Abschiedsvorlesung - Institut für Sportwissenschaft - Friedrich ...
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wissenschaftlicher Projekte zu sichern. Sie zielt verstärkt auf kausalanalytische<br />
Begründungen für den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Die Systematisierung<br />
dieses Prozesses erfordert u. E. die Koordinierung und Ausweitung der<br />
Auftragsforschung für einzelne Sportarten sowie für sportartübergreifende<br />
Fragestellungen. Damit im Zusammenhang steht der Anspruch einer<br />
sportwissenschaftlichen Verallgemeinerung. Dieses Anliegen ist nicht trivial (vgl.<br />
z.B. LAMES 1996; HOHMANN 1999). So ist für die Trainingswissenschaft die<br />
Generalisierbarkeit über abgesicherte Theorien nach wie vor nicht wirklich gelöst.<br />
Davon zeugt z.B. der Versuch von WILLIMCZIK (1986), mit Hilfe technologischer<br />
Theorien eine tragfähige Lösung für die Trainings- u. Bewegungswissenschaft<br />
aufzuzeigen. In einem neueren Beitrag greift er auf metatheoretische Ansätze<br />
zurück und stellt weitergehende Vorstellungen zur Diskussion (2008). Auch andere<br />
empirische Wissenschaften haben das Problem der Theoriefindung und Sicherung<br />
der empirischen Aussagekraft. Anregungen zur Generalisierung hat Z.B. PATRY<br />
(1987) für die sozialwissenschaftliche Forschung eingebracht. Analogien für die<br />
<strong>Sportwissenschaft</strong> sind möglich (vgl. SCHLICHT & LAMES 1993, THORHAUER 1996).<br />
HÖNER (2008) hat sich mit dem Zusammenhang zwischen grundlagenwissenschaftlichen<br />
(nomologischen) und anwendungs-wissenschaftlichen<br />
(technologischen) Theorien in der <strong>Sportwissenschaft</strong> auseinander gesetzt. Er kommt<br />
zu dem Schluss, dass mit einer strukturalistischen Sichtweise eine Reihe von<br />
Widersprüchen zwischen Theorie und Praxis lösbar sind. Deduktiv-logische<br />
Ableitungen von Praxisaussagen sind aber nicht möglich. Erforderlich sind vielmehr<br />
Forschungen im Feld, da im Labor im Regelfall unspezifisch gearbeitet wird. So<br />
gesehen sind Forschungen im unmittelbaren Trainings- u. Wettkampfprozess zu dem<br />
für eine Fortentwicklung von Theoriebildung notwendig. Damit kommt dem Trainer<br />
auch unter wissenschaftsstrategischer Sicht eine herausgehobene Stellung zu. Um<br />
diese Funktion ausfüllen zu können, ist eine akademische/universitäre Ausbildung<br />
der Trainer zu fordern und die Bereitschaft der Verbände, entsprechende<br />
Berufsperspektiven einzuräumen.<br />
Deutschland hat als hochentwickelter Industriestaat überragende Möglichkeiten<br />
durch Entwicklung und Anpassung von Mess- u. Informationssystemen<br />
maßstabsetzend zur Effektivierung von Trainingsprozessen beizutragen.