Abschiedsvorlesung - Institut für Sportwissenschaft - Friedrich ...
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Die Kniewinkelverläufe zeigen eine höhere Konsistenz am Ende des<br />
Trainingsexperiments (Posttest) sowie die Vergrößerung des Kniewinkels mit<br />
zunehmender Ermüdung. D.h. die Sitzposition auf dem Schlitten wird weiter vorn<br />
eingenommen, was die Möglichkeit eines längeren Streckweges der Beine<br />
einräumt. Diese „Technikabfälschung“ wird von den Sportlern bewusst als Option<br />
zur Erzielung höhere Abzugsgeschwindigkeiten genutzt, muss aber im<br />
Zusammenhang mit den konkreten Startbockbedingungen der verschiedenen<br />
Rennschlittenbahnen gesehen werden. Es geht also auch hier um ein<br />
Optimierungsproblem im Sinne einer Kraft-Technik-Anwendung.<br />
Die Vor-Ermüdung führt nicht zu stärkeren Leistungsverlusten. Gemessen an der<br />
Abzugsgeschwindigkeit des Systems „Sportler/Schlitten“ liegen sie unter 5 %. Für<br />
die Experimentgruppe im Posttest lässt sich beispielhaft angeben:<br />
Proband<br />
unermüdet<br />
ermüdet<br />
Differenz<br />
Differenz<br />
in m/s<br />
in m/s<br />
in m/s<br />
in %<br />
Proband 1Un 3,34 3,26 -0,08 -2,4%<br />
Proband 2 4,11 3,93 -0,18 -4,4%<br />
Proband 3 4,08 4,01 -0,07 -1,7%<br />
Proband 4 3,85 3,69 -0,16 -4,2%<br />
Gruppendurchschnitt 3,85 3,72 -0,12 -3,2%<br />
Als wesentliches Technikkriterium wird bei reaktiven Bewegungen das Verhältnis<br />
von Bremsstoß zu Beschleunigungsstoß (sog. Kappa-Verhältnis) angesehen (vgl.<br />
HOCHMUTH 1967, S. 187 ff). Analog dazu gilt als Technikparameter für den<br />
Startabzug im Schlittensport das Verhältnis von Rückschub- zu<br />
Abzugsgeschwindigkeit (vgl. THORHAUER & KEMPE 1993, 1995; KEMPE &<br />
THORHAUER 1995).