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April 2007 Unsere Archive Nr. 52 11<br />
Vorgängerbehörden weitergeführt oder solche<br />
an Nachfolgerbehörden übergeben und<br />
dort weitergeführt wurden.<br />
– eine Angabe des Umfanges der Überlieferung<br />
in laufenden Metern und in Einheiten<br />
und des Verzeichnungsstandes,<br />
– eine Angabe der Findmittel,<br />
– eine Kurzbeschreibung der Behörde und von<br />
Besonderheiten des Bestandes, wenn der Inhalt<br />
nicht schon aus dem Bestandsnamen<br />
hervorgeht,<br />
– eine Kurzbeschreibung des Inhalts des Bestandes,<br />
die sich an der Gliederung des Findbuches<br />
orientiert,<br />
– einen Verweis auf die wichtigste Literatur<br />
zum Bestand,<br />
– einen Hinweis auf die Herkunft des Bestandes,<br />
– einen Verweis auf andere Bestände im Landesarchiv<br />
und<br />
– einen Verweis auf einschlägige Bestände in<br />
anderen Archiven.<br />
Die Recherche des Benutzers muss innerhalb<br />
dieser Informationen erfolgen. Diese Ordnung<br />
der Archive entspricht nicht der Fragestellung<br />
des Benutzers, sondern sie liegt quer zu diesen<br />
Fragestellungen. Dies ist etwas, was sich nicht<br />
ändern lässt, da das Archiv Material für unendlich<br />
viele Benutzerfragen zur Verfügung stellen<br />
muss – und dies <strong>auch</strong> noch für eine noch nicht<br />
bekannte Zukunft.<br />
Im Frühsommer des Jahres 2006 wurde von der<br />
Archivverwaltung Nordrhein-Westfalens eine<br />
DFG-Vorstudie zur „Retrokonversion archivischer<br />
Findmittel“ vorgelegt – <strong>als</strong>o zur Übertragung<br />
der Findmittel in eine elektronische Form<br />
und die anschließende Veröffentlichung im Internet.<br />
In diesem Text heißt es:<br />
„Archivische Informationen – ob analog oder<br />
digital – erschließen sich über einen doppelten<br />
Zugang: Zum einen bieten Indizes (in der Papierwelt)<br />
oder Volltextrecherchen (in den digitalen<br />
Findmitteln) über Stichworte einen punktgenauen<br />
Zugang zum Archivgut. Zum anderen<br />
aber ermöglicht eine nicht selten während der<br />
archivischen Verzeichnung eingearbeitete Klassifizierung<br />
(<strong>als</strong>o eine Gliederung des Gesamtbestandes<br />
in meist thematisch abgegrenzte Einzelbereiche)<br />
einen systematischen Zugriff auf die<br />
Archivinformationen.“<br />
„Folgerichtig wird <strong>auch</strong> bei der Einführung von<br />
<strong>Dokument</strong>enmanagementsystemen dieser Suchform<br />
ein bedeutender Raum reingeräumt, reicht<br />
doch <strong>auch</strong> in diesem Sektor die „Google“-artige<br />
Volltextsuche allein nicht aus: ‚Selbst die Volltextrecherchefunktion,<br />
wie sie viele elektronische<br />
Systeme ermöglichen, kann diese Ordnungsinstrumente<br />
nicht ersetzen. Denn die Suche<br />
nach bestimmten Stichworten oder thesaurierten<br />
Schlagwörtern fördert mitunter eine unüberschaubare<br />
Trefferzahl zu Tage. Zudem fehlt<br />
die Kontextualisierung einzelner <strong>Dokument</strong>e, so<br />
dass weder die Arbeitsabläufe noch die Entscheidungsfindung<br />
in hinreichender Weise<br />
nachvollziehbar sind.’“<br />
„Diese Form des Zugriffes wird sowohl den<br />
Suchansprüchen vieler, gerade wissenschaftlich<br />
arbeitender Nutzer wie <strong>auch</strong> der Archivare gerecht,<br />
denn nur sie entspricht der Genese des<br />
Materi<strong>als</strong> und ermöglicht so ein Verständnis der<br />
Aussagen des jeweiligen Stückes im Sinn- und<br />
Entstehungszusammenhang.“ (S. 73).<br />
Bei der Volltextrecherche können folgende Einschränkungen<br />
vorgenommen <strong>werden</strong>:<br />
– Die Fundstellenzahl kann begrenzt <strong>werden</strong>.<br />
– Eine Sortierung nach der Systematik des<br />
Strukturbaums oder nach der Trefferhäufigkeit<br />
kann ausgewählt <strong>werden</strong>.<br />
– Es kann ein Suchbereich festgelegt <strong>werden</strong>:<br />
von der gegenwärtigen Position im Strukturbaum<br />
aus oder nach Archiven.<br />
– Es kann nur in Titel/Signatur oder im gesamten<br />
Eintrag gesucht <strong>werden</strong>.<br />
– Weitere Auswahlmöglichkeiten nach<br />
Beständeübersicht oder Findbüchern, nach<br />
Archivalientypen und Laufzeit <strong>werden</strong> für<br />
das Landesarchiv erst nach Einstellung der<br />
Findbuchdateien relevant.<br />
Die zu bevorzugende Recherchemöglichkeit ist<br />
jedoch die systematische, wie sie im Folgenden<br />
erläutert wird. Aus den Angaben zu den Beständen<br />
kann der Benutzer entnehmen, ob darin Informationen<br />
zu seiner Fragestellung zu erwarten<br />
sind. Die Volltextrecherche wird dabei nur in<br />
einem Teil der Fälle zu einem Ergebnis führen,<br />
da viele der möglichen Suchbegriffe und sachbezogenen<br />
Schlagworte in den Beschreibungstexten<br />
nicht enthalten sind. Vor allen die Volltextsuche<br />
nach Orten ist wenig Erfolg versprechend.<br />
Der Benutzer muss systematisch suchen:<br />
Zuerst regional:<br />
Zu welcher größeren regionalen Verwaltung gehörte<br />
mein Ort?<br />
Dann sachbezogen:<br />
Mit welchem Thema will ich mich befassen:<br />
Landwirtschaft, Bergbau, Häuser, Bewohner?<br />
Daran muss sich die nächste Frage anschließen: