STRASSENBAHN MAGAZIN Juwelenjagd in Esslingen - Die unvergessene END (Vorschau)
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Geschichte<br />
Auf dem Essl<strong>in</strong>ger Bahnhofsvorplatz<br />
warteten im Frühjahr 1973<br />
die Fahr gäste auf „ihre“ Straßenbahn<br />
oder den Obus. <strong>Die</strong>ser hatte<br />
1944 die Eßl<strong>in</strong>ger Städtische<br />
Straßenbahn von Ober türkheim<br />
nach Obereß l<strong>in</strong>gen abgelöst<br />
ULLRICH MÜLLER<br />
Vom Pliensauturm am Neckarufer war der Verlauf der <strong>END</strong> gut zu überschauen. So entstand am<br />
25. Februar 1978 sowohl diese Aufnahme des Tw 2 auf der Rampe zur Pliensaubrücke …<br />
… als auch von Tw 8, der gerade mit e<strong>in</strong>em Bw<br />
<strong>in</strong> der Gegenrichtung fahrend den Neckar zum<br />
Bahnhofsvorplatz überquert DIETER SCHLIPF (2)<br />
Daten & Fakten: <strong>END</strong><br />
Betreiber:<br />
Straßenbahn Essl<strong>in</strong>gen-Nell<strong>in</strong>gen-Denkendorf GmbH<br />
Betriebsführung:. Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB)<br />
Spurweite:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.000 Millimeter<br />
Konzessionserteilung: . . . . . . . . . . . . . . 24.06.1926<br />
Eröffnungen:<br />
Essl<strong>in</strong>gen – Denkendorf: . . . . . . . . . 18.12.1926<br />
Nell<strong>in</strong>gen – Neuhausen: . . . . . . . 21.09.1929<br />
Streckenlänge: . . . . . . . . . . . . . . . . . 11,6 Kilometer<br />
Zweigleisigkeit: . . . . . . Pliensauturm – Weilstraße und<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . Zollberg – Mutzenreisstraße<br />
Hersteller Fahrzeuge: . . . . . Masch<strong>in</strong>enfabrik Eßl<strong>in</strong>gen<br />
erhaltene Fahrzeuge:. . . . . . . sechs Tw und vier Bw<br />
E<strong>in</strong>stellung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28.02.1978<br />
fang der 1920er-Jahre die Schultheißen von<br />
Berkheim, Nell<strong>in</strong>gen auf den Fildern, Denkendorf<br />
sowie Neuhausen auf den Fildern e<strong>in</strong>en<br />
neuen Anlauf. Geme<strong>in</strong>sam mit dem Oberbürgermeister<br />
von Essl<strong>in</strong>gen beschlossen sie<br />
am 19. August 1924 e<strong>in</strong>e Gesellschaft zum<br />
Bau e<strong>in</strong>er Überlandstraßenbahn zu gründen.<br />
Knapp e<strong>in</strong> halbes Jahr später setzten sie dieses<br />
Vorhaben <strong>in</strong> die Tat um. An der per 27. Januar<br />
1925 mit e<strong>in</strong>em Stammkapital von<br />
750.000 Reichsmark gegründeten Gesellschaft<br />
hielt die Stadt Eßl<strong>in</strong>gen mit 375.000<br />
Reichsmark die Hälfte der Anteile. E<strong>in</strong> Fünftel<br />
übernahm die Stuttgarter Straßenbahnen<br />
AG; die Geme<strong>in</strong>de Nell<strong>in</strong>gen auf den Fildern<br />
beteiligte sich mit 113.000 Reichsmark (etwa<br />
15,1 Prozent) und Denkendorf mit 112.000<br />
Reichsmark (etwa 14,9 Prozent).<br />
Am 24. Juni 1926 erhielt die Straßenbahn<br />
Eßl<strong>in</strong>gen–Nell<strong>in</strong>gen–Denkendorf GmbH die<br />
Konzession zum Bau und Betrieb e<strong>in</strong>er meterspurigen<br />
Überlandstraßenbahn von Eßl<strong>in</strong>gen<br />
über die Zollbergsteige h<strong>in</strong>auf nach Nell<strong>in</strong>gen<br />
und weiter nach Denkendorf. Sechs<br />
Monate später war es soweit: <strong>Die</strong> <strong>END</strong> eröffnete<br />
am 18. Dezember 1926 den Betrieb,<br />
drei Jahre später – am 21. September 1929 –<br />
nahm sie die Verlängerung von Nell<strong>in</strong>gen<br />
über Scharnhausen nach Neuhausen <strong>in</strong> Betrieb.<br />
Im Vorfeld dieser Erweiterung hatten<br />
sich im Februar 1928 auch die Geme<strong>in</strong>den<br />
Scharnhausen und Neuhausen auf den Fildern<br />
der Gesellschaft angeschlossen und das<br />
Stammkapital erhöht, welches die Gesellschafter<br />
danach prozentual umverteilten. Für<br />
den von den SSB geführten Betrieb beschaffte<br />
die Gesellschaft bei der Masch<strong>in</strong>enfabrik<br />
Eßl<strong>in</strong>gen 1926 zunächst fünf vierachsige<br />
Trieb- und sieben zweiachsige Beiwagen. In<br />
den Jahren 1927, 1929 und 1942 folgten<br />
weitere fünf baugleiche Triebwagen sowie<br />
schließlich 1955 – da die Konstruktion für<br />
56 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 8 | 2014