Maha Ghosananda. Ein Leben für den Frieden - Dhamma-Dana.de
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<strong>Dhamma</strong>yietra III:<br />
<strong>Ein</strong>stimmung auf die Wahlen<br />
Der <strong>Dhamma</strong>yietra III im Frühjahr 1994 führte durch das Kriegsgeschehen<br />
in <strong><strong>de</strong>n</strong> westlichen Provinzen Kambodschas. Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>smarschteilnehmer<br />
waren in die Schußlinie von Roten Khmer und Regierungsarmeen<br />
gekommen, wobei Mönche und Nonnen ums <strong>Leben</strong> kamen. Dennoch<br />
setzte <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>smarsch fort und beharrte<br />
darauf, daß „diese Gewalt <strong>de</strong>r Grund ist, warum wir gehen.“ „Wir machen<br />
einen Schritt in einem Moment“, sprach <strong>Ghosananda</strong> um die Angst<br />
<strong>de</strong>r Teilnehmer zu lin<strong>de</strong>rn, „einen Atemzug in einem Moment. Achtsamkeit<br />
beizubehalten in all unseren Taten, unseren Geist, mit je<strong>de</strong>m achtsamen<br />
Schritt bewegen wir uns näher zum Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>. Das ist <strong>de</strong>r Vorgang<br />
und nichts kann ihn stoppen… Unsere Reise beginnt heute und je<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Tag. Die Gewalt ist <strong>de</strong>r Grund warum wir gehen. Wir sollten nie entmutigt<br />
sein. Wir sollten nur langsam gehen, langsam, Schritt <strong>für</strong> Schritt.<br />
Je<strong>de</strong>r Schritt ist ein Gebet. Wir sollten gehen bis wir Frie<strong><strong>de</strong>n</strong> haben.“<br />
„Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>serhaltung ist wie atmen“, sagte er. „Es ist wie ein- und ausatmen.<br />
Wenn du aufhörst zu atmen, dann stirbst du. Also müssen wir es<br />
weiter versuchen.“ Ergänzend zu <strong>de</strong>m, daß dieser Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>smarsch am<br />
tragischsten von allen war, war er auch <strong>de</strong>r gefährlichste in seiner Anstrengung<br />
die Khmer Rouge und die gegnerische kambodschanische<br />
Partei zur Versöhnung zu bringen. Appelby schrieb: „Die politischen<br />
Umstän<strong>de</strong> und damit die unmittelbaren Aufgaben <strong>de</strong>s Marsches hatten<br />
sich (seit <strong>de</strong>m Marsch 1993) geän<strong>de</strong>rt. Abgehalten <strong>für</strong> die nationale<br />
Aussöhnung, kam <strong>de</strong>r Marsch von 1994 weniger als einem Monat zustan<strong>de</strong>,<br />
nach<strong>de</strong>m die Roten Khmer Truppen ihre strategische Hochburg<br />
und nominale Hauptstadt Pailin wie<strong>de</strong>r eingenommen hatten, und nur<br />
wenige Tage nach <strong>de</strong>m die Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>sgespräche zwischen <strong><strong>de</strong>n</strong> Roten<br />
Khmer und <strong>de</strong>r Koalitionsregierung (geformt nach <strong><strong>de</strong>n</strong> Wahlen 1993) auf<br />
unbestimmte Zeit verschoben wur<strong>de</strong>. <strong>Ein</strong> Arbeiter <strong>de</strong>s Mennonite Central<br />
Committee vor Ort berichtete, daß die Marschteilnehmer, die einen<br />
Monat später als geplant, an einem buddhistischen Feiertag, an ihren<br />
Zielpunkt gelangten, auf ihrem <strong>de</strong>m Weg durch ausge<strong>de</strong>hnt abgero<strong>de</strong>te<br />
Landstriche und gefährliche Gebiete gespickt von Minen, Bäume als<br />
Symbol <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rgeburt und Versöhnung pflanzten.“ „Vergleichen wir<br />
Kambodscha mit einem Boot“, sagte <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong> in einer Ansprache<br />
in Angkor Wat, „Wenn Kambodscha aufgrund von Gewalt, Gier,<br />
Haß sinkt, dann sinken wir alle mit. Wir alle leben hier zusammen in<br />
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