Maha Ghosananda. Ein Leben für den Frieden - Dhamma-Dana.de
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<strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong>s Ausbildung<br />
<strong>Ghosananda</strong> wur<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>n</strong> 1930ern und `40ern ausgebil<strong>de</strong>t. Dies war<br />
die Zeit krampfhafter Verän<strong>de</strong>rungen in Kambodscha zusammentreffend<br />
mit <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise und <strong>de</strong>m zweiten Weltkrieg. Das Erwachen<br />
<strong>de</strong>s kambodschanischen Nationalismus, ein konservativer Rückfall und<br />
konkurrieren<strong>de</strong> Splitterparteien rührten die Dinge in einer bereits gestörten<br />
Gesellschaft auf. Ergebnis war das Ankurbeln politischen Aktivismus<br />
und temperamentvollem Journalismus, überschattet von sozialem Umbruch<br />
und belastet mit Ausschreitungen und terroristischen Handlungen.<br />
<strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong> erhielt seine Grundschulausbildung in <strong>de</strong>r Dorfpago<strong>de</strong>,<br />
wo er kambodschanische Schrift zu lesen und schreiben lernte. Wie<br />
von <strong><strong>de</strong>n</strong> meisten Jungen war ihm das Auswendigkönnen <strong>de</strong>s Buches<br />
<strong>de</strong>r sittlichen Sprichwörter (cpap) und Lernen <strong>de</strong>r Geschichten <strong>de</strong>s<br />
Reamker, eine kambodschanische Version <strong>de</strong>s indischen Ramayana,<br />
die heroische Sagen <strong>de</strong>r Taten <strong>de</strong>r Götter, abverlangt. Er lernte auch die<br />
wun<strong>de</strong>rvollen Geschichten Buddhas Vorlebens (jataka), moralische Sagen<br />
über Großzügigkeit, Geduld, starker Entschlossenheit und an<strong>de</strong>re<br />
Qualitäten, die von jenen, die die Buddhaschaft anstreben, gemeistert<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong> müssen. Die Buben machten ihre Schularbeiten in<strong>de</strong>m sie Gedichte<br />
und Sprichwörter, die darauf absahen die moralische Erziehung<br />
voranzutreiben, sangen und rezitierten. Ausbildung war damals größtenteils<br />
eine mündliche Tradition. Im ländlichen Kambodscha wi<strong>de</strong>rhallte<br />
<strong>de</strong>r Klang von Kin<strong>de</strong>rn, die ihre Übungen im <strong>Ein</strong>klang sangen.<br />
Als <strong>Ghosananda</strong> Mönchsnovize wur<strong>de</strong>, lernte er, hauptsächlich durch<br />
Merken und Rezitieren von Nie<strong>de</strong>rschriften auf Palmblätter aus <strong>de</strong>r Klosterbibliothek,<br />
die Pali-Sprache. Er merkte sich unzählige Seiten buddhistischer<br />
Texte <strong>für</strong> das zeremonielle Rezitieren. Das <strong>Leben</strong> eines<br />
Mönchsnovizen war hoch diszipliniert. Samdatch Noun Nget, in Erinnerung<br />
an alte Tage <strong>de</strong>r Novizen Zeit schwelgend, erzählte: „Zu dieser<br />
Zeit, wenn du als ein Novize in ein Kloster kamst, mußtest du drei Monate<br />
lernen, bevor es dir erlaubt war eine Mönchsrobe zu tragen. Du wur<strong>de</strong>st<br />
in <strong><strong>de</strong>n</strong> Verhaltensregeln eines Mönches unterwiesen; wie man die<br />
Robe zu tragen hat; wie man spricht; wie man die Hän<strong>de</strong> faltet um Respekt<br />
zu zeigen… Und du wur<strong>de</strong>st versohlt, wenn du nicht tatest, was<br />
dir angewiesen wur<strong>de</strong>. Wenn du nicht or<strong><strong>de</strong>n</strong>tlich gingst, wur<strong>de</strong>st du geschlagen.<br />
Du mußtest leise und langsam gehen, ohne ein Geräusch mit<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> Füssen zu machen und es war dir nicht erlaubt die Hän<strong>de</strong> zu<br />
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