Maha Ghosananda. Ein Leben für den Frieden - Dhamma-Dana.de
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<strong>de</strong>r Heilung <strong>de</strong>r kambodschanischen Leute ein, erzählte Bernstein. Da<br />
waren Tränen <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong>, als die marschteilnehmen<strong><strong>de</strong>n</strong> Leute mit jenen<br />
„vereint wur<strong><strong>de</strong>n</strong>, von <strong><strong>de</strong>n</strong>en sie seit zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren getrennt<br />
waren.“ <strong>Ghosananda</strong> vollzog auch traditionelle Heilung und Reinigungen<br />
mittels <strong>de</strong>r bekannten Wassersegnungen, die gefüllt von Glauben<br />
<strong>für</strong> die kambodschanischen Bauern waren. Mit <strong>de</strong>m Tuk Mon Wassersegen,<br />
bei <strong>de</strong>m er die Leute mit Wasser besprenkelte, symbolisierte<br />
er das Wegwaschen <strong>de</strong>r Jahre <strong>de</strong>s Krieges und <strong>de</strong>s Lei<strong><strong>de</strong>n</strong>s. <strong>Ghosananda</strong><br />
erklärte: „Mein Volk sind einfache Leute. Für sie be<strong>de</strong>utet Wasser<br />
Reinigung.“ Bernstein fuhr fort: „Der Marsch war nicht einfach in <strong>de</strong>r<br />
vollen Blüte <strong>de</strong>r heißen Zeit. Üblicherweise begannen wir um 2 o<strong>de</strong>r 3<br />
Uhr morgens zu marschieren um die Vorteile <strong>de</strong>s kühlen Morgens zu<br />
nutzen. An einem Sonnenaufgang bemerkte ich eine Frau, wie sie straff<br />
an <strong>de</strong>m Handgelenk ihres Mannes hielt. Als wir eine Brücke erreichten,<br />
bemerkte jemand <strong><strong>de</strong>n</strong> Schein, <strong>de</strong>r durch eines <strong>de</strong>r Löcher im Bo<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
durchdrang, und ich hörte sie sagen: „Sei vorsichtig, bleib rechts, mach<br />
kleine Schritte.“ Ihr Mann war blind. Sie waren bei<strong>de</strong> schon gute Sechzig.<br />
Ich fragte sie wo sie leben. „Weit weg“, sagte sie (es waren mehr als<br />
zwanzig Kilometer von dieser Straße). „Wir hörten von <strong>Dhamma</strong>yietra<br />
gestern Morgen und wir kamen sogleich hierher, noch am selben Abend.<br />
Ich habe noch niemals so etwas wie das in meinem <strong>Leben</strong> gesehen.<br />
Wir mußten kommen. Es war unsere Chance.“ Der <strong>Dhamma</strong>yietra<br />
Marsch fand im Angesicht von zahlreichen schlechten Vorhersagen<br />
statt. „Bevor <strong>de</strong>r Marsch begann, sagten viele Menschen, daß dieses<br />
Unterfangen nicht möglich sei, dort seien zu viele Landminen“, erinnerte<br />
sich Bernstein. An<strong>de</strong>re Hin<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>s Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>smarsches einschließlich<br />
<strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r U.N. Beamten waren die Roten Khmer und<br />
die Oppositionspartei, die thailändische Regierung und Ban<strong><strong>de</strong>n</strong>, die die<br />
Regionen regierten. „Zu dieser Zeit dachten wir, politisch weiter zu agieren,<br />
es war <strong>de</strong>r Höhepunkt <strong>de</strong>r heißen Jahreszeit als die Temperaturen<br />
45°C erreichten und Wassermangel das Land plagte“, erzählte Bernstein.<br />
Als <strong>de</strong>r Marsch ohne Zwischenfälle bis Battambang verlief, stießen<br />
spontan an<strong>de</strong>re hinzu und marschierten teils einen Tag, an<strong>de</strong>re <strong>für</strong><br />
eine längere Strecke mit. Entlang <strong>de</strong>s Weges kamen die Dorfbewohner<br />
auf die Teilnehmer <strong>de</strong>s Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>smarsches zu und gaben ihnen zu essen,<br />
Wasser und gewährten ihnen nachts Unterschlupf. Oft schliefen sie<br />
auch in provisorisch wie<strong>de</strong>rerrichteten Pago<strong><strong>de</strong>n</strong>. „Die Wirkung, die <strong>de</strong>r<br />
Marsch auf die Menschen <strong>de</strong>r Dörfer, die wir passierten, hatte, war oft<br />
sehr tiefgründig. <strong>Ein</strong> alter Mann erzählte mir: „Alle meine Kin<strong>de</strong>r sind<br />
ums <strong>Leben</strong> gekommen. Ich bin alleine. Nun ist nur mehr die Religion,<br />
die mir helfen kann. Wenn ich jetzt all diese Menschen <strong>für</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> Frie<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
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