Abschiedsvorlesung - Institut für Sportwissenschaft - Friedrich ...
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7. Ausblick<br />
Der skizzierte Forschungsansatz und die bisher erzielten experimentellen<br />
Ergebnisse zeigen am Beispiel des Kraft-Technik-Trainings, wie eine weitere<br />
Fundierung des Trainings mit Hilfe der <strong>Sportwissenschaft</strong> erfolgen könnte.<br />
Dabei geht es in der Trainingswissenschaft sowohl um die wissenschaftliche<br />
Fundierung von „Gebrauchstheorien“ als auch um das Erkennen gesetzmäßiger<br />
Zusammenhänge. Perspektivisch ist eine Kapazitätserweiterung der<br />
Sportforschung in Deutschland angezeigt (SCHWANK & SPITZ, 2009; PFÜTZNER, 2009)<br />
und die Partnerschafts-Beziehungen von „Theorie“ und „Praxis“ sind zu stärken.<br />
Dies kann z.B. durch eine engere Begleitung des „wissenschaftliche Lebens“ in den<br />
Verbänden erfolgen, aber auch durch Sensibilisierung der Wissenschaftler für<br />
„praktische Fragestellungen“ und die Entwicklung ihrer Fähigkeit zu<br />
Problemanalysen, die unmittelbarer „praktische“ Belange reflektieren. Zur Erhöhung<br />
der Planmäßigkeit in der Erkenntnisgewinnung ist zudem die Auftragsforschung des<br />
Bundes zu intensivieren. Daneben sind die Bemühungen zu disziplinärer und<br />
interdisziplinärer Zusammenarbeit zu verstärken. D.h. es sind Erkenntnisse aus<br />
Mutter- u. Kontaktwissenschaften aufzuarbeiten und gemeinsam interessierende<br />
neue Fragestellungen wissenschaftlich zu bearbeiten.<br />
Abschließend sei hier auf die Kooperation mit dem <strong>Institut</strong> für Diagnostische &<br />
Interventionelle Radiologie der <strong>Friedrich</strong>-Schiller-Universität Jena verwiesen, deren<br />
Methodenarsenal für die Trainingswissenschaft außerordentlich bereichernd sind. Im<br />
Mittelpunkt steht die Frage mit Hilfe der 31-Phosphor-Magnet-Resonanz-<br />
Spektroskopie (31-P-MRS) eine non-invasive Bestimmung der Muskelfaser-<br />
Zusammensetzung mit hinreichender Genauigkeit zu ermöglichen. Dies wäre eine<br />
Voraussetzung für die Individualisierung von Trainingsprozessen z.B. im<br />
Spitzensport sowie für eine Reihe abgeleiteter Fragestellungen. So könnte der<br />
Einfluss verschiedener Trainingsbelastungen auf die Stoffwechseleigenschaften der<br />
Arbeitsmuskulatur oder die Wirkung von Trainingsmitteln auf die faserspezifische<br />
Beanspruchung individuell abgeschätzt werden.