Kulturtouristische Netzwerke im ländlichen Raum - Ostdeutscher ...
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kulturtouristische <strong>Netzwerke</strong> <strong>im</strong> l ändlichen R aum<br />
<strong>Netzwerke</strong> und Kooperationen.<br />
Eine Annäherung<br />
Lara Buschmann<br />
Die Anzahl der auf dem Markt erhältlichen Publikationen zum Thema Netzwerk und Kooperation<br />
spiegelt die intensive Auseinandersetzung mit der Problematik wider. Das Thema Netzwerk ist<br />
sowohl <strong>im</strong> wissenschaftlichen Diskurs als auch in der (Wirtschafts-)Praxis zum Leitthema avanciert.<br />
1 Und erste Erfahrungen bestätigen: Die vielfältigen Potenziale von <strong>Netzwerke</strong>n – sei es die<br />
Kostenersparnis, die Arbeitserleichterung, die Kompetenzverschränkung, Qualitätssteigerung, die<br />
bildungspolitische Präsenz oder die Zielgruppenerweiterung – stellen einen wichtigen Erfolgsfaktor<br />
dar, der in Zeiten zunehmenden Wettbewerbs und sich wandelnder Rahmenbedingungen<br />
kaum noch ungenutzt bleiben darf. 2<br />
„Die Ursache der Bedeutungszunahme von Kooperationen erklärt sich in erster Linie aus der<br />
strukturellen Veränderung des Wettbewerbs, die wiederum durch politische Integrationstendenzen,<br />
neuen Kommunikationsmöglichkeiten und logistischer Opt<strong>im</strong>ierung flankiert sind.“ 3 Viele<br />
Branchen erkennen nun die Weisheit des wohl meistzitierten Satzes Henry Fords: „Zusammenkunft<br />
ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg.“ Besonders<br />
<strong>im</strong> Tourismus sind Kooperationen und der Zusammenschluss zu <strong>Netzwerke</strong>n inzwischen unumgänglich.<br />
Der erhöhte Druck und die steigenden Anforderungen „lassen keinen Zweifel daran,<br />
dass es sinnvoll und erfolgversprechend ist, Mittel zu bündeln, verstärkt in Kooperationen zu agieren<br />
und eine intensivere (finanzielle) Mitwirkung der Privatwirtschaft zu erreichen.“ 4<br />
Abgrenzung und Begriffsklärung<br />
Die Bedeutung der Begriffe Netzwerk und Kooperation liegt nah beieinander, ist jedoch nicht<br />
gleich, auch wenn beide Begriffe Organisationsformen jenseits von Markt und Hierarchie beschreiben:<br />
Kooperationen sind punktuell und zeitlich begrenzt, <strong>Netzwerke</strong> hingegen sind soziale<br />
Organisationsformen, die Personen, Tätigkeiten und Gedanken enthalten und nicht an einem best<strong>im</strong>mten<br />
Ort festgemacht werden können. Sie basieren auf Kooperationen, sind jedoch nicht<br />
nur eine quantitative Erweiterung dieser, sondern haben eine spezifische Qualität. Der Sozialwissenschaftler<br />
und Professor für Erwachsenenbildung, Ekkehard Nuissl, differenziert die beiden<br />
Formen der Zusammenarbeit anhand ihrer Größe, ihrer Zielvorgaben, ihrer Kommunikation und<br />
Kooperationsstruktur. 5<br />
1 Vgl. Aderhold/Meyer/Ziegerhorn 2001, S. 1.<br />
2 Vgl. Nuissl 2010, S. 28.<br />
3 Zentes/Swoboda/Morschett 2005, S. 21.<br />
4 Deutscher Tourismusverband e.V. 2006, S. 134.<br />
5 Vgl. Blaneck 2005, S. 26; Vgl. Nuissl 2010, S. 77; Vgl. Gummesson 1994, S. 5; Vgl. Drda-Kühn 2010, S. 16.<br />
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