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Kulturtouristische Netzwerke im ländlichen Raum - Ostdeutscher ...

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kulturtouristische <strong>Netzwerke</strong> <strong>im</strong> l ändlichen R aum<br />

Fazit<br />

Im Jahre 2008 wurde die Museumskooperation letztmalig durch die Partner und weitere Fördermittel<br />

budgetiert und beworben. Seitdem ruht das Projekt – trotz seines durchschlagenden Erfolgs.<br />

Selbstverständlich gab es auch hier interkulturelle Probleme, angefangen bei der Sprache über<br />

Mentalitätsunterschiede, z. B. Pragmatismus vs. Gründlichkeit, Marketing vs. wissenschaftlichem<br />

Anspruch, Unterschiede bei Entscheidungsprozessen oder <strong>im</strong> Grad des Engagements. Dennoch<br />

konnte seitens des Projektbüros über Jahre hinweg eine vertrauensvolle Zusammenarbeit organsiert<br />

werden, die letztlich v. a. wegen des „Geldes“ nicht weiter geführt wurde. Immer wieder gibt<br />

es allerdings vorsichtige Zeichen, dass die Kooperation wieder belebt werden könnte.<br />

Die Erfahrung aus zahlreichen Kooperationsprojekten innerhalb des Systems (Kultur-)Tourismus<br />

zeigt jedoch: Nur die wenigsten Kooperationen verdienen diesen Namen und nur den wenigsten<br />

gelingt es, dauerhaft in einem halbwegs „lebendigen“ Zustand zu existieren. Das „Vegetieren“ ist<br />

eher an der Tagesordnung, kooperatives Siechtum ist die Regel.<br />

Woran liegt das?<br />

Die Antworten darauf sind so einfach wie einleuchtend: Unterfinanzierung, mangelndes Engagement<br />

und „Zurücklehnen-Mentalität“, Angst vor dem Kontroll- und „Machtverlust“ (bis hin zur<br />

Angst vor der eigenen „Überflüssigkeit“, die nicht unterschätzt werden sollte), komplizierte Organisationsstrukturen<br />

und Abst<strong>im</strong>mungsprozesse, administrative Überlastung statt konkreter Projektarbeit,<br />

Demotivation der eigentlichen Kümmerer.<br />

Die Chancen und Möglichkeiten, die sich aus einer „echten“ Kooperation ergeben können, sind<br />

enorm. In der Tat lassen sich gemeinschaftlich vollkommen neue „Areale“ des Marktes erschließen.<br />

Gebündelte Budgets erlauben eine wesentlich größere Reichweite, neue Maßnahmen, die<br />

alleine nicht durchgeführt werden können, erleichtern den Kontakt zu Reiseveranstaltern, Multiplikatoren,<br />

Journalisten und Intermediären. Dies muss jedoch von allen Partnern dauerhaft gelebt,<br />

vertreten, verteidigt und finanziert werden.<br />

Literatur<br />

McKERCHER, Bob/DU CROS, Hilary (2002): Cultural tourism: the partnership between tourism<br />

and cultural heritage management, Binghampton.<br />

SCHILD, Hans-Helmut (2010): CROSSART – erfolgreiche touristische Kooperation in der Region<br />

mit einem kulturellen Leitthema. In: JOHN, Hartmut/SCHILD, Hans-Helmut/HIEKE, Katrin (Hrsg.):<br />

Museen und Tourismus, Wie man Tourismusmarketing wirkungsvoll in die Museumsarbeit integriert,<br />

Bielefeld.<br />

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