Verkehrssicherheitsbeurteilung (VSB) (Safety Audit) - IVT - ETH Zürich
Verkehrssicherheitsbeurteilung (VSB) (Safety Audit) - IVT - ETH Zürich
Verkehrssicherheitsbeurteilung (VSB) (Safety Audit) - IVT - ETH Zürich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Verkehrssicherheitsbeurteilung</strong> Anhang B - 9<br />
4. Zusammenhang zwischen Verkehrsablauf und Unfallgeschehen<br />
• Unfallgeschehen auf stark belasteten Autobahnen<br />
Die durch den Fonds für Verkehrssicherheit unterstützte Untersuchung über das<br />
Unfallgeschehen auf stark belasteten Autobahnen [24] verfolgte einerseits das Ziel,<br />
die Ursachen für die laufende Zunahme der Unfälle auf stark belasteten Autobahnabschnitten<br />
zu erkennen. Andererseits sollten aus diesen Erkenntnissen Massnahmen<br />
zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf diesen Abschnitten abgeleitet werden.<br />
Die Ergebnisse zeigten u.a., dass das höhere Unfallgeschehen auf stark belasteten<br />
Autobahnen, und da vor allem bei Anschlussbereichen (Einfahrten), stark von der<br />
Häufung von Auffahrunfällen geprägt ist. Diese Auffahrunfälle stehen im Zusammenhang<br />
mit den hohen Verkehrsmengen (zeitweise im Bereich der Leistungsgrenze)<br />
und den damit verbundenen Fahrverhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer. Aus der<br />
folgenden Abbildung ist ersichtlich, dass die Anzahl der Auffahrunfälle erst bei<br />
höherer Verkehrsbelastung anwächst.<br />
Zahl der Auffahrunfälle<br />
Unfallzahlen<br />
y = 1.6264e 3E-05x<br />
R 2 = 0.6254<br />
Exponentiell<br />
16<br />
(Unfallzahlen)<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
10000 20000 30000 40000 50000 60000<br />
DTV<br />
Abb. 6: Zahl Auffahrunfälle in Abhängigkeit zur Verkehrsstärke<br />
Die Analysen zum Unfallgeschehen führten zu der Erkenntnis, dass man sich zur Erhöhung<br />
der Verkehrssicherheit auf stark belasteten Autobahnen auf die Erhöhung<br />
der Sicherheit in den Anschlussstellen, vor allem im Bereich von Einfahrten konzentrieren<br />
muss. Die Analysen zum Verkehrsablauf zeigten, dass die sich bei hohen<br />
Verkehrsbelastungen einstellende, ungleiche Verteilung der Verkehrsmengen auf<br />
dem Überholfahrstreifen (60%) und dem Normalfahrstreifen (40%) zu Instabilität im<br />
Verkehrsablauf bei Anschlussstellen führt. Zusammen mit einer erhöhten Häufigkeit<br />
des Fahrstreifenwechselns wachsen die Gefahren. Eine gleichzeitige drastische Verschärfung<br />
des Unfallrisikos geht schliesslich von den dabei auftretenden sehr kleinen<br />
Zeitlücken aus, die bei hohen Verkehrsmengen zum Normalfall werden. Diese Umstände<br />
führen zusammen zur erhöhten Unfallhäufigkeit durch Auffahrkollisionen und<br />
Fahrstreifenwechselunfälle.<br />
In der Forschungsarbeit wurde abschliessend ein Paket von Massnahmen zur Erhöhung<br />
der Verkehrssicherheit bei Anschlussstellen auf hoch belasteten Autobahnen<br />
aufgezeigt, das sich aus den Untersuchungen zum Verkehrsablauf ergab, da die Anlagen<br />
keine Mängel aufwiesen.