LOK Magazin Bebra - Blütezeit und Niedergang (Vorschau)
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AKTUELL<br />
Mit modernem Gerät versucht die ÖBB, der Schneemassen Herr zu werden<br />
Ch. Posch/ÖBB<br />
ÖBB<br />
Schneechaos in Österreich<br />
Der deutsche Winter ist in diesem Jahr ein besserer Frühling – in Österreich hingegen sorgten enorme<br />
Schneefälle für erhebliche Beeinträchtigungen des Eisenbahnverkehrs<br />
24<br />
de. Schneefälle von mehr als einem<br />
halben Meter innerhalb<br />
kurzer Zeit stellen keine Seltenheit<br />
dar <strong>und</strong> wurden, wie die<br />
Vergangenheit zeigte, von den<br />
Bahnverwaltungen auch mühelos<br />
bewältigt.<br />
Es fehlt an Personal<br />
Zum Freihalten der Strecken stehen<br />
dem Infrastrukturbetreiber<br />
zahlreiche Geräte wie Schneepflüge,<br />
Schneeschleudern, Weichenheizungen<br />
zum Fernhalten<br />
von Schnee in den Weichenzungen<br />
<strong>und</strong> -herzen zur Verfügung.<br />
Ein wichtiger Faktor ist nach<br />
dem ersten Räumen des Schnees<br />
eine entsprechende Zugfrequenz,<br />
die den zwischenzeitlich<br />
gefallenen Schnee mittels der<br />
Bahn- bzw. Schneeräumer aus<br />
dem Gleisbereich wirft. Die<br />
Hauptarbeit haben aber die<br />
Schneeflugmannschaften mit<br />
gezielten Räumfahrten zu lei-<br />
Einsetzende Schneefälle in der<br />
Nacht vom 30. auf den 31 . Januar<br />
201 4 setzten vor allem den Süden<br />
Österreichs außer Gefecht.<br />
Dies bedeutete die Einstellung<br />
des Bahnverkehrs auf der Drau -<br />
talbahn von Spittal-Millstättersee<br />
über Lienz nach San Candido,<br />
der Tauernbahn, der Gailtalbahn,<br />
der Bahnstrecke nach Italien<br />
<strong>und</strong> der Karawankenbahn (verb<strong>und</strong>en<br />
mit heftigem Eisregen<br />
in Slowenien samt gebrochener<br />
Fahrleitungsmasten). Auch Teile<br />
der Südbahn waren noch bis<br />
Ende Februar von Sperrungen<br />
betroffen, hier stürzten mangels<br />
vorsorglichem Freischnitt mehrere<br />
Nadelbäume infolge der<br />
Schneelast auf die Oberleitungen.<br />
Nicht betrieben wurde auch<br />
die Nebenbahn nach Bad Radkersburg,<br />
weil aufgr<strong>und</strong> der Aufräumarbeiten<br />
die Zuführung der<br />
Dieseltriebwagen bzw. eine Betankung<br />
vor Ort unmöglich wursten.<br />
Problematisch haben sich<br />
hier die Personal einspa rungen<br />
erwiesen, denn für eine Vielzahl<br />
von Strecken stehen nur noch<br />
ganz wenige erfahrene <strong>und</strong> ausgebildete<br />
Mitarbeiter zur Verfügung,<br />
die bei einer solchen Wetterlage<br />
<strong>und</strong> einem Einsatz r<strong>und</strong><br />
um die Uhr rasch überfordert<br />
sind <strong>und</strong> an körperliche Grenzen<br />
stoßen. Die Folgen des Wintereinbruches<br />
waren tagelange<br />
Strecken sperrungen. Trotz des<br />
Be mühens, einen Notbetrieb<br />
auf recht zu erhalten, blieb die<br />
Bahnlinie Lienz – San Candido<br />
bis zum 5. Februar 201 4 gesperrt.<br />
Die Gailtalbahn wurde in<br />
zwei Etappen vom Schnee befreit<br />
<strong>und</strong> stand am 7. Februar bis<br />
Hermagor bzw. eine Woche später<br />
für den Gesamtverkehr wieder<br />
zur Verfügung, wofür 250<br />
Mann notwendig waren! Bereits<br />
am 1 1 . Februar war die Karawankenbahn<br />
wieder befahrbar. MI