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sprachenportraits 12 12 2007 - Österreichisches-Sprachen ...

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Koreanisch (한국어, han-guk-eo)<br />

Koreanisch wird in Nord- und Südkorea sowie von Minderheiten in Japan und in angrenzenden Gebieten der Mandschurei<br />

(in China) und in Sibirien gesprochen. Der Name Korea leitet sich vom koreanischen Königreich Goryeo (auch<br />

Koryŏ, 고려, 高 麗 ) her, heute werden aber in Nord- und Südkorea andere, unterschiedliche Namen verwendet: Hanguk-eo<br />

(한국어) im Süden und Chosŏnŏ (조선어) im Norden.<br />

Die Zuordnung des Koranischen zu anderen Sprachfamilien ist schwierig; zwar gibt es zahlreiche Übereinstimmungen<br />

in der Sprachstruktur mit dem Japanischen und mit den altaischen <strong>Sprachen</strong>, zu denen das Türkische, das Mongolische<br />

und zahlreiche damit verwandten <strong>Sprachen</strong> in Sibirien gehören, doch keinerlei Ähnlichkeit im Wortschatz. Daher<br />

gilt das Koreanische als isolierte Sprache, d.h. als Sprache, für die sich mit vergleichenden Methoden keine genetische<br />

Verwandtschaft zu anderen <strong>Sprachen</strong> erweisen lässt.<br />

Aus chinesischen Quellen ist bekannt, dass Vorläufer der koreanischen Sprache bereits im 1. Jahrhundert n.Chr.<br />

auf der koreanischen Halbinsel gesprochen wurden. Im Königreich Silla (auch Shilla, 신라, 新 羅 ) wurde erstmals die<br />

gesamte koreanische Halbinsel im 7. Jahrhundert politisch vereinigt; seit dieser Zeit ist auch das Koreanische eine<br />

einheitliche Sprache mit geringen Dialektunterschieden. China war lange Zeit das bedeutendste Nachbarland, sowohl<br />

politisch als auch kulturell und sprachlich, daher ist rund die Hälfte des Wortschatzes, z.B. auch die Zahlen (s.u.), chinesischen<br />

Ursprungs.<br />

Auch als Schrift verwendete man ursprünglich nur chinesische Zeichen, die jeweils einen Begriff (ein Wort oder einen<br />

Wortbestandteil), nicht aber die Endungen in koreanischen Wörtern, wiedergeben. Im 15. Jahrhundert wurde eine eigene<br />

koreanische Schrift, Hangeul (auch Hangul) erfunden, in der 10 Vokal- und 14 Konsonantenzeichen zu Hunderten Silbenzeichen<br />

kombiniert werden: z.B. schreibt man Hangeul 한글 mit zwei Silbenzeichen, von denen das erste aus ᄒ (h) + ᅡ<br />

(a) + ᄂ (n), das zweite aus ᄀ (g) + ᅳ (eu) + ᄅ (l) besteht. Die einzelnen Bestandteile werden dabei nach fixen Regeln<br />

neben- und übereinander geschrieben, so dass das Zeichen für die gesamte Silbe ungefähr ein Quadrat ausfüllt.<br />

In Nordkorea wird heute nur in Hangeul geschrieben, in Südkorea verwendet man teilweise weiterhin die chinesischen<br />

Zeichen (Hanja) für chinesische Wörter, schreibt aber Koreanisch zunehmend mit dem eigenen Alphabet. Z.B. sind die<br />

Namen Goryeo und Silla (s.o.), der Name von Südkorea und der Ausdruck Taekwondo (s.u.) in beiden Schriften, zuerst<br />

koreanisch, dann chinesisch, wiedergegeben.<br />

Eine Besonderheit der koreanischen Grammatik sind die Höfl ichkeitsstufen, die das so genannte Honorativsystem<br />

bilden. Durch Vor- und Nachsilben sowie Einschübe in Zeitwörter muss ausgedrückt werden, ob der Sprecher oder die<br />

Sprecherin die angesprochene Person als gleichwertig oder im sozialen Rang höher oder tiefer stehend betrachtet.<br />

Auch kann man damit die Wertschätzung gegenüber Dritten, über die gerade gesprochen wird, ausdrücken.<br />

Statistik<br />

Weltweit gehört Koreanisch mit über 70 Millionen Sprechern zu den großen <strong>Sprachen</strong>. Die meisten von ihnen leben<br />

in Korea: rund 42 Millionen in Südkorea (Republik Korea, Daehan Minguk, 대한 민국, 大 韓 民 國 ) und 20 Millionen in<br />

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