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44 Mitteilungen aus den rheinland-pfälzischen und saarländischen Archiven<br />
ren komplett umstrukturiert. Zur Zeit versuchen<br />
wir, alle Akzessionen vor der endgültigen Einlagerung<br />
ins Magazin zu entmetallisieren und in<br />
Kartons zu verpacken. Dabei finden wir relativ<br />
häufig Disketten und CD-ROMS. Die Feststellung,<br />
ob diese Daten archiviert <strong>werden</strong> sollen,<br />
kann dann das Fachdezernat wenigstens ohne<br />
größere technische Probleme festlegen. Zur Zeit<br />
<strong>werden</strong> diese Unterlagen in unserem Netz auf<br />
entsprechende Speichermedien kopiert, bis die<br />
Abteilung 2 das gesamte Verfahren festgelegt<br />
hat.<br />
Durch Aussonderung und Bewertung der zu übernehmenden<br />
Akten kann nur dann erfolgreich eine<br />
gute Überlieferung gebildet <strong>werden</strong>, wenn<br />
man redundante Informationen möglichst vermeidet.<br />
Berücksichtigt man die technischen<br />
Probleme, stellt sich die Frage, ob man wirklich<br />
jedes Medienwerk in all seinen Publikationsformen<br />
sowohl in gedruckter Form <strong>als</strong> <strong>auch</strong> in<br />
elektronischer Form überliefern muss. Die Nationalbibliothek<br />
muss es, die Archive nicht. Diese<br />
können sich stärker der Bewertung und Sicherung<br />
des Inhalts widmen. Wie schwer dieses<br />
Problem ist, will ich an einem Beispiel verdeutlichen.<br />
Das Landesarchiv hat ein Bewertungsmodell<br />
für den Bereich Polizei erarbeitet, mit<br />
dem heute im Landesarchiv Erfahrungen gesammelt<br />
<strong>werden</strong>. Druckschriften wurden darin<br />
<strong>auch</strong> erwähnt, aber ziemlich am Rande. Aufgrund<br />
einer Anfrage nach den Periodica aus diesem<br />
Bereich habe ich zwei Listen erstellt, mit<br />
denen, die wir besitzen und denen, die wir nicht<br />
besitzen. Abgesehen davon, dass letztere bei<br />
weitem nicht vollständig war, konnte ich nachweisen,<br />
dass <strong>auch</strong> die Pflichtexemplarbibliotheken<br />
diese keineswegs vollständig besaßen. Die<br />
zuständige Dezernentin in unserem Hause konnte<br />
in Verhandlungen mit dem Innenministerium<br />
erreichen, dass alle Polizeistellen ihre Druckschriften<br />
unserem Hause zuschicken sollten. Sogar<br />
ich selbst war erstaunt, welche Mengen dann<br />
hereinkamen. Gerne hätte ich diese Überlieferungen<br />
komplett bearbeitet, aber aufgrund ihrer<br />
Menge ist das bis heute nicht abgeschlossen. Die<br />
Kapazitäten im Bereich Druckschriften sind dafür<br />
zu gering! Die Umsetzung des Archivierungsauftrags<br />
wird meines Erachtens <strong>auch</strong> ohne<br />
zusätzliches Personal kaum durchführbar sein.<br />
Dabei sehe ich die Bibliotheken und Archive <strong>als</strong><br />
Partner für eine gemeinsame Aufgabe.<br />
In unserem Beruf hat man seit jeher weniger über<br />
die Form, in der man Informationen und Daten<br />
archiviert, <strong>als</strong> über die Frage nachgedacht, wo<br />
man sie am besten archivieren kann. An der<br />
elektronischen Form hängen <strong>auch</strong> technische<br />
Probleme, die man in der Zukunft bekommen<br />
wird, wenn man die heutige Form überliefern<br />
will und nicht nur den Inhalt. Wenn man die Daten<br />
in XML-Instanzen umsetzt, gehören <strong>auch</strong><br />
dazu Formatierungsangaben, um die Form umzusetzen.<br />
Diese Daten sind meines Erachtens<br />
nicht mit den sog. Metadaten zu verwechseln,<br />
die zur Beschreibung der <strong>Dokument</strong>e dienen. Zu<br />
den Metadaten gehören zum Beispiel: wann, von<br />
wem angelegt, wann und von wem geändert<br />
usw. In dem eingangs erwähnten Beispiel der<br />
Reichskammergerichtserschließung wäre die<br />
Veränderung der Ausgangsdaten anzugeben gewesen.<br />
Ursprünglich wurden diese Daten auf einem PC<br />
erfasst, dann auf einer Großanlage verarbeitet.<br />
Die Daten selbst haben wir ohne Probleme in<br />
andere Systeme überführt, und sie dürften <strong>auch</strong><br />
ebenso in andere Systeme überführbar sein. Es<br />
fehlt aber an der Protokollierung der Veränderungen.<br />
Der EDV-Katalog der Bibliothek und<br />
dynamische Systeme<br />
Das Erschließungssystem Bibliotheca2000, das<br />
unser Haus im Bereich Bibliothek einsetzt, protokolliert<br />
die Anlage eines Katalogisats und<br />
<strong>auch</strong> seine Veränderungen. Im Jahre 1964 wurden<br />
die Druckschriften aus der Bibliothek ausund<br />
1995 wieder eingegliedert. Seit dem Jahre<br />
2000 verwenden wir diese Software. Zur Zeit<br />
sind über 120.000 Bände in diesem System<br />
nachgewiesen. Unsere Bibliothek ist Mitglied in<br />
dem Bibliotheksverbund der Landesbehörden<br />
Nordrhein-Westfalen. Die Daten des Verbundes<br />
sind <strong>auch</strong> im Internet zu finden. Der Gesamtverbund<br />
hat die Millionengrenze der nachgewiesenen<br />
Bände erreicht. Die Bibliotheken des Landesarchives<br />
konvertieren ihre bisherigen Kataloge<br />
und führen dieses mit Studenten (nicht mit<br />
Fachkräften) durch. Der Korrekturaufwand ist<br />
hoch, da in den Archiven erst sehr spät bibliothekarische<br />
Fachkräfte eingestellt wurden. Der<br />
Verbund schreibt <strong>auch</strong> die Verwendung von<br />
Normdaten wie SWD, GKD und PND vor. Die<br />
beiden ersteren sind von großer Bedeutung,<br />
wenn man einheitliche Titelansetzung anstrebt.<br />
Die Bibliothekskataloge in den Archiven wurden<br />
nicht nach diesen Gesichtspunkten angelegt,<br />
so dass noch erhebliche Korrekturen in der Zukunft<br />
durchzuführen sind. Abgesehen von den<br />
Korrekturen wächst der Bestand dieses Verbundes<br />
rapide. Sucht man über das Internet in den<br />
entsprechen Pools der Pflichtexemplarbiblio-