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20 Mitteilungen aus den rheinland-pfälzischen und saarländischen Archiven<br />
Demzufolge verlangten die Mitgliedsstaaten in<br />
Lund eine bessere Koordination, die Herausarbeitung<br />
europäischer Programmatik, die Entwicklung<br />
von Mechanismen zum Einsatz besserer<br />
Arbeitsverfahren und zur allgemeinen Verbesserung<br />
der Fachkenntnisse sowie Zusammenarbeit,<br />
um das digitalisierte, kulturelle und<br />
wissenschaftliche Erbe Europas sichtbar und zugänglich<br />
zu machen. 12 Die bessere Zusammenarbeit<br />
sollte und soll durch die MINERVA-<br />
Projektgruppe im Rahmen der technologischen<br />
Programme zur Schaffung einer Wissensgesellschaft<br />
geleistet <strong>werden</strong>. Der Bericht stellt fest,<br />
dass alle Kultur- und Gedächtniseinrichtungen,<br />
wie Archive, Büchereien und Museen, ähnlichen<br />
Herausforderungen bei der Erprobung der Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie<br />
gegenüberstehen. Diese Herausforderungen sind<br />
ebenso technischer wie <strong>auch</strong> organisatorischer<br />
Art. Sie verlangen Grundsätze, Arbeitspläne und<br />
Organisationsabläufe immer wieder zu überprüfen,<br />
um die richtigen Technologien einzusetzen,<br />
kommerzielle Möglichkeiten zu erkunden,<br />
Langzeitverfügbarkeit zu sichern ebenso wie die<br />
Kenntnisse, um den Prozess zu leiten. Dabei<br />
geht es um die besten Verfahren (best practices)<br />
und die Entwicklung von Arbeitshandbüchern<br />
und Anweisungen für technische Standards, die<br />
die nachhaltige Benutzung der digitalisierten<br />
Nachrichten sicherstellen. Finanzielle Hilfe gewährt<br />
dabei das IST-Programm (Information<br />
Society Technology), wobei <strong>hier</strong> besonders<br />
technische Fragen wie die automatische Generierung<br />
der Metadaten beim Scannen von <strong>Dokument</strong>en<br />
oder die Langzeitverfügbarkeit digitaler<br />
Inhalte im Vordergrund stehen. 13 Die Bedeutung<br />
grade dieses letzten Punktes kommt im<br />
Ratsbeschluss vom 25. Juni 2002 für Archive,<br />
Büchereien und Museen darin zum Ausdruck,<br />
dass das Gedächtnis von morgen bewahrt <strong>werden</strong><br />
soll – dass digitalisierte Inhalte mithin für<br />
künftige Generationen erhalten bleiben müssen.<br />
14<br />
Abschließend verweist der Bericht auf das Projekt<br />
ERPANET, das sich mit den technischen<br />
Bedingungen der digitalen Bewahrung des kulturellen<br />
Erbes und wissenschaftlicher Objekte<br />
befasst und u. a. vom schweizerischen Bundesarchiv<br />
und dem Rijksarchiefdienst mitgetragen<br />
wird.<br />
12 S. 140.<br />
13 S. 140 f.<br />
14 S. 141.<br />
In ähnlichem Sinne wurden die Empfehlung der<br />
Bundeskonferenz der Kommunalarchive 1/18<br />
beim Deutschen Städtetag verfasst. Sie enthalten<br />
die nachfolgenden Überlegungen, die weitgehend<br />
auf den Erfahrungen der Stadtarchive<br />
Mannheim und Ulm beruhen.<br />
Ein erster Entwurf von Anja Gillen, Ulrich Nieß,<br />
Harald Stockert (Mannheim) sowie Wolfgang<br />
Adler und Michael Wettengel (Ulm) wurde in<br />
mehreren Redaktionssitzungen und abschließend<br />
im EDV-Ausschuss der Bundeskonferenz der<br />
Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag<br />
(BKK) überarbeitet, <strong>als</strong> E m p f e h l u n g der<br />
BKK zur Digitalisierung von archivischem<br />
Sammlungsgut durch Beschluß der BKK vom<br />
18.4.2005 in Konstanz verabschiedet und<br />
schließlich gebilligt durch den Kulturausschuss<br />
des DST am 19./20.5.2005 in Kassel.<br />
In dieser nicht veröffentlichen Empfehlung heißt<br />
es:<br />
Die Schnelligkeit der Informationsverbreitung<br />
und räumlich wie zeitlich unbeschränkter<br />
Zugriff lassen das World Wide Web für eine<br />
wachsende Zahl von Anbietern und Benutzern<br />
weltweit interessant und attraktiv <strong>werden</strong>. Damit<br />
verbindet sich <strong>auch</strong> für lokale Archive eine bisher<br />
kaum wahrgenommene Entwicklungsmöglichkeit:<br />
<strong>als</strong> riesige Informationsspeicher können<br />
sie Beachtung weit über Stadtgrenzen hinaus<br />
finden und somit örtliche oder regionale Informationen<br />
ohne Beschränkung zugänglich machen.<br />
Aber <strong>auch</strong> <strong>als</strong> Dienstleister – gegenüber<br />
den eigenen Verwaltungen in einem Intranet wie<br />
<strong>auch</strong> gegenüber der Öffentlichkeit – können sich<br />
damit die Archive <strong>als</strong> zukunftsorientiert und offen<br />
gegenüber technischen Neuerungen und<br />
Forderungen ihrer Nutzer positionieren. Voraussetzung<br />
dafür ist das Vorliegen der Informationen<br />
in digitaler Form. Archive verfügen traditionell<br />
über umfangreiche Daten, die in der Regel<br />
aber nur analog – <strong>als</strong>o auf Papier, Pergament<br />
oder <strong>als</strong> Fotos – vorhanden sind. Die Nutzung<br />
neuer Medien zwingt daher zur Umwandlung<br />
solcher analoger in digitale Formen. 15<br />
15 Anne R. Kenney/Stephen Chapman: An Introduction<br />
t 3 o Digital Imaging for Archives, Imaging<br />
Technology Committee, ICA, Paris August 1996.–<br />
Marianne Dörr/Hartmut Weber: Abschlußbericht<br />
der Arbeitsgruppe „Digitalisierung“ des Unterausschusses<br />
Bestandserhaltung der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(7. Oktober 1996) unter:<br />
http://www.lad-bw.de/lad/dfgdigh1.htm.– Guidelines<br />
for Digital Imaging. Papers given at the Joint<br />
National Preservation Office and Research Libra-