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LOK Magazin Bebra - Blütezeit und Niedergang (Vorschau)

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GESCHICHTE<br />

Der Güterzug 61971 nach Annaberg mit der 50 3704 hatte am 12. März 1987 Verspätung, sodass die<br />

Kreuzung mit dem PmG aus Crottendorf <strong>und</strong> der 86 1001 in Schlettau abgewartet werden musste<br />

Zünftige Schneeballschlacht in Schlössel …<br />

dass aus zwei aufeinander folgenden Güterzügen<br />

nur einer wurde, <strong>und</strong> der kam natürlich in diesem<br />

Fall mit 60 Minuten <strong>und</strong> mehr Verspätung.<br />

Für den Fotografen an der Strecke hieß es dann<br />

unweigerlich, am Motiv bei minus 20 Grad auszuharren.<br />

Aufwärmen war wegen der eingeschränkten<br />

Bewegungsfreiheit auf einer Stützmauer oder<br />

einem Felsvorsprung nicht möglich. So spürte<br />

man die Füße nach einer St<strong>und</strong>e kaum noch, die<br />

eisige Kälte kletterte am Körper hoch.<br />

Da – war da nicht in der Ferne der langgezogene<br />

Pfiff einer Dampflok? Das sich verstärkende<br />

gleichmäßige Stampfen ließ die Lebensgeister wieder<br />

erwachen. Plötzlich fror man nicht mehr – eigenartig!<br />

Die Auspuffschläge wurden lauter, die<br />

Lok tobte vorüber, das Bild war geglückt, die Tortur<br />

war nicht umsonst!<br />

Und heute? Stilvoller Museumsbetrieb!<br />

So oder ählich kann es einem auch noch heute gehen,<br />

wenn man bei Eiseskälte auf einen Zug irgendwo<br />

in der Landschaft wartet. Es war ja 1 988<br />

mit den Dampfloks vor den Zügen nicht abrupt zu<br />

Ende. Es gab <strong>und</strong> gibt noch die Schmalspurbahnen<br />

<strong>und</strong> auch heute noch verschiedene Leistungen, bei<br />

denen Züge extra mit Dampfloks bespannt werden.<br />

Die Schmalspurstrecken haben ihre romantische<br />

Eigenart kaum verloren <strong>und</strong> der Winter zeigt<br />

dort besonders, wie sehr die Technik doch mit der<br />

Landschaft verschmelzen kann.<br />

Mit den Bildern soll ein kleiner Eindruck vom<br />

stimmungsvollen Winterbetrieb auf den Strecken<br />

des Westerzgebirges vermittelt werden, ohne dabei<br />

zu vergessen, dass die harte Arbeit auf den Lokomotiven<br />

<strong>und</strong> in den Bahnbetriebswerken keine romantische<br />

Träumerei, sondern harte Arbeit ist.<br />

Stefan Becher<br />

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