Soziale Kontextbedingungen der Stadtteilentwicklung' Langfassung
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2. Indikatorenauswahl und Datenbereitstellung<br />
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2. Indikatorenauswahl und Datenbereitstellung<br />
Der Daten-Katalog für die kleinräumige Erhebung <strong>der</strong> Kontextindikatoren wurde<br />
mit Praktikern aus <strong>der</strong> Kommunalverwaltung nach dem Kriterium <strong>der</strong> Umsetzbarkeit<br />
entwickelt. Zu Grunde liegen vor allem prozessproduzierte Daten, die im Verwaltungsvollzug<br />
anfallen, die aber oft nicht zum Standardprogramm <strong>der</strong> Kommunalstatistik<br />
gehören.<br />
Die Indikatorenauswahl orientierte sich am Programm <strong>der</strong> ‚Innerstädtischen<br />
Raumbeobachtung IRB’ des BBR, um den Kommunen die Arbeit <strong>der</strong> zusätzlichen<br />
Datenzusammenstellung zu ersparen und um die Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen<br />
<strong>der</strong> IRB zu gewährleisten. Allerdings war es erfor<strong>der</strong>lich, das Spektrum<br />
um eine Reihe von Indikatoren zu erweitern. So findet man bei <strong>der</strong> IRB eine sehr<br />
ausführliche Beschreibung <strong>der</strong> Bereiche Demographie, Arbeitsmarkt/Sozialhilfe<br />
und Wohnen. Daten über die für die Stadtentwicklung relevanten Themenfel<strong>der</strong><br />
wie Bildung, Betreuung und Gesundheit werden dort allerdings so gut wie nicht<br />
erhoben. Eine Liste <strong>der</strong> von uns im Rahmen des Projektes erhobenen Daten, die<br />
Erfassungstabellen und weitere Hinweise finden sich im Internet unter http://www.<br />
city-monitoring.de/.<br />
Aus <strong>der</strong> Fülle <strong>der</strong> Daten wurde ein überschaubarer Satz von 50 Indikatoren gebildet,<br />
<strong>der</strong> geeignet ist, einen differenzierten Überblick über die verschiedenen<br />
Dimensionen <strong>der</strong> Lebensbedingungen in den Stadtteilen zu geben. 2 Voraussetzung<br />
war, dass für eine hinreichende Zahl an Programmgebieten Informationen zu<br />
den Indikatoren vorlagen (Abb. s.u.).<br />
Die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung des Projektes bestand darin, eine differenzierte<br />
und zugleich thematisch breit angelegte Erhebung für die kleinräumige Ebene in<br />
über 20 Städten zugleich umzusetzen. Mit einer solchen Erhebung wurde Neuland<br />
betreten. Mittlerweile lässt sich sagen, dass das Vorhaben erfolgreich war. Dies ist<br />
vor allem <strong>der</strong> Verdienst <strong>der</strong> Kolleginnen und Kollegen in den statistischen Ämtern<br />
und den Fachverwaltungen, die sich <strong>der</strong> aufwendigen Datenrecherche stellten.<br />
Wie bei einem <strong>der</strong>art ehrgeizigen Projekt nicht an<strong>der</strong>s zu erwarten, gab es bei <strong>der</strong><br />
Datenerhebung etliche Probleme, die den Zeitplan strapazierten: Die Datenlieferung<br />
lief zunächst zögerlich an, sehr häufig waren telefonische Rücksprachen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Oft funktionierte die elektronische Übermittlung nicht wie erhofft. Manchmal<br />
trafen die Daten als ‚Lose-Blatt-Sammlungen’ o<strong>der</strong> per Fax ein. Manche Städte<br />
konnten einzelne Informationen überhaupt nicht o<strong>der</strong> nicht in <strong>der</strong> gewünschten<br />
(Alters-) Struktur liefern. Mitunter waren die Datenlieferungen nicht plausibel o<strong>der</strong><br />
stellen sich im Nachhinein als fehlerhaft dar.<br />
Mittlerweile liegen für fast alle Städte Daten für die Erhebungsjahre 2002, 2003<br />
und 2004 vor. Während die Bevölkerungsdaten (Bevölkerungszahl, Altersstruktur,<br />
Auslän<strong>der</strong>status) von den meisten Kommunen geliefert werden konnten, bereiteten<br />
Wan<strong>der</strong>ungs- und Armutsindikatoren, z.B. die Sozialhilfedichte, eher Probleme.<br />
Schwierig war auch die Ermittlung von Informationen zu den Wohnbedingungen<br />
(Wohndauer, Gebäudestruktur), zu Haushaltstypen, zur Schulbildung und<br />
zum Gesundheitsstatus. Solche Merkmale liegen lei<strong>der</strong> nur für einen kleinen Teil<br />
<strong>der</strong> Programmstadtteile vor. Allerdings hat sich <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> gelieferten Merkmale<br />
von 2002 auf 2004 sehr positiv entwickelt (s.u.).<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> rechtlichen Rahmenbedingungen durch die<br />
2) Zur Typisierung <strong>der</strong> Programmgebiete wurde hieraus ein Satz von 15 Indikatoren abgeleitet und verwendet<br />
(s. Kapitel 4 und 5)