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Maha Ghosananda. Ein Leben für den Frieden - Dhamma-Dana.de

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und ich wer<strong>de</strong> ihm folgen wo immer er uns hinführt.“ „An diesem Abend<br />

waren sie und etwa 200 verbleiben<strong>de</strong> Teilnehmer jene, die entgegen<br />

<strong>de</strong>m Zug <strong>de</strong>r tausen<strong><strong>de</strong>n</strong> Familien, die jetzt flohen, gingen“, erzählte<br />

Bernstein. „Der Zug verlief entgegen <strong>de</strong>m Strom von Ochsenkarren,<br />

Mopeds und Fahrrä<strong>de</strong>rn, bela<strong><strong>de</strong>n</strong> mit Wasserbehältern, Reissäcken,<br />

Hühnern, Krügen, Töpfen und Kin<strong>de</strong>rn… wie<strong>de</strong>r waren diese Kambodschaner<br />

auf ihrem Weg -still, nur <strong>de</strong>r Trommelschlag <strong>de</strong>r japanischen<br />

Mönche und das knarren <strong>de</strong>r Ochsenkarren. <strong>Ein</strong>e Frau, die sich mit vier<br />

Kin<strong>de</strong>rn abkämpfte, sagte: Es ist schon so spät. Wo wer<strong><strong>de</strong>n</strong> wir heute<br />

schlafen?“ Die Leiter <strong>de</strong>s Zuges, nach einem ruhigeren Weg suchend<br />

gingen einen Pfad durch einen „Wald“ und baten einen Regierungssoldaten<br />

ihnen einen minenfreien Weg zu zeigen. Unbewaffnet, aber in<br />

Uniform, begleitete er <strong><strong>de</strong>n</strong> Zug. <strong>Ein</strong>ige Soldaten, bewaffnet, reihten sich<br />

in <strong><strong>de</strong>n</strong> Zug <strong>de</strong>r Marschierer und meinten: „Wir sind auf unserer eigenen<br />

Patrouille.“ Plötzlich traf <strong>de</strong>r Zug auf eine Gruppe von Rote Khmer Soldaten<br />

und mit <strong>de</strong>m Feuerkampf waren die Marschierer in die Falle zwischen<br />

<strong><strong>de</strong>n</strong> Soldaten gekommen. <strong>Ein</strong>ige Leute wur<strong><strong>de</strong>n</strong> verletzt und drei<br />

Mönche und eine Nonne, dabei auch <strong>de</strong>r Ehrwürdige Kol Saroth, kamen<br />

in <strong>de</strong>m Feuergefecht ums <strong>Leben</strong>. Die Khmer Rouge Soldaten hin<strong>de</strong>rten<br />

viele <strong>de</strong>r Marschteilnehmer und nahmen sie mit in ihr Dschungellager.<br />

Die meisten von <strong><strong>de</strong>n</strong> Soldaten waren gera<strong>de</strong> mal Buben, <strong><strong>de</strong>n</strong>en es leid<br />

tat, daß Mönche in <strong>de</strong>m Schußwechsel gestorben waren. Bernstein bemerkte,<br />

wie bewegt sie war, daß <strong>de</strong>r Soldat, <strong>de</strong>r sie festhielt, nur ein<br />

ängstlicher Junge im Alter von siebenundzwanzig war, und seine Mutter<br />

schon mehr als fünfzehn Jahre nicht mehr gesehen hatte. Der Anführer<br />

<strong>de</strong>r Soldaten <strong>de</strong>r Roten Khmer entschuldigte sich bei <strong><strong>de</strong>n</strong> Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>saktivisten<br />

und erklärte, daß sie wegen <strong>de</strong>r Anwesenheit von Regierungssoldaten<br />

angegriffen wur<strong><strong>de</strong>n</strong> und versicherte ihnen, daß er auch nur Frie<strong><strong>de</strong>n</strong><br />

wolle und sie bat neutral zu bleiben, und keine Partei in ihrer Versöhnungsarbeit<br />

mit einzubeziehen. Bernstein hatte seine Aussage aufgezeichnet:<br />

„Bitte erinnert alle Auslän<strong>de</strong>r, die in Kambodscha arbeiten,<br />

daß alle Kambodschaner, inklusive <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Demokratischen Kambodschas,<br />

Frie<strong>de</strong> und Entwicklung wollen. Ich entschuldige mich <strong>für</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong><br />

Tod <strong>de</strong>s Mönchs. Wenn da keine Soldaten gewesen wären, hätten wir<br />

nicht auf die Mönche geschossen.“ Der Anführer fragte dann über <strong><strong>de</strong>n</strong><br />

<strong>Dhamma</strong>yietra und nach <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong>, <strong>de</strong>r geholfen hatte in Thailand<br />

Tempel in Flüchtlingslagern in <strong><strong>de</strong>n</strong>en Khmer Rouge Soldaten Zuflucht<br />

fan<strong><strong>de</strong>n</strong>, aufzubauen. „Wir wollen <strong>de</strong>m Mönch treffen“, sagte <strong>de</strong>r<br />

Anführer. „Wir wollen einen an<strong>de</strong>ren Weg fin<strong><strong>de</strong>n</strong>. Wir bei<strong>de</strong> sind mü<strong>de</strong><br />

vom Kampf seit 20 Jahren.“ Nach einem Gespräch von über einer Stun<strong>de</strong><br />

entließen die Roten Khmer die Gruppe. Als Reaktion auf <strong><strong>de</strong>n</strong> tragi-<br />

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