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April 2007 Unsere Archive Nr. 52 33<br />
matisch ist. Die Saarländische Landesbibliothek<br />
hat sich bei der Wahl der Software dem Bibliotheksservicezentrum<br />
(BSZ) Konstanz angeschlossen,<br />
das die gemeinsam mit dem Landesarchiv<br />
Baden-Württemberg und den Landesbibliotheken<br />
Stuttgart und Karlsruhe entwickelte Archivierungs-Software<br />
Baden-Württembergisches<br />
Online-Archiv (BOA) verwendet, welche bibliothekarische<br />
wie archivarische Anforderungen<br />
gleichermaßen erfüllt.<br />
Eine kurze „Stellungnahme aus dem Bereich der<br />
Kommunalarchive Rheinland-Pfalz/Saarland zu<br />
Fragen der Digitalisierung“ gab Dr. Christa Becker<br />
ab und nannte stellvertretend die Projekte<br />
der Findmitteldigitalisierung im Stadtarchiv<br />
Saarbrücken sowie der Digitalisierung der Festungspläne<br />
im Stadtarchiv Mainz (vgl. <strong>auch</strong> den<br />
Beitrag von Manfred Simonis bei der 63. Archivfachtagung<br />
in diesem Heft).<br />
Am Rande der Tagesordnung informierte Prof.<br />
Borck darüber, dass sich die Archivreferentenkonferenz<br />
schon seit längerem mit dem Problem<br />
der Retrokonversion befasst und einen entsprechenden<br />
Antrag an die DFG gestellt hat.<br />
Zur nächsten Frühjahrsfachtagung zum Thema<br />
„Bestandserhaltung“ lud Dr. Linsmayer nach<br />
Saarbrücken ein; Termin ist der 21.5.2007.<br />
Langzeitarchivierung in Bibliotheken – der rheinland-pfälzische<br />
Archivserver edoweb<br />
Stand und Perspektive der Archivierung landeskundlicher Netzpublikationen<br />
von Lars Jendral<br />
Zu den zentralen Aufgaben von Landes- und<br />
Regionalbibliotheken gehört es, sowohl die im<br />
jeweiligen Sammelgebiet erschienenen Veröffentlichungen<br />
zu dokumentieren <strong>als</strong> <strong>auch</strong> solche<br />
Publikationen, die sich inhaltlich mit dem Gebiet,<br />
seinen Orten und Personen beschäftigen.<br />
Seit jeher <strong>werden</strong> entsprechende Veröffentlichungen<br />
gesammelt, erschlossen, der Öffentlichkeit<br />
zur Verfügung gestellt und für die Zukunft<br />
archiviert. Die Sammeltätigkeit der Bibliotheken<br />
beschränkt sich dabei schon längst nicht<br />
mehr auf Printmedien, sondern schließt <strong>auch</strong> so<br />
genannte ‘Nicht-Buch-Materialien’ ein: audiovisuelle<br />
Medien, Mikroformen sowie elektronische<br />
Publikationen auf Offline-Speichermedien<br />
(z. B. Diskette, CD-ROM). 1<br />
Das Sammeln dieser Medientypen konnte noch<br />
weitgehend bruchlos in die bestehenden Abläufe<br />
an den Bibliotheken integriert <strong>werden</strong>. Ungleich<br />
schwieriger jedoch ist der Umgang mit Publika-<br />
1 Dieser Aufsatz ist eine aktualisierte und gekürzte<br />
Fassung von Heidrun Wiesenmüller, Lars Jendral:<br />
Netzpublikationen an Landes- und Regionalbibliotheken:<br />
Lösungswege für ein neuartiges Sammelgut.<br />
In: Die Regionalbibliographie im digitalen<br />
Zeitalter. Deutschland und seine Nachbarländer.<br />
Hrsg. von Ludger Syré und Heidrun Wiesenmüller.<br />
Frankfurt 2006 [= Zeitschrift für Bibliothekswesen<br />
und Bibliographie, Sonderband 90], S. 165-178.<br />
tionen, die online im Internet erscheinen: so genannte<br />
‘Netzpublikationen’ oder ‘Medienwerke<br />
in unkörperlicher Form’. Dennoch wuchs in den<br />
vergangenen Jahren die Einsicht, dass – trotz aller<br />
technischen Schwierigkeiten und der allgegenwärtigen<br />
Personalknappheit – der Sammelund<br />
Archivierungsauftrag der Regionalbibliotheken<br />
vor diesen neuartigen Materialien nicht<br />
Halt machen dürfe. Seit 2002 beschäftigt sich<br />
deshalb die Arbeitsgemeinschaft der Regionalbibliotheken<br />
in der Sektion 4 des Deutschen<br />
Bibliotheksverbands (AGRB) intensiv mit dem<br />
Thema Netzpublikationen.<br />
Elektronisches Publizieren im Internet ist heute<br />
in vielen Bereichen Alltag geworden, insbesondere<br />
bei der so genannten ‘grauen Literatur’. So<br />
wurden in letzter Zeit beispielsweise die Druckausgaben<br />
zahlreicher Zeitschriften (z. B. Mitteilungs-<br />
und Informationsblätter von Vereinen,<br />
Landesämtern und Ministerien) eingestellt, die<br />
über viele Jahre <strong>als</strong> Pflichtexemplare in die zuständige<br />
Regionalbibliothek gekommen waren.<br />
An ihre Stelle trat häufig eine Online-Ausgabe<br />
im <strong>PDF</strong>- oder HTML-Format. Es liegt auf der<br />
Hand, dass die Regionalbibliotheken ihren Benutzern<br />
nun <strong>auch</strong> diese Fortsetzung anbieten<br />
müssen. Ein weiteres lohnendes Sammelgebiet<br />
stellen landeskundlich einschlägige Websites<br />
dar, die künftig zumindest in Auswahl doku-