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10 Mitteilungen aus den rheinland-pfälzischen und saarländischen Archiven
Alle Archive sind in Bestände gegliedert. Daher
muss die Frage beantwortet werden, was eigentlich
ein Bestand ist.
Es gibt zwei Gruppen von Beständen:
1. die für die Archive besonders typischen,
nach der Provenienz der Materialien definierten
Bestände
Dabei handelt es sich jeweils um alle im Archiv
befindlichen Akten einer Institution – sei es einer
Behörde, eines Gerichts, eines Vereins, eines
Unternehmens oder auch einer Einzelperson –
die so genannten Nachlässe. Diese Bestände
sind im Landesarchiv in fünf Gruppen gegliedert:
A Bestände vor 1815
Dies sind einheitliche Bestände für die Territorien
der Zeit des Alten Reiches vor der Französischen
Revolution, außerdem einige Klosterbestände,
Adelsbestände und Notariatsbestände.
Die meisten dieser Bestände liegen dankenswerterweise
als Dauerleihgaben des Landes Rheinland-Pfalz
im Landesarchiv; denn, als diese Bestände
im 19. Jahrhundert verteilt wurden, gab
es das Saarland noch nicht.
B Staatliche Provenienzen seit 1815 (teilweise
ab 1798)
Diese Bestände sind nach einzelnen Verwaltungszweigen
geordnet und insgesamt in 18
Gruppen gegliedert. Die meisten dieser Bestände
enthalten die Akten saarländischer Behörden
der Nachkriegszeit und nur in geringer Zahl
Vorakten – also Akten von Vorgängerbehörden
– seit dem 19. Jahrhundert.
Zur Überlieferung aus den einzelnen Zeitepochen
ist folgendes zu sagen:
Im 19. Jahrhundert gab es nur einzelne für das
ganze Saarland zuständige Behörden mit Sitz im
Gebiet des heutigen Saarlands. Für die Unterlagen
der meisten Landratsämter und Landkreise
ist die Überlieferung nicht nur aus dieser Zeit
sehr schlecht; nur für die Landkreise St. Ingbert
und Saarbrücken-Land liegt eine gute Überlieferung
vor.
Für die Zeit des Saargebietes zwischen den beiden
Weltkriegen und für die Zeit des Nationalsozialismus
gilt, dass Weltkrieg und Nachkriegszeit
die Überlieferung sehr stark reduziert
haben. Die meisten dieser Unterlagen wurden
vernichtet.
Eine gute Überlieferung setzt erst nach dem Ende
des Zweiten Weltkriegs ein.
C Kreis- und Gemeindearchive
Die Kommunen haben zwar eine archivgesetzliche
Eigenverantwortung für die Archivierung
ihrer Akten, viele haben aber ihre Unterlagen
unter Eigentumsvorbehalt im Landesarchiv deponiert.
D Parteien, Verbände, Vereine, Firmen- und
Werksarchive
Dies sind private Unterlagen, die durch die Mitarbeiter
des Landesarchivs eingeworben wurden.
E Nachlässe und Sammlungen von Familien
und einzelnen Personen
Für diese Bestände gilt dasselbe. Hervorzuheben
sind die besonders gesammelten Nachlässe von
Musikern und Bildenden Künstlern.
2. Sammelbestände, die durch Sammeltätigkeit
des Archivs entstanden sind oder
bei denen Archivalien nach ihrer äußeren
Form zusammengestellt wurden:
Dazu gehören im Landesarchiv acht Gruppen:
darunter Bilder – von Zeichnungen früherer Zeiten
bis zu Fotografien digitaler Kameras –, Karten,
Pläne, Plakate. Ebenfalls gehören dazu Dinge,
für die eigentlich andere Einrichtungen zuständig
sind: etwa Bücher, Broschüren, Zeitungssammlung,
für die zuerst die Bibliotheken
zuständig sind, und Anstecknadeln, Siegelstöcke,
Münzen und Medaillen und ähnliches, die
eigentlich in ein Museum gehören.
F Selekte und Sammlungen
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
Archivalien
Bilder
Karten und Pläne
Plakate
Bücher, Amtsblätter, Broschüren,
Flugblätter Bibliotheken
Zeitung und Presseausschnitte
Filme und Tondokumente
Sammlungsgegenstände Museen
Zum Landesarchivgehört auch ein Sportarchiv,
das vom Landessportverband finanziell getragen
wird.
Zu allen diesen Beständen des Landesarchivs
enthält die Beständeübersicht im Internet folgende
Informationen:
– den Namen des Bestandes, der schon aussagekräftig
sein soll, und dessen bei Zitierung
zu verwendende Kurzform,
– eine Angabe der Laufzeit – nämlich der Zeit,
aus der die Akten stammen, nicht der Zeit
des Bestehens der Behörde, da oft Akten von