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sprachenportraits 12 12 2007 - Österreichisches-Sprachen ...

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ihr die neufranzösische Sprache im 18. Jahrhundert in ganz Europa und teilweise darüber hinaus. Bis ins 20. Jahrhundert war<br />

es die verbreitetste Fremdsprache in Europa und ist teilweise bis heute Sprache der internationalen Diplomatie.<br />

Statistik<br />

Weltweit sprechen rund 75 Millionen Menschen Französisch, die meisten davon in Frankreich (56 Millionen), dazu kommen<br />

noch geschätzte 55 Millionen Zweitsprachler, die Französisch als Zweitsprache sprechen.<br />

In Österreich wird Französisch an fast allen höheren Schulen und auch an manchen Pflichtschulen angeboten. Rund<br />

115.000 Schülerinnen und Schüler lernen es meist als zweite lebende Fremdsprache. Französisch kann man an den<br />

Universitäten Wien, Graz, Klagenfurt, Innsbruck und Salzburg studieren.<br />

Bei der Volkszählung 2001 gaben 10.000 Personen an, Französisch als Umgangssprache zu sprechen, davon hatte<br />

etwas mehr als die Hälfte nicht die österreichischen Staatsbürgerschaft.<br />

Das ist vielleicht schon bekannt und verbindet uns<br />

Erste Wörter aus der französischen Sprache wurden schon im Mittelalter mit der höfischen Dichtung ins Deutsche übernommen:<br />

Abenteuer (aventure), Turnier (tournoi), Lanze (lance), auch die Endungen -ieren bei zahlreichen Zeitwörtern<br />

und -ei bei Hauptwörtern. Auch die höfische Anrede mit der Mehrzahlform Ihr (vous) gehört zum französischen Einfluss.<br />

Aus der Zeit der Aufklärung stammen Ausdrücke des höfischen Lebens des 17. und 18. Jahrhunderts: Mode (mode),<br />

Kompliment (compliment), Hotel (hôtel im Sinne von ‚nobles Stadthaus’), Palais (palais), Möbel (meuble), Galerie (galérie),<br />

Salon (salon), Etage (étage) usw. Die meisten dieser Wörter wurden in der Schreibung nicht mehr an die deutsche<br />

Rechtschreibung angepasst.<br />

Der Einfluss des Deutschen auf das Französische ist weit geringer und umfasst nur einige Fachgebiete wie die Philosophie<br />

und Psychologie (leitmotiv, gestalt, ersatz), den Bergbau (gneiss, scheidage ‚(Erz-)Scheidewesen’), schlammage<br />

‚Auffüllung mit Sand und Wasser’) oder den Wintersport (schlitte ‚Holzschlitten’, schuss ‚Schussfahrt beim Schifahren’).<br />

Aus der Sprache der mittelalterlichen Franken, die mit dem Althochdeutschen eng verwandt war, übernahm das Französische<br />

Ausdrücke wie haie (‚Hecke’), rôtir (‚rösten’), haïr (‚hassen’), feutre (‚Filz’), fauteuil (‚bequeme Sitzgelegenheit’,<br />

eigentlich ‚Faltstuhl’), dazu auffällig viele Farbbezeichnungen wie blanc (‚weiß’), bleu (‚blau’), brun (‚braun’), gris (‚grau’),<br />

blond (‚blond’).<br />

Zahlen, ja/nein<br />

1 un 6 six<br />

2 deux 7 sept<br />

3 trois 8 huit<br />

4 quatre 9 neuf<br />

5 cinq 10 dix<br />

ja oui nein non<br />

Wissenswertes<br />

Wussten Sie, dass ...<br />

... der italienische Dichter und Gelehrte Dante Alighieri (<strong>12</strong>65 –1321) die <strong>Sprachen</strong> des heutigen Frankreich nach den<br />

Worten für ‚ja’ einteilte? Das Französische (im Norden) war die oil-Sprache, die im Süden die oc-Sprache, welche heute<br />

noch Okzitanisch genannt wird.<br />

... das Französische (in Frankreich) so wie das Bretonische (die keltische Sprache in der französischen Region Bretagne)<br />

keine eigenen Zahlwörter für 70, 80 und 90 hat? Man sagt soixante-dix (‚sechzig-zehn’), quatre-vingts (‚vier(mal)-zwanzig’)<br />

und quatre-vingt-dix (‚vier(mal)-zwanzig-zehn’). Nur die Französischsprachigen in der Schweiz und in Belgien haben<br />

eigene Zahlwörter für 70, 80 und 90.<br />

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