Abschiedsvorlesung - Institut für Sportwissenschaft - Friedrich ...
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Anpassungen in der intermuskulären Koordination (z.B. M. deltoideus interagiert<br />
mit M. pectoralis major) sowie der intramuskulären Koordination (z.B.<br />
Aktivitätserhöhung des M. vastus medialis bei lokaler Ermüdung des M. rectus<br />
femoris);<br />
Erhöhung der Aktivitäten der nicht vorermüdeten Arbeitsmuskulatur;<br />
Variationen in der Sporttechnik z.B. in einer partiell veränderten<br />
Bewegungskinematik;<br />
zusätzliche Aktivierung serienelastischer Elemente des Nerv-Muskel-Systems;<br />
Ergänzung der autonomen Muskel-Regulation durch kognitive Strategien der<br />
Ermüdungskontrolle bis zur bewussten Technikabfälschung in der Willkürmotorik.<br />
Für die Trainingsmethodik relevant ist die Tatsache, dass durch lokale Ermüdung<br />
eines Muskels dessen Agonisten stärker aktiviert und Synergisten im höheren Maße<br />
eingebunden werden. Für die exzentrische Bewegungsphase wurden auch<br />
antagonistische Aktivierungen festgestellt. Es kann daher begründet angenommen<br />
werden, dass ein Schnellkrafttraining unter dieser spezifischen Konfiguration weitere<br />
Zuwachsraten ermöglicht. Erste Untersuchungen unter trainingsnahen Bedingungen<br />
bestätigen diese Annahme. Die dargelegten Studien sind allerdings noch nicht<br />
ausreichend für eine weitergehende Verallgemeinerung. So ist noch unklar, ob die<br />
gemachten Aussagen für das Schnellkrafttraining ebenso für ein Hypertrophie- o.<br />
Kraftausdauer-Training zutreffen. Auch können wir aus den bisherigen<br />
experimentellen Untersuchungen keine Langzeiteffekte generieren. Des Weiteren<br />
sind Konzepte der „Nach-Ermüdung“ als Intensitätstechnik zu verfolgen (FRÖHLICH &<br />
GIEßING, 2006). Zur Aufklärung sind interdisziplinäre Ansätze erforderlich. Dabei ist<br />
noch zielstrebiger auf das Wissenschafts- u. Methodenpotenzial der<br />
Humanwissenschaften zu zugreifen (JANSEN-OSMANN, 2008). In diese Richtung<br />
zielen die weiteren Aktivitäten der Forschungsgruppe (RZANNY ET AL., 2008).