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April 2007 Unsere Archive Nr. 52 13<br />
F a c h t a g u n g e n<br />
63. Fachtagung rheinland-pfälzischer und saarländischer<br />
Archivarinnen und Archivare am 22. Mai 2006 in Neustadt an der<br />
Weinstraße<br />
− Protokoll −<br />
von Andrea Grosche-Bulla<br />
Der Einladung der Stadt Neustadt/W. waren<br />
rund 40 Teilnehmer gefolgt. In Vertretung des<br />
Oberbürgermeisters begrüßte der Kulturdezernent<br />
Frisch die Anwesenden und gab einen kurzen<br />
Abriss über Geschichte und Entwicklung<br />
der Stadt Neustadt an der Weinstraße.<br />
Mit der Einführung der Kosten-Leistungs-<br />
Rechnung im Bundesarchiv beschäftigte sich der<br />
erste Vortrag von Inge Schödel, Wirtschaftswissenschaftlerin<br />
und in der Zentralabteilung des<br />
Bundesarchivs tätig (vgl. den nachfolgenden<br />
Beitrag in diesem Heft). Die Einführung eines<br />
systemgestützten Controllings mit integrierter<br />
KLR war im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung<br />
1999 beschlossen worden. Es wurde eine<br />
Projektgruppe eingerichtet, die – begleitet<br />
von einem Lenkungsausschuss – bis 2003 die<br />
Einführung der KLR unter Beachtung bestimmter<br />
Ziele – um nur einige zu nennen: Transparenz<br />
des Verwaltungshandelns, Steigerung der<br />
Wirtschaftlichkeit, Schaffung ergebnisorientierter<br />
Haushalte – zu realisieren hatte. Das System<br />
bildet die Geschäftsprozesse auf das Rechnungswesen<br />
ab, schließt somit Beschaffungsmanagement<br />
und Haushaltsplanung und -bewirtschaftung<br />
ein, und ist an das HKR-Verfahren<br />
des Bundes angeschlossen.<br />
Neben den administrativen und technischen<br />
Voraussetzungen ist nach Einschätzung der Referentin<br />
die Akzeptanz der KLR seitens der Beschäftigten<br />
des Bundesarchivs sehr wichtig für<br />
ihr Funktionieren. Diese Voraussetzung sieht<br />
Frau Schödel <strong>als</strong> erfüllt an, da es ihrer Ansicht<br />
nach gelungen ist, den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern die KLR <strong>als</strong> sinnvolles Instrument<br />
der Steuerung und Effizienzsteigerung nahezubringen.<br />
Angesichts der fortgeschrittenen Zeit riss der<br />
nachfolgende Beitrag von Prof. Borck nur kurz<br />
seine Überlegungen zu den „Digitalisierungsstrategien<br />
der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz“<br />
an (ausführlich ist der Beitrag im<br />
Anschluss nachzulesen). Der europaweiten Forderung<br />
auf Informationsfreiheit, d. h. den Bürgerinnen<br />
und Bürgern den Zugang zu den Informationen<br />
über die Tätigkeit der öffentlichen Verwaltung<br />
zu ermöglichen, kommt die Landesarchivverwaltung<br />
insbesondere durch ihre Internet-Präsenz<br />
seit 1999 nach: Wesentlich <strong>hier</strong>bei<br />
waren Aufbau und kontinuierliche Erweiterung<br />
des rheinland-pfälzisch-saarländischen Archivport<strong>als</strong><br />
sowie der Beständedatenbanken im Internet,<br />
über die inzwischen über die Findmittelrecherche<br />
hinaus sogar einzelne digitale Archivalien<br />
aufgerufen <strong>werden</strong> können – ein erster<br />
Schritt zum sog. „Knopf-Druck-Archiv“. Auf<br />
den Aspekt der Schutzverfilmung ging der Beitrag<br />
ebenfalls ein.<br />
Ralf Geis, Richter am Oberverwaltungsgericht<br />
Koblenz, informierte über den „Elektronischen<br />
Rechtsverkehr in der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
Rheinland-Pfalz“ (vgl. den nachfolgenden<br />
Beitrag in diesem Heft) 1 . Laut Definition<br />
schließt dieser nicht nur die Kommunikation innerhalb<br />
des Gerichts bzw. zwischen dem Gericht<br />
und den Verfahrensbeteiligten, sondern <strong>auch</strong> die<br />
elektronische Akte, ihre Verwaltung, die Vorgangsbearbeitung<br />
und schließlich die Archivierung<br />
mit ein. In Anbetracht der wenigen technischen<br />
Voraussetzungen – Internetzugang und<br />
elektronische Signatur – ist der Aufwand für die<br />
beteiligten Stellen wie Kommunen, Landesbehörden,<br />
Rechtsanwälte, Steuerberater, vereinzelt<br />
<strong>auch</strong> Bürger relativ gering; die Kommunikation<br />
erfolgt über E-Mail. Im Gericht <strong>werden</strong> die Eingänge<br />
automatisch über das Programm elba weiterbearbeitet;<br />
wenn <strong>auch</strong> die verbindliche elektronische<br />
Aktenführung noch nicht eingeführt ist,<br />
gibt es in der Verwaltungsgerichtsbarkeit aber<br />
schon den papierlosen Workflow sowie vereinzelt<br />
elektronische Akten. Das Justizkommunika-<br />
1 Im Übrigen hat Herr Geis <strong>auch</strong> die Transferarbeit<br />
von Dr. Pauline Puppel am Landeshauptarchiv<br />
über den elektronischen Rechtsverkehr in Rheinland-Pfalz<br />
begleitet, die <strong>als</strong> Beiheft 2 von Unsere<br />
Archive im Druck ist.