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Kulturtouristische Netzwerke im ländlichen Raum - Ostdeutscher ...

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kulturtouristische <strong>Netzwerke</strong> <strong>im</strong> l ändlichen R aum<br />

des innerbrandenburgischen Kulturtourismus. Darüber hinaus ist auffällig, dass es den Veranstaltern<br />

(auch den „grenznahen“) nur zum kleinen Teil gelingt, Besucher der an Brandenburg angrenzenden<br />

Bundesländer zu mobilisieren.<br />

53,6 % der Kulturtouristen sind berufstätig, 36,9 % sind Rentner/Pensionäre, und 5,9 % befinden<br />

sich in Ausbildung. Die Kulturtouristen sind <strong>im</strong> Mittel mit 55,8 Jahren nur wenig älter als die Einhe<strong>im</strong>ischen<br />

(MW 54,8 Jahre). 32,6 % sind über 65 Jahre, nur 9,1 % bis 30 Jahre alt (31– 45-Jährige<br />

14,5 %, 46– 55-Jährige 17,9 %, 56– 65-Jährige 25,9 %). Dass 56–65-jährige Best-Ager und Ruheständler<br />

unter den Kulturtouristen überwiegen, ist zunächst nicht negativ zu bewerten: solange<br />

z. B. ausreichend und in gleicher Proportion Besucher <strong>im</strong> Vorruhestandsalter ab ca. 55 Jahren<br />

„nachwachsen“, die dann für die nächsten 20 Jahre eine treue Stammklientel mit mehreren Besuchen<br />

pro Saison bilden. Zudem verfügen die (Vor-)Ruheständler (noch) über ein ausreichendes<br />

Finanzbudget und die Motivation, in Erlebnisse <strong>im</strong> Kultur- und Tourismusbereich zu investieren.<br />

Jüngere Kulturtouristen unter 30 sind dagegen nur bedingt eine attraktive Zielgruppe für brandenburgische<br />

Kulturveranstaltungen, weil oft die finanziellen Mittel und auch die Mittel zur Mobilität<br />

(PKWs) fehlen, die für häufige Kulturexkursionen in/nach Brandenburg nötig sind. 30– 50-Jährige<br />

sind dagegen häufig von Familienpflichten und/oder beruflichen Anforderungen so in Anspruch<br />

genommen, dass sie als Zielgruppe auch nur teilweise ansprechbar sind.<br />

Die Kulturveranstalter sollten für eine nachhaltige Besucherentwicklung dennoch prüfen, inwieweit<br />

sie ihr Programm in Teilen für jüngere und mittelalte Zielgruppen attraktiver gestalten können<br />

– auf der Ebene der Programmformate z. B. wie in Liebenberg mit dem Familienkonzert, mit<br />

ggf. früherem Veranstaltungsbeginn am Wochenende, mit Serviceleistungen wie Kinderbetreuung<br />

oder begleitenden Kinderprogrammen und be<strong>im</strong> Ticketing ggf. vergünstigten Familienkarten und<br />

Vergünstigungen für in Ausbildung Befindliche. Für die Ansprache der jüngeren Erwachsenen/<br />

Studenten sollten bei den verschiedenen internetbasierten Kanälen alle sinnvollen Möglichkeiten<br />

ausgeschöpft werden und die Homepage sollte auch für diese Zielgruppe attraktiv gestaltet sein.<br />

Auch <strong>im</strong> Kartenverkauf sollte den Bedürfnissen der jüngeren/mittelalten Besucher Rechnung getragen<br />

werden – mit Buchung über die Homepage und am besten (auch wenn dies für kleinere<br />

Veranstalter nicht zu leisten ist) Print-at-home. Neben den Veranstaltern können auch übergreifende<br />

Strukturen wie Kulturfeste <strong>im</strong> Land Brandenburg e. V. bzw. Kulturland Brandenburg e. V. eine<br />

wichtige Unterstützung bei der Ansprache der verschiedenen Altersgruppen leisten.<br />

Vor dem Hintergrund einer Förderung des innerbrandenburgischen Kulturtourismus ist zudem<br />

zu hinterfragen, inwieweit institutionelle Träger in Brandenburg ihren Aufgaben der kulturellen<br />

Bildung bei Kindern und Jugendlichen nachkommen, um die Basis für eine aktive Teilhabe am<br />

Kulturleben als Erwachsener zu legen. Weitere soziodemographische Merkmale der brandenburgischen<br />

Kulturtouristen in der Besucherbefragung sind ein hohes Bildungsniveau (54,2 % haben<br />

einen Universitätsabschluss, 17,4 % einen Fachhochschulabschluss) und, damit einhergehend,<br />

oft ein gutes oder mittleres Einkommensniveau: 22,8 % der Kulturtouristen sind mit einem monatlichen<br />

Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro Gutverdiener; 17,0 % nennen 2.000<br />

bis 3.000 Euro, 25,0 % 1.000 bis 2.000 Euro und 11,7 % stehen weniger als 1.000 Euro zur Verfügung.<br />

23,5 % geben keine Auskunft. Kulturtouristen sind (nicht unerwartet) häufiger weiblich<br />

(58,0 %) als männlich (42,0 %).<br />

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