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April 2007 Unsere Archive Nr. 52 7
Historische Entdeckungsreise mit Karten in den Saarkohlenwald
Eine Ausstellung im Landesarchiv Saarbrücken 2007
von Michael Sander
Im Jahre 2003 begann ein transnationales Projekt
SAUL “Sustainable and Accessible Urban
Landscapes“ (nachhaltige und zugängliche
Stadtlandschaften), an dem sich, gefördert über
das Programm Interreg, die europäischen Partnerregionen
London, Amsterdam, Arnheim/Nimwegen,
Luxemburg, Rhein/Ruhr,
Frankfurt/Rhein-Main und das Saarland beteiligten.
Unter der Federführung des Ministeriums
für Umwelt wurde ab 2004 innerhalb des
Landesentwicklungsplans Umwelt: „Regionalpark
Saar“ ein Pilotprojekt für den Saarkohlenwald
als „Landschaft im Zentrum des saarländischen
Verdichtungsraumes“ von der
„grünen Peripherie“ zur „urbanen Landschaft“
entwickelt. Beteiligt waren das Ministerium für
Umwelt/SaarForst, der Stadtverband Saarbrücken,
die Landeshauptstadt Saarbrücken, die
Deutsche Steinkohle AG/SaarProjekt, die Industriekultur
Saar und die Initiativgruppe Regionalpark
Saar/Saarkohlenwald in Zusammenarbeit
mit den Städten und Gemeinden
rings um den Saarkohlenwald.
Der Stadtverband Saarbrücken erarbeitete ein
„Kartenwerk, das den Saarkohlenwald und die
umliegenden Siedlungsgebiete in 6 historischen
und einer aktuellen Aufnahme zeigt“.
„Diese Karten sind umfassende Zeugnisse des
Landschaftswandels vom Anfang des 19. Jahrhunderts
bis in die Gegenwart. Sie zeigen dem
Betrachter, wie die heutige Landschaft entstanden
ist, welchen kulturhistorischen Reichtum
sie birgt und welches die Motoren der
Veränderung sind.“ Der Ausschnitt reicht von
Püttlingen und Luisenthal im Westen bis Sulzbach
und Scheidt im Osten, von Heusweiler
und Göttelborn im Norden bis Burbach und
Alt-Saarbrücken im Süden. Die Karten sind im
Internet unter ww.saarkohlenwald.de zu sehen.
Die Karten werden ergänzt durch Texte zu verschiedenen
besonders hervorgehobenen Punkten
in den Kartenwerken (bisher 11 bearbeitet).
Dabei handelt es sich u. a. um das Jagdschloss
Philippsborn/Forsthaus Neuhaus und den
Ludwigsberg, Schloss mit Gartenanlagen. Die
Texte sind untergliedert in Chronik, Erzählungen
& Berichte, Literarisches und Literaturhinweise.
Sie werden durch weitere Karten und
Bilder ergänzt.
Die einzelnen Karten für diesen Raum wurden
gescannt, georeferenziert und zusammengeschnitten.
Es wurde elektronisch die Möglichkeit
geschaffen, die historischen Karten übereinander
zu legen und so die historische Entwicklung
der Industrielandschaft bis heute
sichtbar zu machen. Bei den Karten handelt es
sich um
– den Duhamel-Atlas von 1808, den die
französische Bergverwaltung unter Napoleon
erstellen ließ,
– die preußischen Gemeindeübersichtskarten
aus der Zeit von 1844 und bis 1856 und
später weitergeführt,
– das Kartenwerk des Markscheiders Kliver
im Auftrag der Preußischen Bergverwaltung
aus den Jahren 1885 bis 1892,
– das Kartenwerk des Markscheiders Schlicker
im Auftrag der preußischen Bergverwaltung
und der französischen Régie des
Mines von 1915 bis 1933,
– die Deutsche Grundkarte von 1930 bis
1949 mit Ergänzungen bis 1960,
– die Deutsche Grundkarte von 1981 bis
1986 und
– die aktuelle Deutsche Grundkarte von
2005.
Neben der Veröffentlichung im Internet wurden
die sieben Kartenwerke außerdem als
Wanderausstellung bearbeitet und mit zahlreichen
Erläuterungstexten versehen. Am 26. Januar
2007 wurde im Landesarchiv in Saarbrücken-Scheidt
diese Ausstellung „Der Saarkohlenwald.
Geschichte und Zukunft“ eröffnet.
Nachdem sie zuvor in Riegelsberg, Quierschied
und Dudweiler gezeigt worden war,
wurde diese Ausstellung hier erstmals und
einmalig zusammen mit historischen Karten
aus den Beständen des Landesarchivs Saarbrücken
sowie des Landesamtes für Kataster-,
Vermessungs- und Kartenwesen präsentiert. So
erhielt der Besucher nicht nur einen kartografischen
Überblick über die Entwicklung der