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Wenn der Getränkeabfüller behauptet, die mittlere Füllmenge sei mindestens<br />

ein Liter, dann muss der Getränkelieferant in Kauf nehmen, in Summe zu viel an<br />

die Kunden zu liefern. Die Hypothese lautet: H 0 : E(X ) ≥ 1, H 1 : E(X ) < 1.<br />

Definition 10.3. Ein statistischer Test soll nun klären, ob H 0 beibehalten oder<br />

verworfen werden soll. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Fehlern:<br />

H 0 wahr H 0 falsch<br />

H 0 angenommen korrekt Fehler 2. Art<br />

H 0 verworfen Fehler 1. Art korrekt<br />

Als schwerwiegenderer Fehler wird hier der Fehler 1. Art betrachtet. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass man diesen Fehler begeht, soll nicht größer als α sein (im<br />

Zweifel für den Angeklagten). α heißt Signifikanzniveau.<br />

Definition 10.4. Für den Schätzwert ˆθ(x) zu einer Stichprobe x = {x 1 ,..., x n } wird<br />

ein Annahmebereich A um θ 0 konstruiert. Wenn ˆθ(x) in A liegt, soll H 0 angenommen<br />

werden. Um das Signifikanzniveau einzuhalten, sollte A möglichst klein<br />

aber so gewählt werden, dass noch gilt:<br />

P( ˆθ(X 1 ,..., X n ) ∈ A | H 0 ) ≥ 1 − α.<br />

Der komplementäre Wertebereich Ā heißt Verwerfungsbereich.<br />

Im Folgenden nehmen wir an, X sei normalverteilt: X ∼ N µ,σ 2. Als θ(X ) wählen<br />

wir E(X ) und daher ˆθ(x) = ¯x. σ sei unbekannt.<br />

Satz 10.5 (Zweiseitiger t-Test). Für die zweiseitige Fragestellung mit der Hypothese<br />

H 0 : µ = µ 0 gilt folgender Annahmebereich: Wenn<br />

n<br />

( | ¯x − µ 0 | ≤ F −1 1 − α )<br />

,<br />

s<br />

2<br />

dann wird die Hypothese µ = µ 0 beibehalten, ansonsten verworfen, wobei F die<br />

Verteilungsfunktion von t n−1 ist.<br />

Beweis. Wir konstruieren einen Annahmebereich µ 0 ± ∆ für ¯x. Wir wissen, dass<br />

( ¯x − µ) ∼ t n−1 . Daraus folgt<br />

n<br />

s<br />

P(µ 0 − ∆ ≤ ¯x ≤ µ 0 + ∆ | µ = µ 0 ) = 1 − α<br />

( )<br />

n n<br />

⇔ P | ¯x − µ 0 | ≤ ∆<br />

s s<br />

∣ µ = µ 0 = 1 − α<br />

n<br />

( ⇔ ∆ = F −1 1 − α )<br />

.<br />

s<br />

2<br />

56

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