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April 2007 Unsere Archive Nr. 52 43<br />

und des Auslandes sowie in nationalen und internationalen<br />

Fachorganisationen genannt. Im<br />

europäischen Bereich beschäftigt man sich<br />

schon länger mit der Archivierung elektronischer<br />

Medien. Zuletzt erschienen Empfehlungen<br />

der Kommission an das europäische Parlament<br />

„zur Digitalisierung und Online-Zugänglichkeit<br />

kulturellen Materi<strong>als</strong> und dessen digitaler Bewahrung“<br />

vom 24. August 2006.<br />

Elektronische Medien und Amtsdruckschriften<br />

im Landesarchiv Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Durch die Umorganisation des Archivwesens im<br />

Lande Nordrhein-Westfalen <strong>werden</strong> heute die<br />

Entscheidungen, wie in dem Bereich elektronische<br />

Amtsdruckschriften zu verfahren ist, in der<br />

Abteilung 2 (Grundsatzfragen und Öffentlichkeitsarbeit)<br />

erarbeitet und dann vom Präsidenten<br />

den Fachabteilungen vorgeschrieben. Die Möglichkeiten,<br />

eigene Vorstellungen zu entwickeln,<br />

sind sehr begrenzt. Die bisherige Beteiligung an<br />

dieser Frage beschränkte sich auf eine Umfrage<br />

der Abteilung 3 zu Art und Anzahl der elektronischen<br />

Amtsdruckschriften.<br />

Die Abteilung 3 (Technisches Zentrum), die unter<br />

anderem für die EDV zuständig ist, will natürlich<br />

<strong>auch</strong> wissen, in welchem Umfang sich<br />

die Archivierung abspielt und welche amtlichen<br />

Druckschriften elektronisch vorliegen. Die<br />

Grundsatzfragen bezüglich Sammelspektrum<br />

und dazu, welche Form archiviert wird oder ob<br />

mehrere Formen archiviert <strong>werden</strong>, nämlich<br />

Druckausgabe und die maschinenlesbare, wurden<br />

dabei nicht berührt.<br />

Lösungen für die Langzeitarchivierung gibt es<br />

zur Zeit nicht. Auch größere Einrichtungen, wie<br />

die deutsche Nationalbibliothek 8 arbeiten an<br />

diesem Problem, sammeln aber – wie wir <strong>auch</strong> –<br />

bereits Daten.<br />

Für den Bereich Rheinland-Pfalz betreiben die<br />

Rheinische Landesbibliothek und das Hochschulbibliothekszentrum<br />

Köln gemeinsam ein<br />

Pilotprojekt. 9 Dergleichen gibt es für Nordrhein-<br />

8 Projekt kopal. Neubauer, Matthias/Wollschläger,<br />

Thomas: Maschinelle Gewinnung technischer Metadaten<br />

für die Langzeitarchivierung elektronischer<br />

Publikationen, in: BIT online. Zeitschrift für Bibliothek,<br />

Information und Technologie 2006, H.1,<br />

S. 37-40.<br />

9 Jendral, Lars: Archivierung von landeskundlichen<br />

Netzpublikationen. Ein Projekt der Rheinischen<br />

Landesbibliothek und des Hochschulbibliothekszentrums<br />

Köln, in: Prolibris 8, 2003, S. 199-203.<br />

Westfalen nicht. Die beiden Kooperationspartner<br />

sind beide Bibliotheken. Die Rheinische<br />

Landesbibliothek ist vergleichbar mit den drei<br />

Landesbibliotheken in Nordrhein-Westfalen: UB<br />

Bonn, UB Düsseldorf und UB Münster, die alle<br />

drei für bestimmte Regierungsbezirke seit dem<br />

18. Mai 1993 nach Pflichtexemplargesetz 10 ein<br />

Pflichtexemplarrecht besitzen. Dem Landesarchiv<br />

Nordrhein-Westfalen fällt es seit diesem<br />

Datum deutlich schwerer, noch unentgeltlich ein<br />

Exemplar der amtlichen Druckschriften zu bekommen,<br />

von dem Bereich der Vereine, Verbände<br />

und Parteien einmal abgesehen. Das<br />

Hauptstaatsarchiv hält nach wie vor die Sammlung<br />

amtlicher Druckschriften für unverzichtbar.<br />

Ohne diese Überlieferung ist eine Überlieferungsquote<br />

von einem Prozent der Akten nicht<br />

sinnvoll zu realisieren. Viele Informationen sind<br />

in veröffentlichter Form komprimierter vorhanden<br />

<strong>als</strong> in Akten.<br />

Die Abteilung 2 des Landesarchivs erwähnt in<br />

den „Empfehlungen zur Aussonderung und Archivierung<br />

aus <strong>Dokument</strong>en-Management-<br />

Systemen (DMS) und Vorgangs-Bearbeitungs-<br />

Systemen (VBS)“, erarbeitet von der Projektgruppe<br />

„Elektronische Unterlagen“ des Landesarchivs<br />

Nordrhein-Westfalen, 2006, mit keinem<br />

Wort die elektronischen Amtsdruckschriften. 11<br />

Zitiert wird jedoch § 3 Abs. 1 des Archivgesetzes<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen, wonach<br />

die Behörden, Gerichte und sonstige Stellen des<br />

Landes verpflichtet sind, alle Unterlagen, die im<br />

Zuge ihrer Aufgabenerfüllung entstanden sind<br />

und nicht mehr benötigt <strong>werden</strong>, dem Landesarchiv<br />

zur Übernahme anzubieten. Obwohl darunter<br />

<strong>auch</strong> Druckschriften fallen, <strong>werden</strong> lediglich<br />

Akten und Hybridakten erwähnt. Unter Hybridakten<br />

<strong>werden</strong> Akten verstanden, die neben elektronischem<br />

Schriftgut zugleich Papierdokumente<br />

umfassen.<br />

Das umgekehrte Problem beschäftigt zur Zeit<br />

unser Haus. Im Rahmen der Organisationsveränderung<br />

haben wir <strong>auch</strong> das Akzessionsverfah-<br />

10 Gesetz und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen<br />

1993, Nr 24, S. 265-266.<br />

11 Siehe dazu: Altenhöner, Reinhard: Zur Archivierung<br />

Digitaler Amtlicher Druckschriften. – Überlegungen<br />

im Kontext der Bibliotheken, in: Planungen,<br />

Projekte, Perspektiven. Zum Stand der<br />

Archivierung elektronischer Unterlagen. 10. Tagung<br />

des Arbeitskreises „Archivierung von Unterlagen<br />

aus digitalen Systemen“ 14. und 15. März<br />

2006 in Düsseldorf, Düsseldorf 2006 (Veröffentlichungen<br />

des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen,<br />

10), S. 67-80.

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