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Aus heutiger Sicht kann konstatiert werden, dass die Entwicklung der Qualitätskonzepte von der<br />
reinen Qualitätskontrolle über die Qualitätssicherung und das Total Quality Control beim allumfassenden<br />
Total Quality Management angelangt ist 172 , welches alle Unternehmens- beziehungsweise<br />
Verwaltungsbereiche mit einbezieht und nicht nur ausgewählte Organisationseinheiten betrifft.<br />
Über die Qualitätsprüfung hinausgehende strategische Ansätze führen aus Kostengesichtspunkten<br />
zwangsläufig zu Qualitätsmanagementsystemen, die auf die Vermeidung von Qualitätsmängeln fokussiert<br />
sind und das ideelle Ziel einer Null-Fehler-Produktion verfolgen 173 .<br />
Als selbstverständlich dürfte daher angesehen werden, dass bezugnehmend auf die Vermessungsund<br />
Katasterverwaltungen nicht ausschließlich die mit dem Kunden als Produkt- und Qualitätsempfänger<br />
in Kontakt stehenden Vertriebseinheiten sich mit Datenqualität beschäftigen, sondern auch<br />
die für die Erhebung und Führung der Geobasisdaten zuständigen Bereiche.<br />
Die vom Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Informations- und Datenqualität e.V. formulierten<br />
Grundsätze eines erfolgreichen Information-Quality-Management sprechen mit deutlich geweitetem<br />
Blick vier Grundprinzipien erfolgreicher Organisationen an 174 :<br />
• geeignete und beherrschte Prozesse,<br />
• ausgebildete und motivierte Mitarbeiter,<br />
• abgestimmte, verfügbare Systeme, Werkzeuge und Ziele,<br />
• kundenorientierte Geschäftsführung, die Vorbild für die Organisation ist, Ziele definiert, Risiken<br />
managt und Mitarbeiter zu Höchstleistungen motiviert.<br />
Zu dem Schluss, dass Qualitätsbetrachtungen das gesamte Unternehmen umfassen sollen und von<br />
einer ausgeprägten Qualitätskultur getragen werden müssen, kommt auch Wittig in seiner Darlegung<br />
der vierstufigen Entwicklung des Qualitätsbewusstseins eines Unternehmens 175 :<br />
• Stufe 0: Qualität als notwendiges Übel,<br />
• Stufe 1: Qualität als Bestandteil der Fertigung,<br />
• Stufe 2: Qualität als Managementaufgabe,<br />
• Stufe 3: Qualität als unternehmensweite, jeden betreffende Thematik.<br />
Zu ähnlichen Folgerungen kommen Hering et al. bei der Benennung von Maßnahmen eines modernen<br />
Qualitätsmanagements 176 :<br />
• präventives Qualitätsmanagement: Qualität muss möglichst frühzeitig im Produktherstellungsprozess<br />
gesichert werden. Qualität wird konstruiert. Fehler sind zu vermeiden, statt zu<br />
beheben.<br />
• ganzheitliches Qualitätsdenken: Anwendung eines aktiven Qualitätsmanagementverhaltens,<br />
das funktionsübergreifend und in allen Produktlebenszyklen wirkt.<br />
• Motivation der Mitarbeiter für die Arbeit: Förderung der richtigen inneren Einstellung gemäß<br />
der Einsicht „Qualität kann nicht erprüft, sondern muss erzeugt werden!“.<br />
172 Apel et al. (2010), S. 24<br />
173 Adams, Rademacher (1994), S. 13<br />
174 DGIQ (2011)<br />
175 Wittig (1994), S. 12<br />
176 Hering et al. (1999), S. 7<br />
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