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Abschiedsvorlesung - Institut für Sportwissenschaft - Friedrich ...

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Beispiel 5: Langfristiger Leistungsaufbau<br />

Sportliche Spitzenleistungen sind das Ergebnis von zielbestimmten Prozessen der<br />

sportlichen Leistungsentwicklung, die auf biotisch-psycho-sozialen<br />

Systemkomponenten basieren (SCHNABEL, HARRE & BORDE, 1994). Dieser Prozess<br />

des Langfristigen Leistungsaufbaus (LLA) ist an eine Reihe von Bedingungen<br />

geknüpft, die gesamt gesellschaftliche Dimensionen beanspruchen. Inhaltlich ist der<br />

LLA in Etappen strukturiert, die sportartspezifisch ausgerichtet und miteinander<br />

verzahnt sind, um so die sportmotorische und Persönlichkeits-Entwicklung möglichst<br />

systematisch gestalten zu können.<br />

Die Wurzeln für eine abgestimmte, mehrjährige Ausbildung liegen auch hier in<br />

Strukturierungsansätzen der sowjetischen <strong>Sportwissenschaft</strong> der 50-ziger und 60-<br />

ziger Jahre. Frühzeitig wurde dieses Konzept durch die Forschungsstelle der DHFK–<br />

dem institutionellen Vorläufer des späteren Forschungsinstituts für Körperkultur und<br />

Sport (FKS) in Leipzig - mit einer konsequenten leistungssportlichen Entwicklung<br />

verknüpft. Im Zusammenhang damit wurden die Begriffe „Kinder-, Jugend- u.<br />

Erwachsenentraining“ terminologisch, inhaltlich und strukturell neu bestimmt. Die<br />

vordergründige Orientierung am Lebensalter wurde aufgegeben. In den Mittelpunkt<br />

trat die Leistungsstruktur einer Sportart/Disziplin sowie die Dauer der Ausbildung der<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten bis zur Erzielung sportlicher Höchstleitungen im<br />

Höchstleistungsalter (THIEß, 1962; 1964; HARRE, DELTOW & RITTER, 1964). Die<br />

Betonung des perspektivischen Charakters des Nachwuchstrainings war neu,<br />

insbesondere bei der Beurteilung der aktuellen sportlichen Leistung und der<br />

zukünftigen Leistungserwartung. In die Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines<br />

Athleten wurden so auch die bisher im Trainingsprozess angewandten Mittel,<br />

Methoden, die Belastungsgestaltung, die Trainingshäufigkeit usw. d.h. der bisherige<br />

trainingsmethodische Aufwand stärker einbezogen. Begleitend dazu forcierte man<br />

das System von Sichtung und Auswahl (Stichworte: Einheitliche Sichtung und<br />

Auswahl, Eignungsdiagnostik, Kinder- u. Jugendspartakiade), die medizinische<br />

Betreuung im Rahmen des sportmedizinischen Dienstes und den Aufbau von<br />

Forschungsgruppen für die Olympischen Sportarten und Disziplinen. Darin<br />

eingeschlossen war die theoretische Auseinandersetzung über weiterführende<br />

Fragen des LLA mit dem Ziel der Abklärung grundsätzlicher Positionen in der

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