Maha Ghosananda. Ein Leben für den Frieden - Dhamma-Dana.de
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Bauern bei<strong>de</strong>r Seiten bewässerten ihre Fel<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Wasser <strong>de</strong>s Flußes.<br />
Im <strong>de</strong>m Jahr als eine große Dürre über das Land zog, trockneten<br />
die Reisfel<strong>de</strong>r aus und die Bauern bei<strong>de</strong>r Seiten wollten das Wasser <strong>de</strong>s<br />
Flußes auf ihre Seite leiten. Bei<strong>de</strong> Streitparteien wollten das gesamte<br />
Wasser nur <strong>für</strong> sich beanspruchen. Sie brachten ihren Zorn durch gegenseitige<br />
beleidigen<strong>de</strong> Sprache und Beschuldigungen zum Ausdruck.<br />
Der Zank begann zwischen <strong><strong>de</strong>n</strong> Bauern, gelangte dann zu <strong><strong>de</strong>n</strong> Beamten<br />
und bald darauf begannen bei<strong>de</strong> Län<strong>de</strong>r <strong>für</strong> einen Krieg zu rüsten. Als<br />
Buddha über diese Verzweiflung hörte, die eine Konfrontation erzwang<br />
und bei<strong>de</strong> Seiten <strong>für</strong> einen Kampf aufrüsteten, entschied er sie zu stoppen.<br />
Alleine ging Buddha hinunter zu <strong>de</strong>m Schlachtfeld beim Fluß, wo<br />
sich die Armeen versammelt hatten. Seine Verwandten sahen ihn kraftund<br />
friedvoll auf einer Sandbank <strong>de</strong>s Flußes sitzen, legten die Waffen<br />
nie<strong>de</strong>r und zeigten Buddha ihren Respekt. Buddha fragte sie alsdann:<br />
„Was ist wertvoller, Wasser o<strong>de</strong>r menschliches Blut?“ Die Leute antworteten<br />
ihm, daß menschliches Blut, Menschenleben mit Sicherheit wertvoller<br />
sei als Wasser. „So um <strong>de</strong>s Wassers willen, wollt ihr nun einen<br />
Fluß aus Blut zu fließen bringen?“, fragte Buddha. „Ist das, was ihr tut,<br />
korrekt?“ Die Menschen stan<strong><strong>de</strong>n</strong> stillschweigend. „Um <strong><strong>de</strong>n</strong> Nutzen von<br />
etwas Wasser, welches von geringem Wert ist, solltet ihr nicht Menschenleben<br />
zerstören, die von so viel größerem Wert sind und unbezahlbar.“<br />
Dieses Ereignis war in <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong>s Geist als er über<br />
die Thai-Kambodscha Grenze über die minengela<strong><strong>de</strong>n</strong>en Schlachtfel<strong>de</strong>r<br />
Kambodschas wan<strong>de</strong>rte. Nicht nur an Mönche, viel mehr an alle religiösen<br />
Führer adressierte er: „Wir müssen die Courage fin<strong><strong>de</strong>n</strong>, unsere<br />
Tempel zu verlassen und die Tempel <strong>de</strong>r menschlichen Erfahrung betreten,<br />
Tempel, die mit Lei<strong><strong>de</strong>n</strong> gefüllt sind. Wenn wir auf Buddha, Christus<br />
o<strong>de</strong>r Gandhi hören, können wir nichts an<strong>de</strong>res tun. Die Flüchtlingslager,<br />
die Gefängnisse, die Ghettos und die Kriegsschauplätze wer<strong><strong>de</strong>n</strong> dann<br />
unsere Tempel sein.<br />
Der Krieg ist vorbei<br />
In Erinnerung <strong>de</strong>s ursprünglichen <strong>Dhamma</strong>yietras erzählte Elizabeth<br />
Bernstein, daß tausen<strong>de</strong> Familien die Rän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Straßen säumten, um<br />
die größte und friedvollste Gruppe von Leuten seit Jahren zu sehen. Die<br />
Ironie <strong>de</strong>ssen war, daß die seinerzeitige gewaltsame Evakuierung<br />
Phnom Penhs und <strong>de</strong>r angeordnete Marsch durch die Roten Khmer am<br />
Beginn ihrer Macht nicht vergessen war. Als sie durch die Dörfer und<br />
Städte marschierten, besprenkelten die Marschteilnehmer die Zuschauer<br />
und riefen: „Songkriem tschup hauj!“ – „Der Krieg ist vorbei!“ Der<br />
<strong>Dhamma</strong>yietra leitete <strong><strong>de</strong>n</strong> schmerzvollen Prozess <strong>de</strong>r Versöhnung und<br />
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