Kulturtouristische Netzwerke im ländlichen Raum - Ostdeutscher ...

kulturtouristische Netzwerke im l ändlichen R aum
Auffällig sind die Nennungen zum Wissensdefizit bei den Akteuren, das hier rund ein Drittel fehlende
Erfahrungen im Kulturtourismus oder fehlendes Fachwissen bei Kulturveranstaltern und
Touristikern bemängelt. Dies korrespondiert mit der Beobachtung, dass viele Veranstalter keine
oder nur eine geringe Kenntnis über die Herkunft ihrer Besucher haben (was für die Steuerung
der Kommunikation und die Entwicklung kulturtouristischer Angebote ein ernsthaftes Hindernis
darstellt), und das Wissen um die kulturtouristischen Aktivitäten der Konkurrenz im positiven wie
negativen Sinn schon in Bezug auf Brandenburg eher gering ausgeprägt ist. Nur wenige Veranstalter
können darüber hinaus bundesweite oder ausländische Beispiele guter oder schlechter
kulturtouristischer Praxis benennen.
Ein Blick auf den Veranstaltungsort offenbart mit der generellen Einschätzung von Brandenburg
korrespondierende Problemzonen im Bereich der lokalen Infrastruktur, wie die unzureichende Anbindung
an öffentliche Verkehrsmittel, Gastronomie außerhalb des Festivals, lokale Touristinformation,
Kapazitäten für angemessene und nahe Beherbergung:
So zeigen sich 50,0 % mit der ÖPNV-Anbindung unzufrieden (Noten 4 – 6), 22,6 % bemängeln das
Verkehrsleitsystem, 32,3 % vermissen Parkplätze und 22,6 % kritisieren die unzureichende Qualität
bzw. das nicht ausreichende Vorhandensein von Gastronomie außerhalb des Festivals/der
Institution. Aber auch die Anteile an Unzufriedenheit mit der lokalen Touristinformation (14,5 %),
den Kapazitäten für angemessene und nahe Beherbergung (12,9 %) oder der Einrichtung auf
Gruppenreisen (17,7 %) sind als Anzeichen für relevante kulturtouristische Entwicklungshindernisse
einzustufen.
Die Veranstalter sollten in einer offenen Frage auch Verbesserungsvorschläge zur Steigerung
des Anteils an Kulturtouristen machen, die ihr eigenes Festival/ihre eigene Institution betreffen.
Die am häufigsten genannte Stellschraube ist die Information (71,0 % würden Veränderungen
vornehmen), gefolgt vom Ticketing/Vertrieb (50,0 %), dem künstlerischen Produkt (38,7 %) und
Sonstigen (30,6 %). Eine positive Weiterentwicklung des brandenburgischen Kulturtourismus wird
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