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April 2007 Unsere Archive Nr. 52 25<br />
zung – das sind Ziele, zu denen es keine wirkliche<br />
Alternative gibt.<br />
Die Bereitstellung aller im Bereich der Landesarchivverwaltung<br />
verfügbaren Informationen in<br />
einem einzigem, weltweit per Internet zugänglichen<br />
Datenbanksystem, die damit einhergehende<br />
vervielfachte Beschleunigung und Verbilligung<br />
von Nachforschungen (Recherchen) bei gleichzeitiger<br />
Gewährleistung erschöpfend vollständiger<br />
Auskünfte stellt schon jetzt, in ihren Anfängen,<br />
einen Beitrag nicht nur zur Förderung der<br />
deutschen und der Landesgeschichte und damit<br />
der Wissenschaft, sondern <strong>auch</strong> zur wirtschaftlicheren<br />
Aufgabenerledigung und damit auf längere<br />
Sicht zur Entlastung der öffentlichen Finanzen<br />
dar, dessen Notwendigkeit nicht eigens<br />
betont zu <strong>werden</strong> br<strong>auch</strong>t.<br />
Schon 2005 haben wir bestimmte Teile unserer<br />
Archivalien – soweit nämlich die Zielinformation<br />
in einem bildlichen Archivobjekt bestand –<br />
dem Internet übergeben. Jetzt tun wir einen weiteren<br />
Schritt:<br />
Wir machen ganze Archivteile der breiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich.<br />
Wir wollen nunmehr auf drei Wegen diese Ziele<br />
erreichen:<br />
1. Einzeldigitalisate <strong>auch</strong> höherer Qualität (in<br />
Farbe usw.) im Rahmen des Blickes in die<br />
Geschichte<br />
2. Virtuelle Ausstellungen im Netz (ebenfalls<br />
in Farbe)<br />
3. Massendigitalisierung von Archivalien auf<br />
der Grundlage der Sicherungsfilmduplikate,<br />
<strong>als</strong>o Schwarz-Weiß (derzeit 100.000, und<br />
damit in gerade ausreichender, aber finanzierbarer<br />
und archivalienschonender Qualität<br />
(H. Weber: wenn nur Zugänglichkeit<br />
verbessert und Schutzfunktion erreicht <strong>werden</strong><br />
soll, reicht <strong>auch</strong> geringere Qualität, <strong>als</strong>o<br />
200-300 dpi in TIFF-Format).<br />
Hierfür sind zwei parallele Maßnahmen vorgesehen:<br />
1.1 Nach dem objektiven wissenschaftlichen<br />
Wert für die Geschichtsforschung <strong>werden</strong><br />
strukturierbare Archivalien in toto in das<br />
Netz eingestellt, und zwar unter Berücksichtigung<br />
der 1998 geforderten Kontextstabilisierung,<br />
d. h. die digitale Bilderkette<br />
wird an die recherc<strong>hier</strong>bare archivische Datenbankinformation<br />
angeschlossen und über<br />
sie erreicht. Dazu wird ein Filter über die<br />
Digitalisate gelegt, das nach inhaltlichen<br />
oder formalen Kriterien den Zugang zu den<br />
Archivalien erleichtert. Im Augenblick ist<br />
die Einstellung der Zeitungsberichte aus<br />
Best. 403 – Oberpräsidium der Rheinprovinz<br />
– in Arbeit: <strong>hier</strong> handelt es sich um in<br />
sich strukturierte, nach den Auflagen des<br />
preußischen Innenministeriums geordnete<br />
Berichte über Wirtschaft, Parteien, Gemeinden,<br />
besondere Ereignisse usw., die<br />
eine Rückgratüberlieferung für jede landesgeschichtliche<br />
Forschung im Preußen des<br />
19./20. Jahrhunderts darstellen.<br />
1.2 Auswahl weiterer Archivalien erfolgt nach<br />
je aktueller Nachfrage, <strong>als</strong>o im Blick auf<br />
den Tag der Landesgeschichte oder vergleichbare<br />
Kongresse (Beispiele: Patriotische<br />
Feiern, Anfänge des Parlamentarismus<br />
in Rheinland-Pfalz), aber <strong>auch</strong> landes- oder<br />
deutschlandweite Ausstellungen.<br />
Dabei sollen nach meinen Vorstellungen diese<br />
Digitalisate zunächst die europäisch gewünschten<br />
allgemeinen Zugänge zu unserem kulturellhistorischen<br />
Erbe bieten: wir erzwingen <strong>als</strong>o<br />
kein bestimmtes, durch komplizierte Anmeldeverfahren<br />
zu erreichendes Benutzerprofil, sondern<br />
gewähren den freien Zugang <strong>als</strong> Beitrag zur<br />
europäischen Wissensgesellschaft. Allerdings<br />
sind die in der Archivbenutzungsverordnung<br />
und der Besonderen Archivgebührenverordnung<br />
geschaffenen Tatbestände zu beachten: die Digitalisate<br />
<strong>werden</strong> mit dem Logo der Landesarchivverwaltung<br />
<strong>als</strong> Wasserzeichen bestreut, für<br />
Verwendungsabsichten besteht weiterhin Gebührenpflicht.<br />
Wer <strong>als</strong>o verwertbare Digitalisate<br />
zur Veröffentlichung bestellen will, erhält diese<br />
ohne Logo und gestattet uns zugleich die andauernde<br />
Übersicht über die Verwendung unseres<br />
Archivgutes.<br />
Eine Genehmigung für bloßes Anschauen verbietet<br />
sich schon aus praktischen Gründen: wir<br />
müssten selbst bei nur 1‰ Besucheranträgen<br />
mit 11.000 Stück rechnen – und wer soll die bearbeiten?<br />
Lassen Sie mich zum Schluss dieses meines<br />
Vorberichtes kommen:<br />
Archivinteressenten <strong>werden</strong> künftig in wachsendem<br />
Umfang unmittelbar im Internet unsere Archivalien<br />
erforschen können, und durch Anbindung<br />
der Digitalisate <strong>auch</strong> an das Intranet wird<br />
selbst die facharchivarische Arbeit erleichtert,<br />
beschleunigt und archivalienschonend gestaltet.