Arbeitsbericht_133.pdf, 4.9 MB - MeteoSchweiz
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ungefähr regelmässig auf die Nacht bis kurz nach Sonnenaufgang<br />
verteilt, solange die Ausstrahlung grösser ist als die Einstrahlung.<br />
Fälle von Eisglätte durch einen Kaltlufteinbruch während<br />
des Tages sind sehr selten (Häufigkeitsverteilung siehe Kap.<br />
5.2.2.2.).<br />
- Für Reifglätte braucht es mindestens 10 Stunden anhaltende<br />
Reifablagerung bis eine Verkehrsgefährdung eintritt. Darum ist<br />
Reifglätte auf das Ende der Nacht konzentriert.<br />
- Schneeglätte kann wie Glatteis im Prinzip jederzeit auftreten.<br />
Da für deren Entstehung eine gewisse Verkehrsmenge sowie Reibungs-<br />
oder Strahlungswärme nötig sind, tritt Schneeglätte erst<br />
wenige Stunden bis Tage nach einem ausgiebigen Schneefall bei<br />
anhaltendem Frostwetter auf.<br />
Die folgenden drei Faktoren bringen Schneeglätte wieder zum Verschwinden:<br />
- Erwärmung über null Grad<br />
- mechanischer und thermischer Reibungseinfluss des Verkehrs<br />
- massive Salzanwendung<br />
3.1.5 Jahreszeit<br />
Jahreszeitlich liegt die Häufigkeitsspitze aller Vereisungen in<br />
der kältesten Zeit des Jahres, also im Dezember bis Februar (siehe<br />
auch Kap. 5.2.2.1 sowie Kap. 5.3.1.2.). Für die Verkehrsteilnehmer<br />
am gefährlichsten sind jedoch der Anfang und das Ende des Winters,<br />
wenn noch nicht oder nicht mehr mit Vereisungen gerechnet wird.<br />
3.2 Einflüsse durch den Strassenkörper<br />
Ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist der Wärmestrom aus dem<br />
Boden zur Oberfläche. Dieser Strom ist abhängig von der Wärmeleitfähigkeit<br />
des Strassenkörpers. Diese ist gross bei Naturstein (0,7<br />
- 3,7 ^j-) und Beton (0,7 - 1,7), kleiner bei Asphalt (0,6)<br />
und Holz (0,25) ^lj. So werden bei einem Kaltlufteinbruch Asphaltstrassen<br />
schneller vereisen als Betonstrassen, während das Glatteis<br />
durch vereisenden Regen auf Betondecken länger anhält.<br />
Ein weiterer Faktor ist die spezifische Wärme, also das Speichervermögen<br />
des Untergrunds. Im Mittel ist diese bei Naturstein oder<br />
Beton 0,2 kcal/kg K, bei Asphalt 0,5, bei Holz 0,57 [ l ] . Das<br />
Speichervermögen des Untergrunds und des Belags ist schwer zu erfassen,<br />
da deren Wassergehalt wesentlich mitspielt.