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Maha Ghosananda. Ein Leben für den Frieden - Dhamma-Dana.de

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schen Tod <strong>de</strong>r Mönche und <strong>de</strong>r Nonne, sen<strong>de</strong>te König Norodom Sihanouk<br />

einen Brief an <strong>Ghosananda</strong> und die Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>smarschierer und bat<br />

diese <strong><strong>de</strong>n</strong> Marsch abzubrechen aus Angst vor weiterer Gewalt. Aber die<br />

Teilnehmer plädierten nach <strong>de</strong>r Beerdigung <strong>de</strong>r Opfer <strong>für</strong> eine Fortsetzung.<br />

„Diese Gewalt ist die Ursache warum wir gehen. Wir bleiben hingebungsvoll<br />

dabei, daß Gewaltfreiheit Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>, Versöhnung und <strong>Ein</strong>heit<br />

stiften be<strong>de</strong>utet“, sagte <strong>Ghosananda</strong>. „Der König bat uns aus Liebe zu<br />

stoppen. Es ist, wie auch immer, aus egoistischer Liebe und nicht aus<br />

universeller Liebe. Wir müssen fortan gehen.“ <strong>Ein</strong> paar ängstliche Teilnehmer<br />

verließen <strong><strong>de</strong>n</strong> Zug und neue stießen dazu. Der Marsch verlief<br />

weiter nach Nor<strong><strong>de</strong>n</strong> und die Menschen setzten ihre herzvollen Grüße<br />

fort. Mit <strong>de</strong>m Plan eine Nacht in Angkor Wat, <strong>de</strong>m antiken Tempelkomplex,<br />

zu verbringen, än<strong>de</strong>rten die Marschteilnehmer ihre Route. Entlang<br />

<strong>de</strong>s Weges sah und hörte <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong> die täglichen <strong>Leben</strong>sumstän<strong>de</strong><br />

seiner kambodschanischen Kamera<strong><strong>de</strong>n</strong>. Er wur<strong>de</strong> Zeuge von <strong>de</strong>r<br />

Furcht und Angst, die aus <strong><strong>de</strong>n</strong> endlosen Flammen <strong>de</strong>s Krieges, Raub,<br />

Bedrohungen, Erpressung und Freiheitsentzug entstan<strong><strong>de</strong>n</strong> waren. Wir<br />

sahen Menschen im Schlamm <strong>de</strong>r Reisfel<strong>de</strong>r und unter blauen Plastikfolien<br />

schlafen, als <strong>de</strong>r Monsunregen begann. Auf <strong>de</strong>m ganzen Weg, in<br />

je<strong>de</strong>m Dorf, in je<strong>de</strong>r Pago<strong>de</strong> empfingen die lei<strong><strong>de</strong>n</strong><strong><strong>de</strong>n</strong> Menschen <strong><strong>de</strong>n</strong><br />

<strong>Dhamma</strong>yietra mit Dankbarkeit. <strong>Ein</strong>e Frau fragte <strong>Ghosananda</strong>: „Ich bin<br />

mein ganzes <strong>Leben</strong> gelaufen. Ich kann die Male gar nicht zählen. Min<strong>de</strong>stens<br />

fünf Mal in <strong><strong>de</strong>n</strong> letzten fünf Jahren. Sind wir Kambodschaner<br />

dazu geboren unser <strong>Leben</strong> mit Fliehen zu verbringen?“ Als ein Mönch<br />

eine Flüchtlingsfrau fragte, welche Nachricht er <strong><strong>de</strong>n</strong> Führen<strong><strong>de</strong>n</strong> in<br />

Phnom Penh übermitteln solle, antwortete sie: „Sag <strong><strong>de</strong>n</strong> Anführern nur,<br />

daß sie Frie<strong><strong>de</strong>n</strong> machen sollen. Wir brauchen sonst keine Unterstützung.<br />

Wir pflanzen Reis und betreiben unsere Landwirtschaft und sorgen<br />

<strong>für</strong> unser <strong>Leben</strong>, aber laßt uns in unseren Dörfern in Frie<strong><strong>de</strong>n</strong> leben.“<br />

Am 27. und 28. Mai, nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>Dhamma</strong>yietra, reiste <strong>Maha</strong><br />

<strong>Ghosananda</strong> nach Nord Korea und nahm an einem Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>sgespräch<br />

teil: „Frie<strong>de</strong> ist immer eine Sache <strong>de</strong>s Kommens und eine Sache <strong>de</strong>s<br />

Gehens. Das ist <strong>de</strong>r Grund warum wir immer auf das Neue beginnen<br />

müssen -Schritt <strong>für</strong> Schritt -und uns niemals entmutigen lassen dürfen.“<br />

Der Filmproduzent Alan Channer kam 1994 nach Kambodscha um einen<br />

Film über die Frie<strong><strong>de</strong>n</strong>sarbeit in Kambodscha zu drehen. <strong>Ein</strong> Film,<br />

<strong>de</strong>r die Wichtigkeit <strong>de</strong>s Nutzens <strong>de</strong>r buddhistischen Gewaltlosigkeit in<br />

<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rversöhnung in Kambodscha zeigen wür<strong>de</strong>. „Das erste Mal<br />

traf ich <strong>Maha</strong> <strong>Ghosananda</strong> an einem heißen Nachmittag in Phnom<br />

Penh.“, erzählte Channer, „Als ich hinter die Türe seiner Resi<strong><strong>de</strong>n</strong>z spähte,<br />

tauchte er mit nassen Hän<strong><strong>de</strong>n</strong> aus <strong>de</strong>m Ba<strong>de</strong>zimmer auf. Ich war<br />

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