Maha Ghosananda. Ein Leben für den Frieden - Dhamma-Dana.de
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lich nutzvoll <strong>für</strong> <strong>de</strong>in Land sein kannst. Been<strong>de</strong> das Weinen und sei<br />
achtsam!“ <strong>Ghosananda</strong> saß lange Zeit und dachte über das Töten und<br />
<strong>de</strong>m, was sein Lehrer gesagt hatte, nach. Er erkannte, daß die Toten<br />
bereits tot waren. Sie waren Teil <strong>de</strong>r Vergangenheit. Er dachte über die<br />
Zukunft nach und sah, daß sie vollkommen ungewiss war. Er entschied<br />
sich nur Dinge zu tun, die er tun konnte, Dinge im Moment -und diese<br />
wollte er so gut als möglich tun. „Die Gegenwart ist die Mutter <strong>de</strong>r Zukunft“,<br />
sagte er. „Gib acht auf die Mutter. Dann wird die Mutter auf ihre<br />
Kin<strong>de</strong>r achten.“ Sodann ging er wie<strong>de</strong>r an seine Praxis, zurück zu seinem<br />
Atem. So wie er meinte: „Atmen ist we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
noch in <strong>de</strong>r Zukunft. Atmen ist jetzt.“ Das Weinen hörte auf. „Da ist kein<br />
Leid in <strong>de</strong>r Gegenwart“, erklärte er später. „Wie kann es <strong><strong>de</strong>n</strong>n auch<br />
sein? Leid und Wut sind Dinge <strong>de</strong>r Vergangenheit. O<strong>de</strong>r sie entstehen<br />
aus <strong>de</strong>r Angst vor <strong>de</strong>r Zukunft. Aber sie sind nicht in <strong>de</strong>r Gegenwart. Sie<br />
sind nicht jetzt.“ Für weitere neun Jahre fuhr er mit seiner Praxis im thailändischen<br />
Regenwald fort, zurückgezogen in seiner Hütte, und erlangte<br />
die Klarheit und Stabilität seines Geistes, verstand Liebe, die die Früchte<br />
je<strong>de</strong>r tiefen Meditation sind. Titmuss erinnerte sich, daß Ajahn<br />
<strong>Dhamma</strong>daro <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong> von Zeit zu Zeit einlud, Dharmagespräche<br />
mit <strong><strong>de</strong>n</strong> Mönchen und Nonnen von Wat Chai Na zu führen.<br />
„Nahezu immer sprach er über das Thema Liebevolle Güte“, erzählte<br />
Titmuss, „über Mitgefühl und Freu<strong>de</strong>, sowie über die Wichtigkeit von<br />
Vipassana, die Dinge klar zu sehen.“ Am 17. April 1975, übernahmen<br />
die Roten Khmer die Kontrolle in Phnom Penh. Die Anführer <strong>de</strong>r Roten<br />
Khmer stellten sich als Retter <strong>de</strong>r kambodschanischen Nation vor, die<br />
die Fähigkeit besaßen die durch ausländischen <strong>Ein</strong>fuß verloren gegangene<br />
Khmer I<strong><strong>de</strong>n</strong>tität wie<strong>de</strong>r makellos zu machen. Sie schworen darauf<br />
eine militante und mobile Bauernschaft zu grün<strong><strong>de</strong>n</strong>, die imstan<strong>de</strong> war<br />
das Land gegen ausländische Vorherrschaft zu schützen. Unter <strong>de</strong>r Roten<br />
Khmer Führung wür<strong><strong>de</strong>n</strong> genau diese kleinen Bauern die Kunstfertigkeit<br />
<strong>de</strong>r Landwirtschaft während <strong>de</strong>r Angkorperio<strong>de</strong> erreichen und letztlich<br />
Kambodscha wie<strong>de</strong>r in diese herrliche Nation <strong>de</strong>r Antike führen. Als<br />
die Soldaten <strong>de</strong>r Roten Khmer die Stadt erreichten, bat <strong>de</strong>r höchste Patriarch<br />
Hout Tat über das Radio in Phnom Penh das Militär die Waffen<br />
nie<strong>de</strong>rzulegen. Hout Tat war einer von <strong>Ghosananda</strong>s Lehrer als junger<br />
Mönch. „Der Krieg ist vorbei“, sagte Hout Tat. „Frie<strong>de</strong> ist nach Kambodscha<br />
gekommen.“ Nach seinem Radioauftritt, begab er sich zurück in<br />
die Onaloum Pago<strong>de</strong>, wo er unter falscher Anklage -er hätte Frau und<br />
Kin<strong>de</strong>r in Paris – von <strong><strong>de</strong>n</strong> Roten Khmer festgenommen wur<strong>de</strong>. Am<br />
nächsten Tag wur<strong>de</strong> er nach Udong, <strong>de</strong>r antiken Hauptstadt nördlich<br />
Phnom Penhs, gebracht und dort -wie dokumentiert -von einem Bulldo-<br />
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