sprachenportraits 12 12 2007 - Ãsterreichisches-Sprachen ...
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Jiddisch, heute von rund 2 Mio. Menschen in den USA, in Israel und Osteuropa gesprochen, ist die mit hebräischen<br />
Schriftzeichen widergegebene Sprache von Juden, deren Vorfahren in mittelhochdeutscher Zeit in nicht-deutschsprachige<br />
Gebiete des Ostens auswanderten. In diese Sprache, die dem Deutschen am nächsten verwandt ist, mischten<br />
sich hebräische und slawische Elemente.<br />
Der Wortschatz und die Struktur des Deutschen ist stärker germanisch als beispielsweise des Englischen. Im Deutschen<br />
erhielten sich alle drei Geschlechter bei Haupt- und Fürwörtern (der – die – das, er – sie – es), Stammformänderungen<br />
(Ablaute) z.B. bei der Zeitenbildung, bei Mehrzahlformen und in der Wortbildung (binden – band – gebunden,<br />
Band – Bänder, Bund – Bündnis).<br />
Hingegen ist die Zahl von aus anderen <strong>Sprachen</strong>, v.a. aus dem Lateinischen, Französischen und seit dem 20. Jahrhundert<br />
Englischen, entlehnten Elemente größer als in vielen anderen <strong>Sprachen</strong>. Das Prestige des Französischen und<br />
heute des Englischen lässt sich auch an Scheinentlehnungen ablesen: Das Vorbild für eine solche Entlehnung gibt<br />
es in der jeweils anderen Sprache nicht, z.B. Blamage (frz. gaffe, honte) , Friseur (frz. coiffeur), Handy (engl. cellular/<br />
mobile phone), Oldtimer (engl. veteran car), Showmaster (engl. presenter, host).<br />
Statistik<br />
Weltweit sprechen rund 100 Millionen Menschen Deutsch, das sind rund 1,6 % der Weltbevölkerung bzw. etwa jeder<br />
60. Mensch. Damit liegt es in der globalen Sprachverteilung an 10. Stelle. In Europa ist es nach Russisch die zweitverbreitetste<br />
Erstsprache.<br />
In Österreich ist Deutsch die Umgangssprache von rund 89% (7,116.000) der Gesamtbevölkerung (8,033.000), von<br />
95% der österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger und von 17% der in Österreich wohnhaften Personen<br />
ohne österreichischer Staatsbürgerschaft (Volkszählung 2001).<br />
Es ist Staatssprache und neben den regionalen <strong>Sprachen</strong> der anerkannten Volksgruppen Amts- und Unterrichtssprache.<br />
Zahlen, ja/nein<br />
1 eins 6 sechs<br />
2 zwei 7 sieben<br />
3 drei 8 acht<br />
4 vier 9 neun<br />
5 fünf 10 zehn<br />
ja ja nein nein<br />
Wissenswertes<br />
Wussten Sie, dass ...<br />
... Deutsch die einzige Sprache ist, die etwa seit dem 17. Jahrhundert Substantive mit großem Anfangsbuchstaben<br />
schreibt? Diese Schreibung war auch in den skandinavischen <strong>Sprachen</strong> üblich, wurde aber nach 1945 abgeschafft.<br />
Angeblich erhöht der Wechsel zwischen großen und kleinen Anfangsbuchstaben den Wiedererkennungseffekt und<br />
somit die Lesegeschwindigkeit.<br />
... dass es in anderen <strong>Sprachen</strong> überaus viele unterschiedliche Bezeichnungen für die deutsche Sprache und ihre<br />
Sprecher gibt? Im Deutschen selbst wird wie im Niederländischen (Duits), Dänischen (tysk) und Italienischen (tedesco)<br />
eine vom germanischen thiot (‚Volk’) abgeleitete Form verwendet. Im Englischen übernahm man die Bezeichnung für<br />
alle germanischen Völker (German) und verwendet das von thiot abgeleitete Wort für ein anderes Volk (Dutch – ‚niederländisch’).<br />
Das französische allemand, das spanische alemán und das türkische almanca bezeichnete ursprünglich<br />
nur einen Teil der Deutschsprachigen (Alemannen), ebenso das fi nnische und estnische saksa (Sachsen). In den<br />
slawischen <strong>Sprachen</strong> (z.B. slowenisch nemški, polnisch niemiecki) ist die Volks- und Sprachbezeichnung von ‚stumm’<br />
(slowenisch nem, polnisch niemy) im Sinne von ‚nicht unsere Sprache sprechend’ abgeleitet. Dieses Wort ergab im<br />
Arabischen (nimsāwī) die Bezeichnung für ‚österreichisch’, während ‚deutsch’ almānī heißt.<br />
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