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April 2007 Unsere Archive Nr. 52 19<br />

setzung über die besten Arbeitsverfahren unter<br />

übernationalen Gesichtspunkten wurde verstärkt.<br />

Als internationales Standardformat hat<br />

sich, ausgehend von England und dann Frankreich,<br />

EAD, das auf XML basiert, <strong>als</strong> ganz besonders<br />

günstiges Austauschformat erwiesen.<br />

EAD erleichtert <strong>auch</strong> den Datenaustausch mit<br />

Suchmaschinen. 3<br />

In Abschnitt 4 b 4 über Konservierung und Restaurierung<br />

von Archivalien wird unter Ziff. 3<br />

<strong>auch</strong> die Frage einer Digitalisierung <strong>als</strong> möglicher<br />

Konservierungsmethode von Archivalien<br />

insofern angesprochen, <strong>als</strong> der Vergleich mit<br />

den zwar dauerhaft beständigen Mikrofilmen<br />

nach Meinung der Autoren zeigt, dass Digitalisierung<br />

zweifellos mehr <strong>als</strong> jede andere Methode<br />

fortschreitend im archivischen Kundendienst<br />

an Bedeutung gewinnt; ihre Anwendungsmöglichkeiten<br />

erscheinen grenzenlos, die Vorteile<br />

sind offensichtlich, und von allen Seiten wird<br />

verlangt, diese neuen Medien, die Digitalisate,<br />

<strong>auch</strong> für Konservierungszwecke zu nutzen. 5 Der<br />

Bericht geht unter Ziff. 7, in dem Probleme der<br />

Langzeitkonservierung elektronischer Unterlagen<br />

behandelt <strong>werden</strong>, ganz selbstverständlich<br />

davon aus, dass klassische Unterlagen wie Papier<br />

oder Pergament digitalisiert <strong>werden</strong> sollten,<br />

um den Zugang zu ihnen durch die neuen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

zu erleichtern und zu verbessern. 6<br />

Dieser Weg erscheint deshalb besonders geeignet,<br />

weil die Hauptaufgabe archivischer Dienste<br />

darin besteht, Archivalien zu übernehmen, nach<br />

fachlichen Gesichtspunkten zu bearbeiten und<br />

schließlich für öffentliche Zwecke zugänglich zu<br />

machen, daneben sie aber <strong>auch</strong> zu konservieren<br />

und zu bewahren auf Dauer. Bisher waren für<br />

derartige Zwecke eigentlich vorzugsweise Ausstellungen<br />

vorgesehen, bei denen jedoch der<br />

Konservierungs- und Restaurierungsgesichtspunkt<br />

häufig die Begeisterung dämpfte. 7<br />

Im Teil 6 des Berichtes, der mit „Aktionsplan<br />

für ein elektronisches Europa“ überschrieben<br />

ist, 8 wird der Einsatz von Digitalisierungsmethoden<br />

zusammengebracht mit den Ende 1999<br />

vorgetragenen Vorschlägen der europäischen<br />

Kommission zur Modernisierung der europäi-<br />

3 S. 61.<br />

4 S. 112 ff.<br />

5 S. 114 f.<br />

6 S. 116.<br />

7 Vgl. S. 117.<br />

8 Action Plan e-Europe, S. 138 ff.<br />

schen Wirtschaft. Im Rahmen dieser „Lissabon-<br />

Strategie“ wurde der erste Aktionsplan für die<br />

Jahre 2000-2002 für ein billigeres, schnelleres<br />

und sichereres Internet, Investitionen in Menschen<br />

und ihre Fertigkeiten und schließlich Anregungen<br />

für den Einsatz des Internet aufgestellt<br />

und bis 2002 <strong>auch</strong> entsprechend umgesetzt. Der<br />

neue Aktionsplan e-Europe 2005, vom Europarat<br />

in Sevilla beschlossen, sieht für ganz Europa<br />

moderne öffentliche Dienste im Internet vor (elektronische<br />

Verwaltung = e-Government, elektronischer<br />

Unterricht = e-Learning, elektronische<br />

Gesundheitsberatung = e-Health Services), dies<br />

alles in einem dynamischen Wirtschaftsumfeld<br />

und unter Förderung der Breitband-Internetzugänge.<br />

9 Bereits die Konferenz der EU-<br />

Mitgliedsstaaten in Lund vom 4. April 2001 hatte<br />

den Einsatz der kulturellen und wissenschaftlichen<br />

Informationen für den Bau einer Wissensgrundlage<br />

zur Entwicklung der Industrien in<br />

einer nachhaltigen Wissenschaftsgesellschaft<br />

verlangt. 10 Einigkeit bestand darin, dass bei Archiven,<br />

Bibliotheken und Museen die Digitalisierung<br />

einen wesentlichen ersten Schritt zur<br />

Schaffung eines allgemeinen Informationsangebotes<br />

<strong>als</strong> Grundlage für ein voll digitalisiertes<br />

Europa und zur Bereitstellung des geistigen Kapit<strong>als</strong><br />

für die Wissensgesellschaft und die Wissenswirtschaft<br />

sei. In dem Text 11 heißt es: „Digitalisierung<br />

ist eine lebensnotwendige Aktivität,<br />

um Europas kollektives Kulturerbe und seine<br />

Vielfalt zu erhalten und einen verbesserten Zugang<br />

für die Bürger zu diesem Erbe zu schaffen.“<br />

Der Aktionsplan Elektronisches Europa 2002<br />

verlangte eine Ergänzung der Aktivitäten auf nationaler<br />

Ebene durch ihre Koordination in Digitalisierungsprogrammen<br />

quer durch Europa, um<br />

so einen weit gestreuten, breiteren Zugang zu<br />

dem gemeinsamen Erbe Europas zu gewährleisten.<br />

Hindernisse zur schnellen Erreichung dieses<br />

Zieles waren die unterschiedlichen Digitalisierungsmethoden,<br />

die mit dem Einsatz ungeeigneter<br />

Technologien verbundenen Risiken, die Herausforderung,<br />

die mit der Langzeitkonservierung<br />

und langzeitigem Zugang zu digitalen Objekten<br />

verbunden sind, die unklare Haltung zu Fragen<br />

des Urheberrechts und schließlich fehlende Synergieeffekte<br />

zwischen kulturellen und rein technologischen<br />

Programmen.<br />

9 S. 138.<br />

10 So genannte Lundprinzipien, S. 139.<br />

11 S. 139.

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