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Abschiedsvorlesung - Institut für Sportwissenschaft - Friedrich ...

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Zyklisierungsstrukturen, die den mehrfachen Formaufbau im Trainingsjahr mit<br />

wettkampfnahem Training, Wettkämpfen bzw. Wettkampfbündeln als Trainingsmittel<br />

akzentuieren (vgl. z.B. PFEIFER 1987).<br />

Modellansätze u.a. von IVOILOV (1986), VERCHOSHANSKIJ (1985; 1992; 1998) und in<br />

modifizierter Form von PLATONOV (1986; 1999) präferieren für das<br />

Hochleistungstraining in Anlehnung an die Sportspiele die Dominanz ganzjähriger<br />

spezieller Belastungen. Zumindest für die Ausdauersportarten fordern aber z.B.<br />

NEUMANN (1993; 1994) und REIß et al. (1996) auch weiterhin die Entwicklung<br />

grundlegender Fähigkeiten als Voraussetzung zur Tolerierung der hochintensiven<br />

Wettkampfbelastungen. Notwendig sind offensichtlich experimentelle<br />

Untersuchungen unter Beachtung der konkreten Leistungsstruktur einer Sportart, um<br />

sachbezogener als bisher verallgemeinerte Orientierungen geben zu können.<br />

Trainingsexperimente mit Spitzenathleten (z.B. BONDARCUK, 1989; 1990) haben<br />

zudem verdeutlicht, dass die zeitliche Regulation von Adaptationsprozessen auch bei<br />

langjährig speziell trainierenden Hochleistungssportlern individualisiert verläuft, mit<br />

der Konsequenz von Periodisierungsmodellen, die jegliche vorgefasste Zyklisierung<br />

ablehnen (könnten). Sie sind eher auf eine permanente Planung kurzer Einheiten<br />

ausgerichtet. Leistungsobjektivierung, individuelle Trainingsgestaltung und<br />

individualisierte Wettkampfvorbereitung erhalten so eine deutliche Aufwertung. Hier<br />

dominiert allerdings noch Erfahrungswissen. Publikationen sind rar. Erforderlich sind<br />

weitere praxisorientierte und theoriebasierte Untersuchungen und ihre<br />

Veröffentlichung, so dass sachbezogene Diskussionen im breiteren Maße angeregt<br />

werden. Dies ist auch vor dem Hintergrund von „Streitigkeiten“, wie z.B. um den<br />

Geltungsbereich der „Superkompensation“, ein Gebot der Stunde (TSCHIENE, 2006;<br />

PLATONOV, 2008).<br />

Beispiel 2: Leistungsstrukturmodelle<br />

„Leistungsstruktur“ bzw. „Leistungssystem“ ist eine Zentralkategorie zur Gestaltung<br />

von Trainingsprozessen. Die Leistungsstruktur soll die Frage beantworten helfen,<br />

was im Mittelpunkt des Trainings stehen muss. Erste Ansätze gehen auf Arbeiten in<br />

den 60-er Jahren zurück. Bis heute haben sich eine Reihe weiterer Modellansätze<br />

mit unterschiedlichen Sichtweisen herausgebildet.

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