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sind die Vermessungs- und Katastergesetze der Länder sowie die Vorgehensweisen und Prozessabläufe<br />
starken landesspezifischen Ausprägungen unterworfen 112 . Das gilt insbesondere für den Erhebungs-<br />
und den Benutzungsprozess. Bezüglich der Detail- und Klassifizierungstiefe (thematische Genauigkeit)<br />
wurde mit Verabschiedung des sogenannten Grunddatenbestandes ein inhaltlicher Mindeststandard<br />
festgelegt, der alle Länder der Bundesrepublik bindet.<br />
Unterschiede in den amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystemen der einzelnen Länder<br />
lassen sich allerdings in folgenden Punkten ausmachen 113 :<br />
• Umfang des Objektartenkataloges 114 und des Signaturenkataloges,<br />
• Umfang des Produktkataloges, Inhalt und Aufmachung der Produkte (landesspezifische Produkte),<br />
• eingesetzte Software-Lösung, Soft- und Hardware-Betriebskonzept (zentrale versus dezentrale<br />
Datenhaltung), Betriebssystem (Windows versus LINUX),<br />
• Integration der Übermittlung in Geodatenserverumgebungen und Shoplösungen,<br />
• Geschäftsprozessmodell und Rollenkonzept (Erheber, Qualifizierer, Fortführer, Verwender),<br />
• Fortführungsanlässe, Aufmachung der Fortführungsdokumente,<br />
• Rückmigrationsfähigkeit,<br />
• Datenaustauschverfahren mit dem Elektronischen Grundbuch.<br />
Der hard- und softwaretechnischen Implementierung des ALKIS liegt ein Komponentenmodell zugrunde,<br />
welches in Rheinland-Pfalz eine prozessorientierte Aufteilung in die folgenden Bestandteile<br />
115 vorsieht: Migrationskomponente (ALMI), Datenhaltungskomponente (DHK), Ausgabe- und<br />
Transferkomponente (ATK), Erhebungskomponente (EK), Qualifizierungskomponente (QK).<br />
Für den Betrieb der ALKIS-Datenhaltung wurde eine Architektur mit verteilten Datenbanken gewählt.<br />
Im Gegensatz zu einer zentralen Datenbank, bei der alle Daten eines Landes physisch zusammen<br />
in einem Speichersystem abgelegt werden, erfolgt die Ablage der Daten in räumlich getrennten<br />
Datenhaltungen 116 . Als logisch zusammenhängende Datenhaltungseinheiten wurden die zum Zeitpunkt<br />
der ALKIS-Einführung existierenden Bezirke der 19 VermKÄ genutzt. Die Amtsbezirke der damaligen<br />
VermKÄ orientierten sich weitestgehend an den Landkreis- und Verbandsgemeindegrenzen.<br />
Im Allgemeinen spricht für verteilte Datenbanken 117 :<br />
• bessere und schnellere Verfügbarkeit,<br />
• größere Zuverlässigkeit,<br />
• problemlose Kapazitätsanpassung,<br />
• höhere Effizienz.<br />
Auf der Grundlage von Performancetests und hoher Erwartungen an die Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit<br />
fand diese Form des Betriebskonzeptes mit föderierten Datenhaltungen Umsetzung. Ähnliche<br />
Herangehensweisen wurden auch von anderen Bundesländern realisiert. So kommen beispiels<br />
112 Diese Effekte sind unter anderem abweichenden Organisations- und Zuständigkeitsmodellen geschuldet.<br />
113 Schüttel (2008), S. 267<br />
114 Der ALKIS-OK RP hat ungefähr den hälftigen Umfang der AdV-Gesamtmenge. Der Grunddatenbestand macht circa<br />
ein Viertel der AdV-Gesamtmenge aus.<br />
115 Schüttel (2008), S. 266 ff.<br />
116 Schwarze (1997), S. 302<br />
117 Schwarze (1997), S. 302<br />
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