Systemgastronomie in Deutschland 2007 - DEHOGA Bundesverband
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Ertragslage<br />
– 2006er Gew<strong>in</strong>ne der Top 100 –<br />
Top 100<br />
– Umsatzentwicklung –<br />
2006 +7,6 %<br />
2005<br />
2004<br />
2003<br />
-0,9 %<br />
+4,6 %<br />
+3,9 %<br />
+0,4 %<br />
2002<br />
61 %<br />
gut<br />
19 %<br />
noch zufriedenstellend<br />
Quelle: food-service, Deutscher Fachverlag<br />
Gastgewerbe 2006<br />
Wirtschaftsbereich nom<strong>in</strong>al real<br />
Gastgewerbe +1,4 % 0,0 %<br />
- Beherbergung +3,8 % +2,3 %<br />
- Gaststätten -0,7 % -1,9%<br />
- Kant<strong>in</strong>en/Caterer +3,3 % +2,0 %<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
19 %<br />
sehr gut<br />
1 %<br />
schlecht<br />
Erneute Verbesserung der Ertragslage,<br />
gemessen an den Top 100-Angaben vor<br />
zwölf Monaten: 61 % nennen sie gut<br />
(Vj.: 50 %), 19 % sogar sehr gut (Vj.: 12 %).<br />
Nach e<strong>in</strong>er Durststrecke von vier Jahren<br />
kann das Gastgewerbe endlich wieder<br />
e<strong>in</strong> Umsatzplus vermelden: nom<strong>in</strong>al<br />
1,4 % mehr Umsatz <strong>in</strong> 2006. Wesentlichen<br />
Anteil daran hat die positive Entwicklung<br />
<strong>in</strong> der Hotellerie mit e<strong>in</strong>em<br />
Plus von 3,8 %. Auch die Kant<strong>in</strong>en und<br />
Caterer konnten um 3,3 % zulegen.<br />
Restaurants, Cafés und Schankbetriebe<br />
mussten dagegen im vergangenen Jahr<br />
e<strong>in</strong>en Umsatzrückgang von 0,7 % h<strong>in</strong>nehmen.<br />
Marktspitze<br />
– 2006er Erlöse der Top 100 –<br />
5,7 %<br />
Freizeit<br />
7,0 %<br />
Fullservice<br />
8,0 %<br />
Handel<br />
5,0 %<br />
Event-Cater<strong>in</strong>g<br />
50,1 %<br />
Quickservice<br />
24,2 %<br />
Verkehr<br />
Quelle: food-service, Deutscher Fachverlag Quelle: food-service, Deutscher Fachverlag<br />
Kapitel l<br />
Spitzenstruktur: Über die Hälfte aller<br />
Verkaufserlöse der Vorderen stammt<br />
aus der Kategorie Quickservice. Es folgen<br />
Verkehr und dann mit großem Abstand<br />
Handel, Fullservice, Freizeit sowie<br />
die neue Kategorie Event-/Messe-/<br />
Sport-Cater<strong>in</strong>g.<br />
kann. Je größer e<strong>in</strong> Unternehmen und die Zahl<br />
der Filialen, je komplexer se<strong>in</strong>e Strukturen, desto<br />
langsamer kann es auf veränderte Marktbed<strong>in</strong>gungen<br />
reagieren und desto größer ist die<br />
Gefahr der Verkrustung, Bürokratisierung und<br />
der mangelnden Kommunikation.<br />
Hier das System, dort der Solist? Hier der omnipotente<br />
Gastronomiekonzern, der mit se<strong>in</strong>er<br />
F<strong>in</strong>anzkraft die tradierte Restaurantlandschaft<br />
überrollt – dort der <strong>in</strong> die Ecke gedrängte kle<strong>in</strong>e<br />
Gastwirt? Ne<strong>in</strong>, so e<strong>in</strong>fach lässt sich die<br />
Wirklichkeit nicht <strong>in</strong> Gut und Böse trennen!<br />
Immer mehr Individualgastronomen agieren<br />
selbst mit System. E<strong>in</strong> professionelles Management,<br />
Standardisierung von Arbeitsabläufen,<br />
die Begrenzung des Sortimentes und Spezialisierung<br />
des Angebotes: All das s<strong>in</strong>d Pr<strong>in</strong>zipien,<br />
die auch e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen Betrieb den Erfolg<br />
br<strong>in</strong>gen. On Top kann der Wirt se<strong>in</strong>e Unternehmerpersönlichkeit<br />
und se<strong>in</strong>e Gastgeberqualitäten<br />
unmittelbar bei se<strong>in</strong>en Gästen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Pioniere machten den Anfang<br />
H<strong>in</strong>ter dem Gros der Systeme steht ursprünglich<br />
meist auch „nur“ e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner Unternehmer<br />
mit se<strong>in</strong>er Idee, se<strong>in</strong>er Tatkraft, se<strong>in</strong>er Pionierleistung.<br />
Ueli Prager, der Macher von Mövenpick,<br />
Friedrich Jahn, der Erf<strong>in</strong>der von Wienerwald<br />
– diese beiden unternehmerischen Urgeste<strong>in</strong>e<br />
haben zusammen mit vielen anderen<br />
überragenden Unternehmerpersönlichkeiten<br />
die Branche begründet und geprägt. Beide Ket-<br />
Fußball-WM 2006<br />
– Zusatzumsätze –<br />
20 %<br />
negativ<br />
9 %<br />
kle<strong>in</strong><br />
14 %<br />
null<br />
8 %<br />
sehr groß<br />
23 %<br />
etwas<br />
26 %<br />
groß<br />
Quelle: food-service, Deutscher Fachverlag<br />
WM-Fazit: Für 57 % der Top 100 Zusatzumsätze<br />
durch das e<strong>in</strong>malige Juni/Juli-<br />
Ereignis. Doch die Erwartungen Anfang<br />
2006 lagen deutlich höher (76 %). Für<br />
e<strong>in</strong> Fünftel der Befragten hatte die Fußball-WM<br />
negative Auswirkungen (Erwartung:<br />
5 %).<br />
ten zählen zu den ältesten Systemen im<br />
deutschsprachigen Raum. Die Schweizer Marke<br />
mit der Möwe hat mehr als e<strong>in</strong> halbes Jahrhundert<br />
auf dem Buckel, und die Hähnchen-Spezialisten<br />
feierten 2005 ihren 50. Geburtstag.<br />
Es folgten weitere: Die Fisch-Profis von NORDSEE<br />
beispielsweise oder das Familien-Filialunternehmen<br />
Kochlöffel. Ende der 60er Jahre flogen<br />
die ersten Amerikaner e<strong>in</strong>. Kentucky Fried Chicken<br />
machte die Deutschen mit der amerikanischen<br />
Hendl-Variante bekannt. McDonald’s verkaufte<br />
am 4. Dezember 1971 <strong>in</strong> München-Gies<strong>in</strong>g<br />
se<strong>in</strong>en ersten Big Mäc, Konkurrent Burger<br />
K<strong>in</strong>g den ersten Whopper fünf Jahre später <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong>. Auch die Geburtsstunden der Steakhaus-Ketten<br />
à la Block House und Maredo<br />
schlugen <strong>in</strong> diesen bewegten Jahrzehnten.<br />
E<strong>in</strong> gewaltiger Strukturwandel ließ damals <strong>in</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> ganz neue Bedürfnisse entstehen.<br />
Für deren Erfüllung schien das klassische Bedienungsrestaurant<br />
eher ungeeignet. Frauen<br />
stürmten die Berufswelt, der Nachwuchs gründete<br />
immer früher e<strong>in</strong>en eigenen Haushalt. Die<br />
räumliche, berufliche und soziale Mobilität<br />
wuchs. Das Leben wurde hektischer – die<br />
schnelle Zwischenmahlzeit unterwegs ersetzte<br />
immer öfter das Mahl mit der Familie am Esstisch<br />
zu Hause.<br />
Reichlich Rückenw<strong>in</strong>d also für Fastfood- und<br />
andere Gastronomiesysteme. Der rasante Aufschwung<br />
der <strong>Systemgastronomie</strong> <strong>in</strong> den 70er<br />
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