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Systemgastronomie in Deutschland 2007 - DEHOGA Bundesverband

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Kapitel lV<br />

Kapitel IV<br />

Franchis<strong>in</strong>g<br />

Der Partnerschaftsweg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit<br />

Franchis<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der <strong>Systemgastronomie</strong> verschafft<br />

Menschen mit Unternehmergeist e<strong>in</strong>e schlüsselfertige Existenz<br />

Franchis<strong>in</strong>g bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> W<strong>in</strong>deseile auf dem<br />

Vormarsch. Es dauerte e<strong>in</strong>e Weile, bis diese kooperative<br />

Vertriebslösung für Filialkonzepte bei<br />

uns Fuß fasste. Doch seit e<strong>in</strong>igen Jahren wächst<br />

auch unter den Deutschen die Lust auf den<br />

Sprung <strong>in</strong> die Selbstständigkeit, glaubt man<br />

mehr an die Chancen des Chefdase<strong>in</strong>s als an<br />

mögliche Risiken.<br />

Besonders für Dienstleistungsunternehmen bietet<br />

sich Franchis<strong>in</strong>g als Schrittmacher für rasche, flächendeckende<br />

Expansion an. Die E<strong>in</strong>stiegskosten<br />

für Partnerunternehmer s<strong>in</strong>d vergleichsweise ger<strong>in</strong>g.<br />

Immer mehr gastronomische Systeme steigen<br />

<strong>in</strong> die Lizenzvergabe e<strong>in</strong> – s<strong>in</strong>d doch die Vorteile<br />

für beide Seiten überzeugend. In den Segmenten<br />

Fastfood und Home Delivery bestreiten<br />

Franchisekonzepte gar das Gros des Marktes.<br />

Wenn sich das Beste aus zwei Welten<br />

zu e<strong>in</strong>em Vertriebssystem formiert.<br />

Zwei Partner werfen ihre Stärken <strong>in</strong> die Waagschale,<br />

wohlgemerkt, beide als rechtlich eigenständige<br />

Unternehmen. Das ergibt optimalerweise<br />

e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>-w<strong>in</strong>-Situation. Der Franchisegeber<br />

als starke, e<strong>in</strong>geführte Gastronomie-Marke<br />

plus zentrales Know-how <strong>in</strong> übergeordneten<br />

Managementaufgaben wie Market<strong>in</strong>g, Werbung,<br />

Marktanalyse, E<strong>in</strong>kauf, Controll<strong>in</strong>g und<br />

Personalschulung. Der Franchisenehmer br<strong>in</strong>gt<br />

im Gegenzug neben dem Startkapital se<strong>in</strong>e unternehmerische<br />

Power vor Ort <strong>in</strong>s Spiel; se<strong>in</strong>en<br />

Fleiß, se<strong>in</strong>en Ehrgeiz – und se<strong>in</strong>e Kundennähe.<br />

Aufgehoben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er starken Geme<strong>in</strong>schaft, die<br />

ihn <strong>in</strong> allen Fragen der Betriebsführung unterstützt<br />

und von Randleistungen entlastet, kann<br />

er sich voll und ganz auf se<strong>in</strong>e Rolle als Gastgeber<br />

konzentrieren. Das Risiko für Newcomer<br />

und Quere<strong>in</strong>steiger wird m<strong>in</strong>imiert, die unternehmerische<br />

Existenz quasi schlüsselfertig zur<br />

Verfügung gestellt. Jetzt heißt es nur noch: Ärmel<br />

hochkrempeln und los!<br />

Auch f<strong>in</strong>anziell spricht e<strong>in</strong>iges für Franchis<strong>in</strong>g:<br />

Der zentrale E<strong>in</strong>kauf kann aufgrund größerer Bestellmengen<br />

günstigere E<strong>in</strong>kaufspreise aushandeln.<br />

Banken s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel bei der Kreditvergabe<br />

wohlwollender gestimmt als bei der<br />

Existenzgründung auf eigene Faust.<br />

So viel „Convenience“ hat ihren Preis: Neben<br />

der e<strong>in</strong>maligen E<strong>in</strong>stiegsgebühr zahlen Franchisenehmer<br />

monatlich Franchise- und Werbegebühren,<br />

berechnet als Prozentsatz vom Netto-<br />

Umsatz. Aber letztlich zählt das Ergebnis.<br />

E<strong>in</strong>er für alle, alle für e<strong>in</strong>en.<br />

Tatsache ist, dass e<strong>in</strong> System <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ausstrahlung,<br />

im Image und damit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Standfestigkeit<br />

abhängig ist von der Geschlossenheit<br />

im Auftritt, sprich: von der Performance e<strong>in</strong>es<br />

jeden e<strong>in</strong>zelnen Standorts. Jeder ist also nicht<br />

nur für se<strong>in</strong>en eigenen Erfolg verantwortlich,<br />

sondern bürgt quasi für alle. Dies macht die<br />

konsequente E<strong>in</strong>haltung der vorgegebenen<br />

Standards <strong>in</strong> Produktpolitik, Preisgestaltung,<br />

Restaurante<strong>in</strong>richtung und Werbung zw<strong>in</strong>gend<br />

Franchis<strong>in</strong>g<br />

Was bedeutet „Franchis<strong>in</strong>g“? In e<strong>in</strong>em<br />

Franchisesystem erlaubt e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

selbstständigen Unternehmern, den sogenannten<br />

Franchisenehmern, den Verkauf<br />

von bestimmten Waren und Dienstleistungen<br />

unter Nutzung se<strong>in</strong>es Namens, Waren-<br />

notwendig, zu der sich der Franchisenehmer<br />

vertraglich verpflichtet hat.<br />

Auch regelmäßige Kontrollen durch die Zentrale<br />

dienen ke<strong>in</strong>eswegs der Entmündigung, sondern<br />

vielmehr der frühzeitigen Identifikation<br />

möglicher Fehlentwicklungen. Gerade gute Systeme<br />

zeichnen sich durch e<strong>in</strong> aktives Mitspracherecht<br />

ihrer Partner aus, oft <strong>in</strong>stitutionalisiert<br />

durch Partnerbeiräte.<br />

Natürlich ist man als Solo-Unternehmer flexibler<br />

und schneller <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

kann auch regionale Besonderheiten des<br />

lokalen Gastronomiemarktes stärker im Konzept<br />

berücksichtigen.<br />

Umso wichtiger ist für Existenzgründer vor Vertragsabschluss<br />

die e<strong>in</strong>gehende Prüfung des<br />

zeichens und sonstiger Schutzrechte sowie<br />

unter Verwendung se<strong>in</strong>er technischen und<br />

gewerblichen Erfahrungen <strong>in</strong>nerhalb des<br />

Organisationssystems.<br />

Quelle: Deutscher Franchisenehmer-Verband, Berl<strong>in</strong><br />

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