Maha Ghosananda. Ein Leben für den Frieden - Dhamma-Dana.de
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schanischen Mönch, <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong>, <strong><strong>de</strong>n</strong> Patriarch <strong>de</strong>r kambodschanischen<br />
Buddhisten, zu, um ihn zu begrüßen. Als seine Heiligkeit<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> ehrenvollen <strong>Ghosananda</strong> erreichte, verneigte er sich so langsam,<br />
seine Hän<strong>de</strong> in ehr<strong>für</strong>chtiger Geste gefaltet, daß es <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Ein</strong>druck machte,<br />
er wür<strong>de</strong> über die Halme <strong>de</strong>s Gras streifen. Als sie sich ergriffen umarmten,<br />
strahlte ihrer bei<strong>de</strong>r Lächeln Freu<strong>de</strong> und Mitgefühl in alle Richtungen.“<br />
„Wenn man auf <strong><strong>de</strong>n</strong> ehrwürdigen <strong>Ghosananda</strong> sieht“, fuhr Wiseman<br />
fort, „hatte man <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Ein</strong>druck, daß nicht nur sein Lächeln, nein,<br />
sein ganzer Körper strahlte. Es wirkte, als wäre sein Körper so rein gewaschen,<br />
das er von alleine glänzte. Man konnte sich nur wun<strong>de</strong>rn, was<br />
dieser Mann alles gesehen haben mußte und was <strong>für</strong> Erfahrungen er<br />
durch die Killing Fields seines Heimatlan<strong>de</strong>s gemacht haben mußte.<br />
<strong>Ein</strong>es liegt jedoch auf <strong>de</strong>r Hand, was immer seine Erfahrungen waren,<br />
sie haben ihm zu einem außergewöhnlichen Wachstum in seinem spirituellen<br />
<strong>Leben</strong> verholfen. Blanche Hartman nahm als Vertreter <strong>de</strong>s<br />
Buddhismus an <strong>de</strong>r Versammlung in <strong>de</strong>m Kloster teil. „Wir diskutierten<br />
rechtschaffend Haß und Lei<strong><strong>de</strong>n</strong>, und Haß selbst als eine Art <strong>de</strong>s Lei<strong><strong>de</strong>n</strong>s…“,<br />
erzählte sie, „…die Diskussion machte ihre Run<strong>de</strong> und Bru<strong>de</strong>r<br />
David Steindl - Rast überreichte das Mikrophon <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong>. Er<br />
saß im Schnei<strong>de</strong>rsitz -strahlend -wie er immer erschien. Dann sagte er:<br />
‚Wenn wir Lei<strong><strong>de</strong>n</strong> verstehen, kennen wir Nirvana.‘ Und er reichte das<br />
Mikrophon zurück. Es war überwältigend und ist in mir seither hängen<br />
geblieben. Ich <strong><strong>de</strong>n</strong>ke nicht, daß ich es verstan<strong><strong>de</strong>n</strong> habe, aber es arbeitet<br />
immer noch in mir.“ Der ehrbare Heng Sure, <strong>de</strong>r ebenfalls an <strong>de</strong>r Konferenz<br />
teilnahm, erzählte: „Ich habe eine weitere Geschichte von <strong>Maha</strong><br />
<strong>Ghosananda</strong> zu erzählen: Bei <strong>de</strong>r „United Religions Initiatives Global<br />
Summit“ 1997, nahm Bhante <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong> eine Woche teil, strahlend<br />
und ohne ein Wort zu sagen. Vertraut in <strong>de</strong>r Gruppe saß er an seinem<br />
Tisch, mit seiner orangenen Mütze bei <strong>de</strong>m neunzehn Grad Wetter<br />
und strahlte in Ruhe ohne ein Wort zu sagen. Das Mikrophon machte<br />
am letzten Tag seine Run<strong>de</strong> und es war nun wirklich an <strong>de</strong>r Zeit <strong>für</strong><br />
Bhante etwas zu sagen. Unübersehbar war nun <strong>de</strong>r Moment <strong>für</strong> ihn gekommen.<br />
Er nahm das Mikrophon und wartete <strong>für</strong> eine gute Minute,<br />
dann sagte er: ‚Wir sitzen alle zusammen im selben Boot.‘ Und gab das<br />
Mikro weiter.<br />
„Wir sitzen alle im selben Boot“, besann sich Heng Sure, „ob wir das nun<br />
im Bereich <strong>de</strong>s Lei<strong><strong>de</strong>n</strong>s o<strong>de</strong>r im Bereich <strong>de</strong>s Klosters im sozialen <strong>Ein</strong>satz<br />
anwen<strong><strong>de</strong>n</strong>, (wir sind alle im selben Boot und sehen gemeinsam) die<br />
Welt, wie sie zusehends eine Welt <strong>de</strong>r Gier und <strong>de</strong>r Verwirrung wird. Mit<br />
seiner Schwäche und <strong>de</strong>m fortschreiten<strong><strong>de</strong>n</strong> Alter hatte <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong><br />
immer weniger zu sagen, doch seine Präsenz schien zunehmend<br />
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