22.03.2014 Aufrufe

Automatisierungssysteme S7-400, M7-400 Aufbauen - H

Automatisierungssysteme S7-400, M7-400 Aufbauen - H

Automatisierungssysteme S7-400, M7-400 Aufbauen - H

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aufbau von Anlagen<br />

Das Risiko<br />

Überall dort, wo auftretende Fehler Personen– oder Materialschäden verursachen<br />

können, müssen besondere Maßstäbe an die Sicherheit der Anlage – und damit<br />

auch an die Situation – angelegt werden. Für diese Anwendungen existieren spezielle,<br />

anlagenspezifische Vorschriften, die beim Aufbau der Steuerung berücksichtigt<br />

werden müssen (z. B. VDE 0116 für Feuerungsanlagen).<br />

Für elektronische Steuerungen mit Sicherheitsverantwortung richten sich die Maßnahmen,<br />

die man zur Vermeidung bzw. zur Beherrschung von Fehlern ergreifen<br />

muss, nach dem Risiko, das von der Anlage ausgeht. Hierbei reichen die oben aufgeführten<br />

Basismaßnahmen ab einem bestimmten Gefährdungspotenzial nicht<br />

mehr aus. Es müssen zusätzliche Maßnahmen (z. B. Zweikanaligkeit, Tests, Prüfsummen,<br />

usw.) für die Steuerung realisiert und bescheinigt werden<br />

(DIN VDE 0801). Die fehlersichere speicherprogrammierbare Steuerung S5-95F<br />

wurde von TÜV, BIA und G EM III baumustergeprüft und besitzt mehrere Zertifikate.<br />

Sie wird somit, ebenso wie die bereits geprüfte fehlersichere speicherprogrammierbare<br />

Steuerung S5-115F, geeignet sein, sicherheitsrelevante Bereiche zu<br />

steuern und zu überwachen.<br />

Aufteilung in einen sicheren und einen nicht sicheren Bereich<br />

In nahezu allen Anlagen findet man Teile, die sicherheitstechnische Aufgaben<br />

übernehmen (z. B. Not-Aus-Schalter, Schutzgitter, Zweihandschaltungen). Um<br />

nicht die komplette Steuerung unter dem sicherheitstechnischen Aspekt betrachten<br />

zu müssen, teilt man üblicherweise die Steuerung in einen sicheren und einen<br />

nicht sicheren Bereich auf. Im nicht sicheren Bereich werden an die Sicherheit<br />

der Steuerung keine besonderen Ansprüche gestellt, da ein Ausfall der Elektronik<br />

keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage hat. Im sicheren Bereich jedoch<br />

dürfen nur Steuerungen bzw. Schaltungen eingesetzt werden, die den entsprechenden<br />

Vorschriften genügen.<br />

Folgende Aufteilungen der Bereiche sind in der Praxis üblich:<br />

• Für Steuerungen mit wenig Sicherheitstechnik (z. B. Maschinensteuerungen)<br />

Die konventionelle speicherprogrammierbare Steuerung übernimmt den Teil der<br />

Maschinensteuerung, die Sicherheitstechnik wird durch eine fehlersichere<br />

Kleinsteuerung (z. B. S5–95F) realisiert.<br />

• Für Steuerungen mit ausgewogenen Bereichen (z. B. Chemieanlagen, Seilbahnen)<br />

Der nicht sichere Bereich wird auch hier durch eine konventionelle SPS realisiert,<br />

der sichere Bereich durch eine geprüfte fehlersichere Steuerung<br />

(<strong>S7</strong>-<strong>400</strong>F, <strong>S7</strong>-<strong>400</strong>FH, S5-115F oder mehrere S5-95F).<br />

Die gesamte Anlage wird durch eine fehlersichere Steuerung realisiert.<br />

• Für Steuerungen mit überwiegend Sicherheitstechnik (z. B. Feuerungsanlagen)<br />

Die komplette Steuerung wird in der fehlersicheren Technik realisiert.<br />

<strong>Automatisierungssysteme</strong> <strong>S7</strong>-<strong>400</strong>, <strong>M7</strong>-<strong>400</strong> Installationshandbuch<br />

A5E00069480-03<br />

A-35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!