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sprachenportraits 12 12 2007 - Österreichisches-Sprachen ...

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Typisch für das Russische und einige andere slawische <strong>Sprachen</strong> ist die so genannte Palatalisierung: es gibt harte<br />

(normale) und weiche (palatale) Konsonanten. Um die Palatalisierung, die wie ein eng mit dem Konsonanten verschmolzenes<br />

j klingt, darzustellen, gibt es einen eigenen Buchstaben: ь (vgl. die Zahlwörter ab 5). Um zu zeigen, dass<br />

ein weicher Konsonant „hart“ gesprochen wird, schreibt man ъ.<br />

Interessant ist auch, dass im Russischen der Besitz nicht durch ein Wort wie ‚haben’ ausgedrückt wird. Statt dessen<br />

sagt man: ‚Bei mir ist ein Bleistift’ (У меня есть карандаш. U menja jestj karandasch.) wie im Finnischen. Dem liegt<br />

ursprünglich eine Eigenheit der fi nnisch-ugrischen <strong>Sprachen</strong> zu Grunde, die auch die Nachbarsprachen wie das Russische<br />

beeinfl ussten.<br />

Statistik<br />

Weltweit wird Russisch von rund 230 bis 270 Millionen Menschen gesprochen, davon sind etwa 170 Millionen Muttersprachler;<br />

der Rest (meist Bewohner der Nachfolgestaaten der Sowjetunion) spricht es als Zweitsprache. Russisch<br />

steht in seiner weltweiten Verbreitung an siebenter Stelle unter den Muttersprachen.<br />

In Österreich gaben bei der Volkszählung 2001 8.500 Menschen an, davon knapp 3.000 mit österreichischer Staatsbürgerschaft,<br />

Russisch, Ukrainisch oder Weißrussisch als Umgangssprache zu verwenden.<br />

Unter den österreichischen Schulfremdsprachen wird es nahezu ausnahmslos nur als zweite oder dritte Fremdsprache<br />

nach Englisch und den romanischen <strong>Sprachen</strong> Französisch, Italienisch und Spanisch von derzeit etwa 2.900 Schülerinnen<br />

und Schüler gelernt.<br />

Russisch kann man an den Universitäten Wien, Graz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt studieren.<br />

Das ist vielleicht schon bekannt und verbindet uns<br />

Aus der Zeit, als Russland unter Zar Peter dem Großen 1697 bis 1724 Schiffsbau und Seefahrt nach niederländischen<br />

Vorbildern reformierte, stammen Ausdrücke wie кок ‚Schiffskoch’ und штурман ‚Steuermann’. Aus dem Deutschen<br />

stammen бутерброд ‚Butterbrot’ (im Sinne von ‚belegtes Brot’) oder абзац ‚Aufsatz’.<br />

Russische Wörter im Deutschen sind nicht sehr zahlreich und kommen meist im Zusammenhang mit der Natur oder Politik<br />

Russlands vor: z.B. Zobel (соболь), Steppe (степь), Sowjet (совет, ‚Rat’), Glasnost (гласность, ‚Öffentlichkeit’)<br />

Zahlen, ja/nein<br />

1 один odin 6 шесть schestj<br />

2 два dwa 7 семь semj<br />

3 три tri 8 восемь wosemj<br />

4 четыре tschetyrje 9 девять dewjatj<br />

5 пять pjatj 10 десять desjatj<br />

ja да da nein нет njet<br />

Wissenswertes<br />

Wussten Sie, dass ...<br />

... dass die kyrillische Schrift, die oft kompliziert und fremdartig wirkt, russische Laute, für die man im Deutschen<br />

mehrere Buchstaben braucht, sehr kurz wiedergeben kann? Z.B. der Name des Schriftstellers Чехов – Tschechow.<br />

Außerdem unterscheiden sich die Umschriften in den verschiedenen Sprache: russ. Достоевский– dt. Dostojewski<br />

– engl. Dostoyevsky – frz. Dostoïevski (der im Deutschen mit j wiedergegebene Laut wird im Russischen nicht geschrieben!).<br />

... das Russische zwei Grundworte für ‚blau’ kennt: синий, sinij (‚dunkel-, mittelblau’) und голубой, goluboj (‚hellblau’,<br />

‚himmelblau’).<br />

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