigung, Grundstücksbewertung, Umweltschutz, Landesverteidigung, Statistik,<br />

Leitungsdokumentation und Liegenschaftsverwaltung geeignet sein.“<br />

Aus dem Wortlaut des zitierten Gesetzestextes ergeben sich wichtige Erkenntnisse, die das Qualitätsmanagement<br />

lenken. So fixiert das Landesgesetz neben der Nutzerorientierung (Satz 1) ein Modernisierungsgebot<br />

sowie das Gebot, bundeseinheitliche Strukturen zu beachten (Satz 2). Die Qualitätsbeschreibung<br />

der ALKIS-Daten muss also auch zum Ausdruck bringen, inwiefern diese Standards<br />

berücksichtigt werden. Darüber hinaus wird über die Aufzählung amtlicher Verwendungsbereiche<br />

im Satz 3 klar gemacht, dass Qualitätsaspekte wie Aktualität, Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit<br />

der Daten eine große Rollen spielen.<br />

Gemäß Garvin 242 ist aufgrund der gesetzlich geforderten Nutzerorientierung also in jedem Falle eine<br />

Qualitätssicht anzuwenden, die einen anwenderbezogenen Ansatz beinhaltet (siehe Abschnitt „3.5<br />

Qualität“). Geeignete Kriterien für die Abbildung dieser Sichtweise finden sich bei Wang und<br />

Strong 243 (siehe Abschnitt „3.7 Datenqualität“), wobei insbesondere das für Daten im Allgemeinen<br />

formulierte Kriterium der Genauigkeit im Hinblick auf raumbezogene Daten weiter zu konkretisieren<br />

ist. Dafür könnten zum Beispiel die DQ-Elemente/DQ-Unterelemente der ISO 19113 herangezogen<br />

werden (siehe Abschnitt „3.8 Geodatenqualität“).<br />

Dieses, allein auf den Nutzer der Daten abgestellte Vorgehen erweist sich jedoch als unvorteilhaft,<br />

wenn das DQ-Management auch internen Bedürfnissen, wie Produktivitäts- und Kostenoptimierung<br />

dienen soll und wenn angestrebt wird, aus offengelegten Qualitätsmängeln im Zuge der Qualitätslenkung<br />

die richtigen Schlüsse zu ziehen. Eine Erweiterung um produkt- und prozessbezogene Gesichtspunkte<br />

ist daher ebenso wünschenswert, wie eine zweckmäßige Modellierung der Datenqualität<br />

in der Form von additiv wirkenden DQ-Komponenten. Dabei ist die, auch von Seiten anderer Autoren<br />

geforderte Differenzierung zwischen der Qualität des Produktes und der Qualität der zur Herstellung<br />

angewandten Prozesse zu berücksichtigen 244 . Die vom Nutzer wahrgenommene Qualität ergibt<br />

sich dabei aus der Summe der Einflussgrößen (Komponenten), die die Qualität des Endproduktes<br />

beeinflussen. Das Zusammenführen all jener zur Beschreibung der Datenqualität getroffenen Definitionen<br />

und Annahmen führt zu einem Qualitätsmodell. Joos definiert den Begriff des Qualitätsmodells<br />

wie folgt 245 :<br />

„Ein Qualitätsmodell dient der Festlegung von Kriterien und Methoden zur vollständigen<br />

Beschreibung der Übereinstimmung zwischen Daten und ihrem Pendant in der realen<br />

Welt.“<br />

242 Garvin (1984), S. 25 ff.<br />

243 Wang, Strong (1996), S. 20<br />

244 Reinhardt, Bockmühl (2013), S. 95<br />

245 Joos (1999b), S. 35<br />

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